
Nach dem 2017er Star Wars Battlefront 2 sind Lootboxen unter Beschuss gekommen. EA setzt voll auf die Mechanik, etwa in den luktrativen Sportiteln wie FIFA 19. Bei einer Anhörung verteidigte EA die Boxen jetzt als „Überraschungs-Mechanik“, die „recht ethisch“ sind und vergleicht sie mit Überraschungseiern.
Das ist die Situation: Electronic Arts setzt in den Sport-Titeln wie FIFA 19 oder Madden schon lange auf Lootboxen. Beim „Ultimate Team“ kaufen sich Spieler Boxen mit der Zufalls-Chance auf starke Spieler und bauen mit diesen Karten ihre Teams.
Das „Ultimate Team“ ist eine Wissenschaft für sich mit zig Sonderkarten, die auf den Leistungen der tatsächlichen Spieler basieren. Da investieren Gamer zum Teil hohe Beträge.
Für Aufruhr sorgte es, als EA ein Lootbox-System 2017 auf „Star Wars Battlefront 2“ übertrag. Das löste einen Shitstorm aus, der so gewaltig wurde, dass sich Regierungen mit dem Phänomen beschäftigen.
Denn wenn Lootboxen wirklich Glücksspiel sind, müssten sie viel härter reguliert werden – wie zuletzt in Belgien.
Nun wurden Vertreter von EA (FIFA 19, Star Wars Battlefront 2) und Epic (Fortnite) vor ein britisches Parlaments-Komitee geladen.

Wer spricht da? Es spricht Kerry Hopkins, die Vizepräsidentin bei EA für Gerichts- und Regierungsangelegenheiten. Die hatte eine mündliche Anhörung vor einem Komitee des britischen Parlaments für Digitales, Kultur, Medien und Sport.
Den Leuten macht es Spaß
Das sagt EA: Hopkins bestand darauf, dass die Produkte, um die es geht, keine Lootboxen seien, sondern „Überraschungs-Mechaniken.“ Sie verglich diese Mechanik mit Dingen, die seit Jahren im Handel sind, wie Überraschungseiern.
Auf einer Nachfrage entgegnet Hopking: „Wir denken, dass die Art wie wir diese Mechanik implementiert haben, ziemlich ethisch und ziemlich spaßig ist, die Leute genießen diese Mechanik recht viel.“
Hopkins sagte: „Die Kartenpackungen, die Überraschung – das macht den Leuten Spaß. Sie mögen es, die Packs zu verdienen, sie zu öffnen, ihr Team zu bauen und die Spieler zu tauschen.“
Dabei stellte Hopkins vor allem FIFA heraus, „unser FIFA Ultimate Team und die Packs.“
Es heißt ferner:
- Bei EA stimmt man den Glücksspiel-Komitee von UK und Australien in ihrer Einschätzung zu, dass es sich nicht um Glücksspiel handelt.
- Man stimmt der Idee nicht zu, dass es zu Glücksspiel führen könnte. Die Mechanik seien wie viele andere, die Leute mit Freude und in gesunder Weise nutzen.
- Die Idee, dass Spiele süchtig machen, stimmt EA nicht zu. Electronic Arts sei eine Firma mit hohem Verantwortungsbewusstsein

So reagierte das Komitee: Das Komitee beschränkte sich vor allem auf Detail-Fragen, wie die Spiele und Mechaniken genau funktionieren.
Epic sagt: Industrie kann mehr machen
Was hat Epic gemacht? Es waren auch Vertreter von Epic geladen. Die hatten in „Fortnite: Rette die Welt“ über lange Zeit ähnliche Lootboxen wie in den Spielen von EA. Hier hatte Epic aber im Januar 2019 eingelenkt und die Boxen „transparent“ gemacht.

Zudem setzt Fortnite: Battle Royale auf ein System, bei dem Items direkt und ohne Lootbox gekauft werden können.
Von Epic heißt es, man sei nicht interessiert daran, den Profit kurzfristig zu maximieren, sondern will Mikrotransaktionen großzügig gestalten und setzt eher auf ein langfristiges Einkommen.
Laut Epic „könne die Industrie mehr tun.“
Bei Fortnite war man über die Aussage von Prinz Harry erschrocken, Fortnite mache süchtig.
Sowohl EA als auch Epic sagen, sie arbeiten nicht mit Psychologen oder Verhaltensforschern zusammen, um den geistigen Zustand ihrer Spieler zu ergründen.