Was lief zwischen der Horde und Allianz schief? Wir fassen die Geschichte von „Before the Storm“, dem WoW-Roman, für euch zusammen.
Mit der kommenden Erweiterung Battle for Azeroth wird die Geschichte von World of Warcraft weitererzählt. Und obwohl vieles davon schon im Pre-Event erzählt wird, gibt es eine ganze Reihe von Inhalten, die Spieler am PC nicht erleben.
Ein großer Teil der Vorgeschichte wird nämlich nicht in World of Warcraft erzählt, sondern in dem Roman „Before the Storm“, der bereits seit einigen Wochen in englischer Sprache erhältlich ist. Wir fassen die Geschichte des Romans zusammen und verraten, was für Folgen diese für die Horde und Allianz hatte.
In WoW haben die Spieler noch erlebt, was nach der Entdeckung des Azerits geschieht. Kriegshäuptling Sylvanas Windläufer und Hochkönig Anduin Wrynn versuchen, die Ressource unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch während Sylvanas in Azerit das Potenzial sieht, große Zerstörung zu verursachen, sieht Anduin die Möglichkeit der Heilung und des Wiederaufbaus.
Anduins Wunsch nach Frieden
Anduin reist in den Netherlichttempel und wird dort Zeuge, wie die Völker übergreifend miteinander kooperieren. Verlassene, Menschen, Draenei und Trolle arbeiten dort Hand in Hand, ungeachtet ihrer eigentlichen Herkunft. Hier trifft Anduin auch auf Alonsus Faol, einen Verlassenen und ehemaligen Begründer der Silbernen Hand.
Ebenso trifft er Calia Menethil – die noch lebende Schwester von Arthas, dem ehemaligen Lichkönig. Sie ist ebenfalls eine Priesterin und arbeitet im Netherlichttempel.
Anduin schmiedet einen Plan, um Horde und Allianz anzunähern, und wählt als Ziel dafür die Verlassenen aus. Er unterbreitet Sylvanas den Vorschlag, dass sich einige Verlassene mit ihren noch lebenden Familienangehörigen aus Sturmwind für einen Tag treffen können. Hier könnten beide Seiten bei einem friedlichen Treffen herausfinden, ob sie einander noch akzeptieren können.
Sylvanas sinnt auf Vernichtung
Sylvanas will das Angebot eigentlich ablehnen, doch im Desolate Council ist man der Idee aufgeschlossen und freudig gegenüber eingestellt. Viele Verlassene wünschen sich, ihre Familienmitglieder wieder sehen zu können.
Was ist das Desolate Council? Nachdem Sylvanas zum Kriegshäuptling auserkoren wurde, konnte sie nur noch wenig Zeit in der Unterstadt verbringen. In ihrer Abwesenheit hat sich eine zweite Regierung gebildet, die Unterstadt in ihrem Namen regiert: das Desolate Council. Sylvanas betrachtet diesen Rat aus Verlassenen als Bedrohung für ihre Machtposition, lässt sie aber gewähren, solange sie sich nicht offen gegen sie stellen.
Sylvanas erlaubt das Treffen in der Hoffnung, dass es scheitert. Die Verlassenen sollen erkennen, dass sie nie wieder einen Platz unter den Lebenden haben werden und anschließend ihrer Dunklen Lady noch ergebener dienen.
Das Treffen in Arathi
Nach einigem Hin und Her findet das Treffen im neutralen Gebiet des Arathihochlands statt. Ein paar Menschen treten beim Anblick ihrer verfallenden Angehörigen im letzten Augenblick den Rückzug an, doch viele bleiben. Eine inzwischen erwachsene Tochter fällt in die Arme ihres verstorbenen Vaters. Die „Alte Emma“ (ein NPC aus Sturmwind) trifft all ihre drei Söhne, die in Lordaeron gefallen sind und wiedererweckt wurden.
Bewacht und begleitet wird das Treffen von Priestern des Lichts aus dem Netherlichttempel – und genau das führt zum Verhängnis.
Während des Treffens erkennt einer von Sylvanas Spähern, dass eine der Priesterinnen Calia Menethil ist – die rechtmäßige Thronerbin von Lordaeron. Die Bansheekönigin sieht das Treffen als Möglichkeit, ihr die Verlassenen streitig machen zu wollen und Calia auf den Thron zu helfen. Eine Usurpatorin von Lordaeron kann sie nicht dulden. Sie schreitet mit ihren dunklen Waldläuferinnen ein. Es sind jedoch nicht die Menschen, die sie hinrichtet – sondern die Verlassenen. Alle anwesenden Sympathisanten der Menschen werden hingerichtet, zum Entsetzen der lebenden Verwandten.
Auch Calia Menethil wird von Sylvanas erschossen, damit es keinen Menethil mehr gibt, der Anspruch auf den Thron von Lordaeron erheben könnte. Selbst Anduin wird von Sylvanas verschont, obwohl sie ihn problemlos ausschalten könnte. Sie entscheidet sich jedoch dazu, zu diesem Zeitpunkt keinen Krieg starten zu wollen.
Wunden lecken im Netherlichttempel
Doch Calias Tod ist nicht permanent. Obwohl Anduin verzweifelt versucht, sie zu retten, gelingt es ihm nicht. Einige Tage später, im Netherlichttempel, stellen die Priester jedoch fest, dass Calias Körper nicht verwest. In einem Ritual von Anduin, Alonsus Faol und dem Anwesenden Naaru wird Calia durch das Licht wiederbelebt, wenngleich ihr Herz nicht mehr schlägt. Sie ist nun ein untotes Wesen, aber doch keine Verlassene.
Ob auch Calia Menethil noch eine Rolle in Battle for Azeroth spielen wird, das bleibt abzuwarten. Die Feindschaft zwischen Anduin und Sylvanas ist auf jeden Fall gefestigt und keiner von beiden wird sich so schnell auf einen neuen Waffenstillstand einlassen.
Anduin fasst nach dem Desaster in Arathi den Entschluss, dass Frieden auch weiterhin sein oberstes Ziel sein würde – allerdings wäre das mit Sylvanas an der Spitze der Horde niemals zu erreichen.
Cortyn meint: Ich kann jedem das Lesen des Buches nur empfehlen oder sich zumindest gemütlich beim Farmen die Hörbuch-Variante ans Herz legen. Die Geschichte schafft es, die Verlassenen als tatsächliches Volk mit eigenen Wünschen darzustellen und auch über Anduin und seine Gefühls- und Gedankenwelt gibt es spannende Details. Wer jedoch hofft, das Sylvanas als „morally grey“ dargestellt wird, der wird enttäuscht – in diesem Roman ist sie finster, berechnend und zerstörerisch.
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