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Special
Jan. 01, 2019 | 16:00 Uhr

2019 darf es mit World of Warcraft gerne bergauf gehen. Wir verraten, was WoW braucht, um für uns wieder interessanter zu sein.

Das Jahr 2018 ist vorbei und damit geht auch ein wichtiges Jahr für die World of Warcraft zuende. Mit dem Krieg der Dornen und der Veröffentlichung von Battle for Azeroth gab es in WoW einige Höhen, allerdings auch viele Tiefen. Zahlreiche Spieler haben die Lust an der neusten Erweiterung bereits wieder verloren und vermissen Inhalte, die sie zum Spielen motivieren oder ihnen Spaß bringen.

Wir haben uns deshalb überlegt, was World of Warcraft in 2019 auf jeden Fall bekommen sollte, um uns wieder richtig überzeugen zu können.WoW Battle for Azeroth Anduin Crybaby

Lange erfarmbare Ziele

Für so manchen Spieler ist das lange Farmen oder Grinden von Gegnern eine langweilige Erfahrung, doch viele genießen auch die meditativen Aspekte dieses Spielstils. Solche reinen Farm-Ziele, bei denen man sich vornimmt, einfach für ein bis zwei Stündchen gemütlich bestimmte Gegner zu töten und damit auf ein Ziel hinzuarbeiten, das gibt es aktuell kaum bis gar nicht.

WoW Reputation Trader 7th legion

Ruf kann immer nur in Intervallen gefarmt werden. Wer etwas viele Stunden am Stück farmen will, kann das nicht tun.

Zwar gibt es eine ganze Reihe von Random-Drops im Spiel, wie etwa ein besonderes Reittier in den meisten Gebieten, doch handelt es sich dabei um „Ganz oder gar nicht“-Drops – entweder man bekommt sie oder eben nicht.

Eine Fraktion wie die Winterfelle in Classic oder die Arakkoa in „The Burning Crusade“, bei der man sich eigene Ziele setzen und nach dem eigenen Tempo farmen kann, die gibt es leider nicht. Sämtlicher Ruf ist an Weltquests gekoppelt und daher an zeitliche Abfolgen gebunden.

Das sollte sich ändern und Inhalte, die Spieler nach eigenem Tempo angehen können, ohne auf die Belohnung zwingend angewiesen zu sein, sollten vermehrt eingesetzt werden.

Mehr emotionale Bindung an Spielsysteme

Nachdem die Spieler sich in World of Warcraft: Legion eine mächtige Artefaktwaffe verdient hatten, war die Bindung zu dieser Waffe groß. Schattenpriester liebten ihre sprechende „Knaifu“ und Paladine waren stolz wie Bolle, mit dem Aschenbringer durch die Welt zu stapfen.WoW Xalatath Artifact Draenei title

Das lag nicht nur an der geschichtlichen Bedeutsamkeit der Waffen, sondern auch an dem Fortschritts-System in Legion. Alle paar Stunden oder Tage musste man (zum Beginn der Erweiterung) in die Ordenshalle und eine neue Eigenschaft der Waffe freischalten. Spieler erarbeiteten sich neue Skins uns Designs der Waffen und bauten dadurch eine noch tiefere Verbindung zu diesen Gegenständen auf.

Das fehlt dem Herz von Azeroth und den Azerit-Gegenständen komplett. Diese werden nicht nur regelmäßig ersetzt, sondern fühlen sich auch unbefriedigend an, weil man alte Eigenschaften neu freischalten muss.WoW Sylvanas Azerit Stab

Außerdem ist die Geschichte um das Herz von Azeroth ein bisschen dürftig und quasi nicht vorhanden.

Zum Glück haben die Entwickler bereits angekündigt, dass man dies in Zukunft mit dem Patch 8.2 spürbar ändern möchte. So soll das notwendige Farmen von Artefaktmacht für das Freischalten neuer Traits entfallen. Auch das Herz von Azeroth soll spannender werden und eigene Eigenschaften erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass Blizzard auch liefert.

Überarbeitung der Berufe

Die Berufe sind im Laufe der Jahre und Erweiterungen verkommen. Zwar bieten sich in einigen Fällen kleinere Spielereien, doch wirklich nützliche Rezepte sind eine Seltenheit geworden.WoW Draenei Crafting Alchemy

Klar, jeder braucht Juwelen, Verzauberungen und Tränke für einen ausgedehnten Raid-Abend und zumindest für diese Berufe bleibt wohl auf alle Zeiten eine gewisse Nachfrage bestehen. Doch die anderen Herstellungsberufe, wie Schneiderei, Lederverarbeitung oder die Schmiedekunst sind vernachlässigt worden.

Damals in Classic, aber auch noch in The Burning Crusade, konnte man mit den Berufen richtig solide Kleidung herstellen, die man auch im Endgame noch verwenden konnte. Das bedeutete zwar immer viele Stunden des Farmens (wer erinnert sich noch an das Elementarplateau in Nagrand?), machte die Erfüllung am Ende aber umso befriedigender.WoW Enchanting Verzauberkunst 2

Heute erfüllen die Handwerksberufe nur noch den Zweck, dass man Twinks eine Startausrüstung beschaffen kann, die nach wenigen Stunden aber durch Weltquest-Kleidung ersetzt wird.

Zwar gibt es auch einige wenige gute Gegenstände, die man etwa schneidern kann, doch diese benötigen Gegenstände aus dem aktuellen Raid-Content. Und da bekommt man im Regelfall schon bessere Ausrüstung, bevor man überhaupt die notwendigen Ressourcen hat.

Berufe sollten eine Möglichkeit sein, durch schieren Einsatz von Zeit und Ausdauer an solide Ausrüstung zu kommen.

Kommunikation, die man auch spürt

Ein letzter Punkt betrifft nicht World of Warcraft prinzipiell, sondern eher das ganze „Drumherum“. Blizzard predigt seit Jahren, dass man die Kommunikation mit den Spielern verbessern möchte, was bisher jedoch nie gelang.WoW Ion Hazzikostas Josh Allen QA Screen

Zwar ist Blizzard objektiv betrachtet recht gut darin, Feedback auch umzusetzen, wie man an den vielen Verbesserungen von Patch 8.1 sieht, aber die Kommunikation stimmt nicht. Die Spieler hatten monatelang das Gefühl, auf „taube Ohren“ zu stoßen und das sorgte für Frustration in den Foren und auf Reddit.

Inzwischen empfinden viele Spieler die Worte des Community Managers eher als Hohn und Spott. Wenn Blizzard das Kommunikationsproblem 2019 also wirklich in den Griff bekommt, wäre das eine feine Sache, die nicht nur dem Spiel selbst, sondern auch dem Klima innerhalb der Community massiv helfen würde.

Was für Inhalte benötigt World of Warcraft eurer Meinung nach? Was muss sich 2019 ändern, damit WoW wieder zu einem „Top-Spiel“ wird?

von Cortyn