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Aug. 09, 2019 | 11:37 Uhr

Die Ladenkette Walmart hat in den USA angeblich ihre Angestellten in einem internen Memo angewiesen, Werbung für Videospiele zu entfernen, die Gewalt zeigen. Allerdings bleibt ihre Firmenpolitik gegenüber dem Verkauf von Waffen unverändert.

Darum ist Walmart besonders betroffen: Am vergangenen Samstag war es in einem Walmart-Geschäft in El Paso, Texas, als ein Amokläufer 22 Menschen erschoss und 24 weitere verletzte.

Daher achtet die Öffentlichkeit jetzt besonders darauf, wie Walmart auf diesen Vorfall reagiert.

Führende US-Politiker der Republikaner und US-Präsident Donald Trump haben nach den Vorfällen Videospielen eine Mitschuld an den Amokläufen gegeben. Die würden dazu beitragen, dass Menschen entmenschlicht werden.

Ladenkette weist Mitarbeiter an: Nehmt Gaming-Werbung runter

Das ist jetzt die Reaktion: Wie ein freier Autor auf Twitter berichtet, gibt es ein internes Memo bei Walmart. Der Brief gibt den Angestellten die Anweisung, sofort alle Werbung und Zeichen zu entfernen, die auf „gewalttätige oder aggressive Inhalte hinweisen.“

Wenn der Angestellte unsicher ist, ob er was entfernen oder es stehen lassen soll, dann sollt er es entfernen.

Das Memorandum gibt genaue Anweisungen, die sich auch auf Videospiele beziehen:

  • So sollen Angestellte alle Fernseher und Monitore ausschalten, die Demos von Spielen mit Gewalt zeigen – gerade auf PlayStation oder Xbox. In den nächsten Wochen werden diese Demos ausgetauscht.
  • Außerdem sollen alle Events abgesagt werden, die „Kampf-Spiele“ oder „Third Person Shooter“ betreffen.
  • Die Angestellten sollten das ganze Geschäft untersuchen, ob sie dort Hinweise auf Kampfspiele oder Third-Person-Shooter finden.
  • Es sollen keine Filme mit Gewalt laufen.
  • Auch Videos in der Sport-Abteilung, in denen es um Jagen gehen, sollen entfernt werden.
Diese Szene aus Call of Duty wird häufig als Beleg für gewalttätige Video-Spiele genommen.

Was passiert sonst noch? Wie USA Today berichtet, hat Walmart keine Pläne seine Firmenpolitik gegenüber Waffen zu ändern.

Dabei fordern Sprecher von „Anti-Waffen“-Initiativen genau das von Walmart: „Walmart ist so eine große Nummer, wenn die sich wirklich in diese Angelegenheit einmischen würden, könnte das eine echte Änderung bewirken“, sagt etwa der Gründer von „Guns Down America“.

Eine Sprecherin einer anderen Initiative, „Mothers Demand Action“, lobt Walmart für einige Änderungen in der Vergangenheit. So hatte Walmart 2015 aufgehört, halbautomatische Gewehre zu verkaufen.

Allerdings sagt auch diese Sprecherin: „Eine Sache, die wir seit langem von ihnen fordern, ist es, zu verbieten, dass Waffen in ihren Läden offen getragen werden dürfen. Das nächste Mal, wenn jemand durch eine Ladentür mit einer Schusswaffe kommt, sollte es keine Frage sein, ob von ihm eine Gefahr ausgeht.“

Walmart selbst sagt, man habe schon immer strenge Richtlinie zum Verkauf von Waffen gehabt, die über die gesetzlichen Richtlinien hinausgehen.

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