Die Kunstfigur Dr Disrespect ist ein Twitch-Star. Der Mann dahinter, Guy Beahm, spielt die Rolle des Egomanen nur. Und er hat es bei der E3 mit dem „Rollenspiel“ übertrieben, wie er nun in einem persönlichen Statement sagt, in dem er sich erstmals zu dem Twitch-Bann äußert.
Das ist Dr Disrespect: Dr Disrespect ist ein 2,03m großer Streamer auf Twitch mit mächtigem Bart und noch größerem Ego. Mit 3,4 Millionen Followern ist er die Nummer 10 auf Twitch und die Fans lieben ihn.
Er ist für seine hohe Produktionsqualität, seine Wutanfälle und die vielen Running Gags bekannt.
Bei ihm geht es weniger um das Gameplay, wobei das exzellent ist, sondern um die Show und das Entertainment, das dranhängt.
Dafür wurde er gebannt: Dieser Hüne rannte in voller Kampfmontur mit Bodyguard und Kameramann über die E3 2019 und machte einen „IRL“-Stream, übertrug alles live.
Dabei besuchte er auch mehrfach die öffentlichen Toiletten. Von dort filmte sein Team weiter. Es waren live über Twitch zufällige Messebesucher zu sehen: Ein Verstoß gegen kalifornisches Recht. Das führte zu einem zweiwöchigen Twitch-Bann.
Die Kunstfigur selbst, DrDisrespect, geht mit dem Twitch-Bann locker um. Den Mann hinter der Figur scheint es aber doch zu beschäftigen.
Schwer, der Doctor zu sein, ohne Leute zu verletzen
Das sagt Guy Beahm: Er sagt, es war sein erster „IRL“-Stream und er hat versucht, seiner Kunstfigur „Dr Disrespect“ treu zu bleiben. Er wollte sich authentisch so verhalten, wie der Doctor es wirklich machen würde. Eine Figur wie Dr Disrespect passe aber sehr schwer in die Konventionen der heutigen Zeit.
Der Doctor sei:
- egdy
- großspurig
- und sehr rechthaberisch
Es sei schwierig, so eine Figur zu spielen und dabei niemanden wirklich auf einer tieferen Ebene zu verletzen.
Das ganze Team ging während der E3 „All in“ und versuchte die Reise als Abenteuer aus Sicht des Doctors zu sehen, so Beahm. Man hat sich einfach keine Gedanken darüber gemacht, was okay und was nicht okay ist.
Er sagt: Das Team hatte keine bösen Absichten, man war einfach etwas blind, als man von der Toilette streamte. Im Name der Marke „DrDisrespect“ möchte sich Guy Beahm entschuldigen.
Gaming-Entertainment in den Mainstream bringen
So sieht Guy Beahm seinen Erfolg als Dr Disrespect: Guy Beahm nutzt die Gelegenheit, als echte Person zu sprechen, um auf seinen Erfolg als Dr Disrespect zu blicken. Er sagt, er sei sehr glücklich so tolle Unterstützung durch Familie, Freunde, Partner und die Community zu haben.
Er ist dankbar, dass Leute ihn für eine einflussreich Person im Entertainment-Sektor halten. Beahm sagt: „Glaubt mir, ich nehme das nicht als gegeben hin. Wir arbeiten an einer Menge Sachen, die hoffentlich die Marke entwickeln und Gaming-Entertainment als Ganzes in den Mainstream bringen.“
Das steckt dahinter: Es ist interessant, Dr Disrespect aus der Perspektive des Schöpfers zu sehen. Für den war es auf der E3 ein Balance-Akt, der Doctor zu sein und Leute nicht wirklich anzugreifen oder überall für Chaos zu sorgen. Der hatte wohl Schwierigkeiten, die Rolle überhaupt im Zaum zu halten.
Wahrscheinlich wird ihm sowas nicht noch mal passieren.