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Jul. 26, 2019 | 11:23 Uhr

Die Streamerin PaladinAmber hat regelmäßig mit sexistischen Sprüchen von Trollen in ihrem Stream zu kämpfen. Doch sie nimmt es mit Humor und stellt die Störenfriede gnadenlos und humorvoll bloß.

Um wen geht es? Die Twitch-Streamerin PaladinAmber hat – wie viele weibliche Twitch-User – regelmäßig Typen in ihrem Stream, die ihr mit dummen, sexistischen Sprüchen kommen. Regelmäßig wird gefragt, ob sie ihre Brüste zeigen oder sich mit den Usern zu Dates und One-Night-Strands treffen kann.

Während solch ein Verhalten wohl leider häufig vorkommt und oft ohne Konsequenzen bleibt, hat PaladinAmber eine wirksame Methode entwickelt, um Trolle in die Schranken zu weisen.

Sie stellt sie humorvoll bloß und zerlegt sie voller Spott verbal.

Fake-News-Overlay gegen Sexismus

So geht die Streamerin gegen Trolle vor: Oft werden Trolle und dumme Sprücheklopfer auf Twitch ignoriert oder kommen nach einem Bann schnell wieder. Entweder mit neuem Account oder indem sie einfach andere Streamer belästigen.

PaladinAmber hingegen ist der Meinung, das es vielmehr bringt, wenn man die Trolle bloßstellt und verspottet. Dann würden sie oft merken, wie unangemessen ihr Verhalten denn sei und sich womöglich ändern.

Das macht die Streamerin folgendermaßen: Wenn immer jemand einen dummen Spruch raushaut, beispielsweise ihre Brüste sehen will, schaltet sie auf ein neues Overlay um. Bei dem Brüste-Request war es ein Telemarketing-Screen. Dort „verkauft“ sie dann für 19,95 die Option, einen neuen Tab im Browser zu öffnen und dort massenhaft Online-Möpse zu sehen. Nur für 19,95!

Ein anderes Mal nutzt sie eine Art Breaking-News-Overlay, um beispielsweise auf einen User bloßzustellen, der fragte, ob sie bisexuell oder Single sei. Sofort wurde aus dem Stream eine Eilmeldung in der sie das folgende verkündete:

„Ich bin ein weibliches Wesen im Internet, aber ich will mit keinem von euch ausgehen. Das kam gerade rein: Es ist wirklich möglich, dass Leute im Internet sind und keinen horizontalen Tango miteinander oder mit irgendeinem von euch veranstalten wollen. Daher gebe ich nun bekannt, es geht euch verdammt nochmal nix an! Es ist egal. Ich bin ein kumpelhaftes Mädel im Internet und wenn du meinen Content magst, dann kannst du hier abhängen. Du kannst mich sogar abonnieren. Du kannst das sogar nicht machen und trotzdem hier abhängen. Das ist auch cool. Aber frag mich nicht zu meinen sexuellen Vorlieben oder Dating!“

Funktioniert die Taktik?

So reagieren die Trolle: Insgesamt sei das Verhalten der Störenfriede auf ihrem Channel weniger toxisch geworden, meint PaladinAmber via Kotaku. Sie findet, das es mehr bringt, Leuten ihr Verhalten aufzuzeigen, als sie einfach nur zu bannen. Ein Troll habe sich sogar entschuldigt und wolle sich nun bessern.

Andererseits gibt es aber auch einige Typen, die darauf stehen, in PaladinAmbers Stream Ziel ihrer Overlay-Attacken zu sein. Die kämen dann in den Chat und würden absichtlich die ekelhaftesten Dinge von sich geben, nur um zu sehen, wie sie darauf reagiert.

Aber auch hier sollen die Leute eher kuriose als zutiefst anstößige Dinge fordern, beispielsweise, dass die Streamerin ihre Füße zeigen soll.

Außerdem gibt PaladinAmber an, dass ihre Taktik zwar effektiv gegen Trolle sei, aber sicherlich nicht jeder Streamer emotional gefestigt und schlagfertig genug sei, um das ständig durchzuziehen.

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