Heute findet der offizielle Launch des MMORPGs Shroud of the Avatar statt. Doch dieser steht nach einer kontroversen Ankündigung, die EU-Spieler an Travian Games „abzuschieben“, unter keinem guten Stern.
Schon der Umstand, dass die Spieler aus Russland und den baltischen Staaten an den russischen Publisher Black Sun „abgetreten“ wurden, kam in der Community von SotA alles andere als gut an.
Statt aus der Situation zu lernen, wiederholt das Entwicklerstudio Portalarium dies jetzt und gibt die EU-Spieler an Travian Games ab. Diese Bombe ließ das Unternehmen einen Tag vor dem offiziellen Launch des MMORPGs platzen. Entsprechend mies ist nun die Stimmung unter den EU-Fans.
So erklärte uns Richard Garriott sein neues Spiel Shroud of the Avatar
Ein Wechsel mit Folgen
Der Wechsel des Service bedeutet für die Spieler:
- Kein Zugriff mehr auf die US-Website des Spiels
- Kein Zugriff mehr auf den Item-Store von Portalarium
- Neue Preise für das Spiel und die Items
- Eigene Sales
- Support direkt über Travian Games
Die Spieler aus der EU fühlen sich nun abgeschoben. Zwar haben sie weiterhin Zugriff auf das offizielle Forum und können weiterhin an Diskussionen teilnehmen und ihre Gilden außerhalb des Spiels verwalten, dennoch stößt dieser Schritt sauer auf. Das liegt etwa an den neuen Preisen des Spiels. Über den Shop von Portalarium kostet SotA 39,99 Dollar. Über den EU-Shop sind es allerdings 39,99 Euro, die fällig werden.
Der Preisunterschied wird mit den Steuern erklärt, die in der EU auch für digitale Käufe anfallen. Allerdings liegen die Preise deutlich über denen einer 1:1 Umrechnung von Dollar in Euro plus Steuern. Europäische Spieler müssen also deutlich mehr bezahlen.
Wer nicht wechselt, verliert wohl Anspruch auf Service
Offenbar ist aus rechtlichen Gründen und wegen des Datenschutzes eine Zustimmung nötig, um die Daten von Portalarium zu Travian Games zu übertragen.
Wer hier nicht zustimmt, der verliert allem Anschein nach jeglichen Anspruch auf Nutzung des Service. Wer also nicht möchte, dass seine Daten an eine andere Firma übertragen werden, der hat keinen Zugriff mehr auf den Item-Store. Wie das mit bereits gekauften Gegenständen aussieht, ist noch unklar.
Was ist mit den Telethons?
Unklar ist auch, wie es mit den Telethons weitergeht. Über diese nahm Portalarium bisher jeden Monat Geld für die weitere Entwicklung des Spiels ein. Dazu mussten die Zuschauer der Live-Show etwas im Item-Shop kaufen.
Doch wie sieht dies nun aus, da der Item-Shop nicht mehr von EU-Spielern genutzt werden kann? Und wie sieht die Situation steuertechnisch aus, da EU-Spieler ja nun Steuern für digitale Käufe rund um das Spiel bezahlen müssen?
Es sind momentan noch viele Fragen offen und im Forum wird diese Situation heftig kritisiert. Dies überschattet nun den heutigen offiziellen Start von Shroud of the Avatar (welcher um 17:30 Uhr stattfindet), der so wichtig für das MMORPG ist.