Wer „Parley“ sagt oder seine Kanonen in den Himmel richtet, gibt damit klare Zeichen an die Piraten an Sea of Thieves. Aber welche? Die Community entwickelt Ihren eigenen Verhaltenskodex für das Online Piraten-Abenteuer. Wer sich nicht daran hält, muss mit harten Konsequenzen rechnen.
Im März startete das Piraten-Abenteuer Sea of Thieves auf dem PC und der Xbox One und der Launch war ziemlich erfolgreich. Im Kern geht es darum, dass viele Spieler in einer Session in die Rolle von Piraten schlüpfen und auf Schatzsuche gehen. Unterwegs begegnet Ihr also oft anderen Piraten und wie das in einem Spiel mit PvP so ist, sind die nicht immer ganz freundlich.
Damit man schon auf Entfernung erkennt, ob der gegnerische Holzbeinträger Euch wohlgesonnen ist, entwickelte die Community bereits Regeln. Denn in Sea of Thieves kann man nicht einfach das PvP ausschalten und unsichtbar über das Meer schippern:
- Wie zeigt man Gegnern also, dass man bereit ist, in Frieden einander zu helfen?
- Und wie handelt man Deals mit stärkeren Gegnern aus?
Parley! Ihr habt das Recht, zu reden
Nicht jedes Aufeinandertreffen muss mit explosiven Kämpfen auf hoher See enden. Wenn Ihr bemerkt, dass ein Gegner zu Euch aufschließt und offenbar Böses im Schilde führt, ruft Ihr „Parley!“. Das ist die Regel, die in der Sea of Thieves-Community entstand. Sie soll dafür sorgen, dass jeder Pirat, der Parley ruft, temporär geschützt ist und zum Kapitän gebracht wird, um mit diesem zu verhandeln. Bis das Parley abgeschlossen ist, darf der Spieler nicht angegriffen werden.
Diesen Vorschlag verbreitete man zum Start von Sea of Thieves auf Reddit und fand damit groß Anklang. In den ersten Tagen nach Start befolgte diese Community-Regel jedoch kaum jemand. Inzwischen folgen dieser Regel schon mehr Piraten, sodass es zu Verhandlungen kommt.
Was bringen die Verhandlungen? Statt gleich das gegnerische Schiff zu versenken, können die Piraten eine Deal ausmachen. So wie: Ihr gebt uns 6 Eurer 10 Kisten und dafür lassen wir Euch fahren.
Parley hilft auch bei Skelett-Festung-Raids. Denn für eine Crew alleine ist es sehr schwierig, die Skelettwellen dort zu besiegen, den Loot zu sichern und dabei noch eine gegnerische Crew plattzumachen. Ruft Ihr Parley und tut Euch mit einer Crew zusammen, ist das Spiel deutlich einfacher. Dann verhandelt Ihr vorher, wer wie viel Loot bekommt und kümmert Euch danach wieder um Euer Spiel.
Neue Gegner? Parley kann helfen. Mit dem Update im Mai bringt Sea of Thieves die erste Content-Aktualisierung, die neue PvE-Gefahren mit sich bringt. Hier ist es wohl von Vorteil, wenn mehrere Crews zusammenarbeiten.
Kanonen in die Höhe oder mit dem Licht flackern?
Die Galleonen in Sea of Thieves sind mächtige Schiffe mit drei Segeln und acht starken Kanonen. Das macht schon Eindruck, wenn sich so ein Schiff am Horizont nähert und Ihr auf Eurer 1-Mann-Nussschale durch die Gegend schippert. Doch nicht jede Crew auf einer Galleone ist fies drauf. Manche suchen auch Mitspieler.
Zielen die Kanonen in die Luft, ist das die weiße Flagge. Die folgende Regel gilt in einem großen Teil der Community für alle Schiffe. Zielt mit Euren Kanonen in Richtung Himmel und lasst die Ausrichtung so, wenn Ihr über das Meer fahrt. Das können andere Crews leicht mit dem Fernrohr erkennen. In der Community heißt das so viel wie: Die wollen nicht kämpfen. Bedenkt, dass diese weiße Flagge aber auch von fiesen Piraten ausgenutzt werden kann – das ist also kein Freifahrtschein.
Trefft Ihr auf Crews, die diese Regeln beherzigen und Eure Kanonen zeigen nicht in die Luft, fallt Ihr also gleich als „aggresiv“ auf. Wer sich da nicht an die Regeln hält, kann schnell zum Opfer werden.
Ein dunkles Schiff will nichts mit anderen zu tun haben. Auf Euren Schiffen befinden sich Lampen, die Ihr an- und ausschalten könnt. Ein Schiff, das alle Lampen gelöscht hat, will meist nichts mit anderen Spielern zu tun haben. Kommt ein Schiff auf Euch zugefahren und schaltet wild die Lampen an und aus, sucht der Spieler meist die Kommunikation mit Euch.
Die Verfasser nehmen die Regeln ernst – Seid gewarnt
Die Missachtung dieser Regeln führt zu keinen Problemen mit den Entwicklern und lösen auch keinen Bann aus. Schließlich kommen sie aus der Community und sind keine offiziellen AGBs.
Die Spieler, die sich an die Regeln halten, wünschen das auch von anderen. Sollten Eure Kanonen also nicht in die Luft zeigen, kann das für manche Piraten bedeuten, dass Ihr einen Kampf sucht.
Fahrt Ihr mit leuchtenden Lampen durch die Nacht, wünscht Ihr vielleicht Gesellschaft. Und wer bei Skelett-Raids laut Parley ruft, hat vielleicht die Chance mit einer anderen Crew zu verhandeln, statt gleich einen neuen Gegner in ihnen zu finden.
Je mehr Spieler an diesen Regeln teilnehmen, desto leichter wird die Kommunikation in Sea of Thieves. Probiert es doch einmal aus und schreibt uns Eure Erfahrungen.
Wart Ihr schon auf Achievement-Jagd in Sea of Thieves? Kaum jemand knackte bisher diese Erfolge