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Dec. 08, 2018 | 12:06 Uhr

Die Videoplattform YouTube fasst jedes Jahr die großen Events im Best-of-Video Rewind zusammen. 2018 hassen die Leute offenbar „Rewind“ – das hat bisher 4 Millionen Daumen nach unten. Damit ist es das zweit-meistgehasste Video auf der Plattform. Rewind 2018 hat wohl auch zu viel Fortnite.

Darum geht’s bei Rewind: Das Video „Rewind“ ist jedes Jahr eine Art „Best-off“-Video von YouTube. Seit 2010 fasst die Plattform die Höhepunkte eines Jahres in einem Clip zusammen.

Es tauchen verschiedene Content Creator auf, die das zelebrieren, womit sie in diesem Jahr berühmt geworden sind: Typische YouTube-Phänomene wie die „Ice Bucket Challenge“ oder der Tanz „Gangnam-Style“ finden sich dann in den Rewinds des jeweiligen Jahres wieder.

Platz 2 bei den meisten Daumen nach unten –  schon nach 2 Tagen

So kommt das Video dieses Jahr an: Rewind 2018 erschien am 6.12. Es hat mittlerweile über 48 Millionen Aufrufe, aber auch 4 Millionen Dislikes.

Damit hat es mehr Dislikes als der Trailer zu Call of Duty Infinite Warfare, ist aber noch weit vom meistgehassten Video auf YouTube entfernt. Das war Justin Biebers Musikvideo „Baby.“ Das hat 9 Millionen Dislikes.

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Die Top 5 der meistgehassten Videos auf YouTube. Quelle: Wikipedia

Darum hassen Leute das Video: Das Problem ist wohl, dass sich die Nutzer von YouTube nicht von dem Video repräsentiert fühlen.

Unter dem Video gibt es Kommentare, die sagen: „Wenn YouTube so wäre wie hier, würde ich das nie schauen.“

Ein anderer viel beachteter Kommentar sagt: „Das Video zeigt, dass sich YouTube jedes Jahr mehr von seinen Content-Creators entfernt.“

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Wie viel Fortnite taucht im Video auf? Fortnite ist stark im Video vertreten. Die Einstiegssequenz umfasst verschiedene YouTuber, die aus einem Battle-Bus springen. Top-Streamer Ninja ist der Busfahrer, bittet um Ruhe und beschwert sich, dass sich nie wer bei ihm bedankt.

Auch sonst tauchen im Video zahlreiche Referenzen zu Online-Shooter auf – vor allem die Tänze aus Fortnite sind stark vertreten.

YouTube kehrt kontroverse Streamer unter den Teppich

Das steckt hinter den vielen negativen Reaktionen: Das Video zeigt vor allem die „werbefreundlichen Gesichter“ von YouTube und verschweigt die vielen kontroversen Streamer und Figuren, die YouTube ebenfalls auszeichnen.

Diese kontroversen Streamer haben aber die meisten Fans, generieren die meisten Views und die meisten Schlagzeilen.

So gibt es viel Fortnite im Video und viele andere YouTuber, die ohne Kontroversen auskommen.

Zusätzlich sind Prominenten zu sehen, die man aus anderen Zusammenhängen kennt und die keine „Eigengewächse“ von YouTube sind wie Hollywood-Star Will Smith oder der Komiker John Oliver.

Aber es fehlen viele kontroverse YouTuber wie PewDiePie, Logan Paul und die vielen Kontroversen und Skandale, die diese Art von YouTubern begleiten. Auch wenn die oft albern sein mögen, wie das Wettrennen von PewDiePie gegen T-Series um den Kanal mit den meisten Abonnenten – sind die doch für viele Fans der eigentliche Kern von YouTube.

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Eine Black-Desert-Version von PewDiePie

Wie die US-Seite „The Verge“ anmerkt, sei das Video Rewind wohl eher für die Werbe-Industrie gemacht und präsentiert die freundliche Seite von YouTube, auf der man gerne Werbung schaltet.

Das Video ignoriere aber Dinge, die YouTube eigentlich ausmachen, wie ein Box-Kampf, zu dem Millionen einschalten. Diese kontroverse Seite versuche YouTube in Rewind unter den Teppich zu kehren.

Offenbar kommt das nicht gut an.

von Schuhmann