
Im internationalen Vergleich ist der Internetausbau in Deutschland ziemlich schlecht. Aber keine Sorge, dafür ist das Internet auch noch teuer.
Im Jahr 2018 ist es kaum noch möglich, ein Leben ohne permanenten Internetzugang zu führen. Deswegen gilt auch in Deutschland seit einigen Jahren schon, dass der Zugang zum Internet ein Grundrecht für alle Bürger ist.
Im Umkehrschluss müsste das natürlich heißen, dass ein Internetzugang in Deutschland günstig und leistungsstark ist. Genau das ist aber nicht der Fall.
Eine Studie des Netzbetreibers Cable.co.uk listet die Kosten für einen Breitbandanschluss im weltweiten Vergleich auf. Dabei wird keine Rücksicht auf die tatsächliche Internetleistung genommen, solange sie im jeweiligen Land als „Breitband“ zählt.

Bildquelle: cable.co.uk
Auf den Top 3 Plätzen für einen günstigen Internetzugang liegen:
- Ukraine: 5 $
- Sri Lanka: 5,65 $
- Iran: 8,20 $
Was zahlt man in Deutschland? Die Deutschland liegt hier aktuell auf Platz 53, also im Mittelfeld. Im Schnitt zahlt man hier 36,68$ (~ 32,12€) für schnelles Internet.
Etwas tröstend ist vielleicht, dass es am unteren Ende der Statistik viel düsterer aussieht. So zahlt man in Papua-Neuginea, dem letzten von 194 Plätzen, stolze 1850$ im Schnitt.
Generell hört man von Experten immer wieder, dass Deutschland langsam aber sicher zu einem „digitalen Entwicklungsland“ durchgereicht wird. Das liegt zum Teil auch daran, weil der Netzausbau in Deutschland nur langsam oder in einigen Gebieten auch gar nicht vorangetrieben wird. Das macht sich inzwischen in mehreren Statistiken deutlich bemerkbar.
Deutschland halb so schnell wie der Beste: Im weltweiten Vergleich liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit des Internets in Deutschland (2017) auf Platz 25 mit 15,3 Mbp/s. Was gut klingt, hat aber den negativen Beigeschmack, dass man zwei Jahre zuvor noch 3 Plätze besser dastand.
Auf Platz 1 liegt hier übrigens Südkorea. Da ist die durchschnittliche Internetverbindung bei 28,6 Mbp/s – also fast doppelt so gut.
Glasfaserausbau viel zu langsam: Besonders kritisch wird der Glasfaserausbau gesehen. In Deutschland waren im letzten Jahr nur 2,3% aller Anschlüsse mit Glasfasertechnologie. Im Schnitt liegen die OECD-Länder da bei 23,3%. Deutschland zieht die Statistik also deutlich nach unten.
Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung endlich mehr Druck machen wird, um neue Technologien voranzutreiben. Denn wenn wir erst in 10 Jahren mit dem Glasfaserausbau wirklich vorankommen, dürfte das auch schon wieder eine veraltete Technologie sein.
Seid ihr mit den Kosten und der Verfügbarkeit des Internets in Deutschland zufrieden? Oder sollte sich dort dringend etwas tun?