In unserem Gespräch mit Intrepid-Studios-Gründer Steven Sharif und Lead-Designer Jeffrey Bard auf der Gamescom haben wir auch die Nutzung der Unreal Engine für das MMORPG Ashes of Creation angesprochen.
Die Unreal Engine zaubert fantastische Grafiken auf den Bildschirm, hat aber Probleme bei der Performance von Open-World-Onlinespielen. Das MMORPG Bless Online hat dies gezeigt. Wird Ashes of Creation dasselbe Problem bekommen?
Unreal Engine dient als Basis
Unreal Engine wird für Ashes of Creation optimiert: Das Entwicklerteam ist zunächst mal froh, eine so stabile Basis wie die Unreal Engine 4 zu besitzen und nicht eine Engine von Grund auf selbst programmieren zu müssen. Die Unreal Engine 4 verfügt schon über viele Tools und Features, mit denen man etwas anfangen kann. Allerdings sind hier auch Modifizierungen nötig, um etwa die Performance zu erreichen, die ein MMORPG braucht.
Die Intrepid Studios haben ein spezielles Engineering Team, welches den Sourcecode der Engine modifiziert, um sie so umzugestalten, dass man am Ende die Features einbauen kann, die das Team für Ashes of Creation benötigt. Dazu gehört eine Netzwerk-Infrastruktur für MMOs, die in der Basis-Engine nicht enthalten ist. Und hier kommt die Erfahrung der Programmierer ins Spiel, die genau wissen, was sie tun, da sie dies schon Hundert Mal zuvor gemacht haben.
Eine eigene Engine kann nie mit bestehenden mithalten: Steven Sharif und Jeffrey Bard erklären auch, dass eine bestehende Engine wie Unreal, Unity, Lumberyard oder Cryengine immer eine bessere Wahl ist, als eine eigene Engine zu entwickeln. Man könne nie mit solchen Produkten mithalten. Man braucht ein eigenes Team für die Engine, die stetig erweitert und optimiert werden muss. Bei einer bestehenden Engine sitzt schon ein solches Team dahinter, mit dem man einfach zusammenarbeitet und das bekommt, was man braucht.
Ashes of Creation soll das MMORPG-Prestige-Spiel für Epic Games werden
Ashes of Creation ist eine Art Vorzeigeprodukt für Epic Games: Was Epic Games angeht, so hat das Unternehmen erkannt, dass die Unreal Engine 4 auf dem Markt der MMOs eine große Rolle spielen kann und sieht Ashes of Creation daher als eine Art Prestige-Objekt an, das man besonders unterstützen muss. Um eben zu zeigen, dass die Unreal Engine auch für MMORPGs genutzt werden kann. Daher unterstützt Epic Games die Intrepid Studios, wo man nur kann.
„Die Unreal Engine zu nutzen ist so, als hätte wir unsere eigene Engine“, heißt es im Interview. „Wieso sollten wir uns ein neues Auto bauen, wenn wir die Möglichkeit haben, ein verfügbares Auto zu kaufen, dessen Motor sich optimieren lässt, um das Beste rauszuholen?“
Die Entwickler sind sehr zuversichtlich: Was die Belagerungen im Spiel angeht, so möchten die Intrepid Studios 500 Spieler pro Schlachtfeld haben. Sie geben zu, dass dies mit der Unreal Engine eine Herausforderung darstellt, doch sie wissen genau, was sie tun müssen, um es hinzubekommen. Und hier spielt dann die kommende Alpha 1 eine Rolle. Denn mit dieser wird auch die Performance getestet und dann entsprechende Anpassungen vorgenommen.
In Battlegrounds werden 100 Spieler aufeinander treffen und bei den Belagerungen zunächst mal 200. Zudem wird es einen Modus geben, bei dem 50 Spieler eine Stadt gegen Bosse und NPCs verteidigen müssen. Von hier an wird die Performance dann stetig verbessert, um immer mehr Spieler zuzulassen, bis die 500 Spieler für Eroberungen und die 10.000 Spieler pro Server möglich werden.