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Mar. 14, 2019 | 12:10 Uhr

In Anthem gibt es eine Händlerin, die von anderen als verrückt angesehen wird. Unsere Autorin Leya hat aber vollstes Verständnis für die Leidenschaft des NPCs.

Die Händlerin Sayrna hat eine Schwäche für Tier-Babys, die kratzen, beißen, fauchen oder gar mit Elektrizität um sich schießen. Die Tiere üben auf sie eine magische Anziehungskraft aus. Sayrna möchte die Babys einfach alle streicheln und riskiert dafür sogar ihre eigene Gesundheit (und die ihrer Gefährten).

Mit Sayrna habe ich ein besonderes Band in Anthem geknüpft.

Achtung: Der Artikel enthält Story-Spoiler zu einigen NPCs. Spoiler zur Hauptstory von Anthem sind nicht enthalten.

Der Tesilar hat Sayrna schwach gemacht – und mich auch

Sayrna verkauft eigentlich beim Regulator-Laden Material zur Herstellung von Items in Anthem. Jedoch vergisst sie immer wieder ihre Ware zu bewerben, da sie so gerne ihre Tier-Geschichten erzählt.

Die erste Geschichte, die mich so richtig schwach für Sayrna gemacht hat, ist die eines Tesilars.

Was sind Tesilar für Tiere? Jeder, der einem Tesilar zu nahe kommt, sollte darauf vorbereitet sein, einen Elektroschock verpasst zu bekommen. Und mit „zu nahe“ ist durchaus bereits die nähere Umgebung gemeint.

Die meisten Tiere sind schlau genug, dem Tesilar aus dem Weg zu gehen. Die meisten Tiere vielleicht, nicht aber Sayrna.

Sayrnas Tesilar-Geschichte: Mit einer leicht dümmlichen, aber aufgeregten Stimme erzählt Sayrna mir, dass sie dringend ein Tesilar-Baby streicheln wollte. Also heuerte sie ein paar Freelancer an, um eins zu fangen.

Als sie den Käfig öffnete, war das Tesilar-Baby aber tot. Das Baby sah so süß und traurig aus, dass Sayrna es einfach zum Abschied umarmen musste. Ja, Sayrna kuschelt auch mit toten Tier-Babys.

Glücklicherweise hat der kleine Tesilar nur geschlafen. Als das Baby aufwachte, verpasste es Sayrna direkt einen dicken Stromschlag, der die Händlerin komplett umgehauen hat. Aber hey, das ist kein Problem! Sayrna fühlt nur manchmal noch ein Kitzeln und sie kann langsam auch wieder besser sehen.

Das war der Moment, in dem ich dachte: Ich mag Dich, Sayrna.

Sayrna hat noch eine Korox-Geschichte auf Lager, die darin endet, dass ihr Cousin Dalton heute Blut pinkelt.

Die anderen Bewohner finden Sayrna seltsam

Wenn ich mich in der Nähe von Sayrna aufhalte, höre ich oft andere Bewohner der Fort Tarsis über sie tuscheln. Andere NPCs finden die junge Händlerin einfach seltsam. Sie nehmen das Wort „Freak“ zwar nicht in den Mund, so kommt es aber rüber.

Das hängt wohl auch damit zusammen, dass Sayrna viele der Tier-Babys als Haustier halten möchte. Die ganzen Kreaturen, die sie sich da aussucht, sind alle super gefährlich.

Sayrna vertritt allerdings die Theorie, dass man nur den richtigen Zeitpunkt finden muss, um die Tier-Babys wieder in die Freiheit zu entlassen. Aber Du und ich, Sayrna, wir wissen beide, dass dieser Punkt irgendwie nie kommen würde.

Der Hausmeister regt sich schon über die Gefahr loser Kabel in Fort Tarsis auf. Was würde er wohl zu Sayrnas Haustier-Plänen sagen?

Warum ich vollstes Verständnis für Sayrna habe: Um meine Begeisterung für die schrullige Sayrna zu verstehen, muss ich Euch kurz in meine Kindheit entführen.

Ihr müsst wissen, dass meine Eltern früher ein Zoogeschäft hatten. Da sie irgendwann feststellten, dass sie Tiere nicht wie Ware behandeln konnten, lösten sie den Laden auf. Der halbe Zoo wurde nun in unser zu Hause verfrachtet.

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Ich bin inmitten von exotischen Vögeln, schuppigen Echsen, flauschigen Chinchillas, Aquarien mit bunten Garnelen, und, und, und aufgewachsen. Diese Liste würde lang werden, wenn ich sie jetzt komplett fülle.

Die gleiche Faszination für exotische Tiere die Sayrna hat, teile ich auch. Ich habe auch schon einen Zitteraal gestreichelt, der mir einen bösen Schock hätte verpassen können.

Schon die kleine Leya konnte, genau wie Sayrna, Stunden damit verbringen, Tiere zu streicheln.

Ich glaube, Fort Tarsis hat für jeden einen Freund

In Anthem bin ich immer wieder fasziniert von den NPCs. Ich hoffe, dass BioWare noch viele Geschichten für sie auf Lager hat, die sie mir erzählen können.

Die Bewohner haben alle ihre Ecken und Kanten. Ich glaube, dass eigentlich jeder Spieler seinen speziellen Freund in Anthem finden kann, bei dem er denkt: „Dich mag ich besonders.“

Auf Reddit sah ich etwa eine Diskussion über Brin, in der es darum ging, dass die Frau eine Autistin sein könnte. Sie hat Schwierigkeiten ihren Platz in der Gesellschaft und unter Menschen zu finden. Hier beschreiben Spieler, wie sie mit Brin sympathisieren, weil sie selbst auch Probleme im sozialen Umgang haben.

Brin hat Schwierigkeiten, die Emotionen andere Menschen zu verstehen. Es wird ihr nachgesagt, autistische Züge zu haben.

Die NPCs haben alle so starke und unterschiedliche Persönlichkeiten, dass vermutlich jeder in ihnen etwas finden kann, was er auch ein Stück in sich selbst sieht.

Habt Ihr einen Freund in Fort Tarsis gefunden? Gibt es einen NPC in Anthem, den Ihr besonders gerne mögt oder vielleicht sogar nicht ausstehen könnt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

In der Nähe von Sayrna findet man übrigens auch Cortex-Einträge über Klauninchen, die eine große Debatte in Anthem auslösten.

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