Unsere Autorin Leya hat sich das neue Update NEXT in No Man’s Sky angeschaut. Bisher hatte sie dem Spiel die kalte Schulter gezeigt, aber besonders der Multiplayer konnte ihr das Weltraum-Abenteuer nun doch schmackhaft machen.
Der Weltraum und seine unendlichen Weiten haben mich immer angezogen. Schon als Baby habe ich am liebsten den Raumschiffen im All zugesehen, wenn meine Eltern einen Star-Wars-Film schauten. Sogar meinen Nacken habe ich beim Nuckeln an der Flasche förmlich verrenkt, nur um auf das kleine Universum im Flimmerkasten zu starren – zumindest wurde es mir so erzählt.
Genau diese tief verwurzelte Faszination für das Sternenmeer und No Man’s Sky hätten so schön zusammenpassen können. Ich hätte wie in Star Trek mit meiner Mannschaft ferne Planeten erforschen und entdecken können. Ja, das wär’s gewesen.
2016 kam die Enttäuschung und das Vergessen: No Man’s Sky sollte eine Erforschung des Weltraums in schierer Unendlichkeit bieten, tat dies jedoch nicht. Die versprochene, lebendige Welt mit den komplexen Algorithmen, in der Spieler gemeinsam auf eine fantastische Entdeckungsreise gehen sollten, blieb aus.
Als ich das merkte, erlosch mein Interesse und ich entfernte No Man’s Sky wieder aus meinem Gedächtnis. Auf meiner Festplatte landete es nie.
Das Update NEXT änderte das und ich wagte den Versuch
Ein neuer Hype entfacht: Zwei Jahre später. Auf einmal waren No Man’s Sky und NEXT in aller Munde. Es stellte sich heraus, dass da ein Update kommt, das doppelt so groß wie das gesamte Grundspiel mit allen Erweiterungen wird. Erst wurde ich neugierig und als ich dann „echter Multiplayer“ las, war mein Hype wieder da.
Ich schnappte mir ein paar Freunde und wir legten pünktlich zum PC-Start von NEXT los.
Diesmal wurde ich nicht enttäuscht: Direkt zu Anfang fällt das graphische Update auf und die Planeten erstrahlen in kräftigen Farben mit traumhaften Texturen. Ich ertappte mich häufiger dabei, dass ich einfach stehen blieb, um mir die malerischen Wolken, das bunte Gras oder das ein oder andere kuriose Wesen anzuschauen.
Der Start war etwas sperrig und ich starb in unter einer Minute: Meine Crew und ich wurden direkt auf einen erbarmungslosen Planeten ausgesetzt, der mit Gift durchzogen war. Zur Abwechslung gab es hier und da auch noch einen Sturm – aus Gift. Das führte auch zu meinem schnellen Tod.
Bei meinem nächsten Versuch war ich schon etwas schlauer und wusste, welche Ressourcen ich schnell abbauen musste, um meine Lebenserhaltungssysteme intakt zu halten.
Der Survival-Aspekt ist milde: Es gibt zwar in No Man’s Sky das Survival-Element, aber dieses fällt doch recht human aus. Wenn ich sterbe, bekomme ich einen Marker angezeigt, an dem ich mein komplettes Equipment wieder einsammeln kann. Das darf auch niemand außer mir mitnehmen. Außerdem erklärt mir das Spiel zumindest zu Anfang noch deutlich, was meine nächsten Schritte sein sollten und wie ich überleben kann.
Das eigentliche Herzstück ist der echte Multiplayer
Solo würde ich No Man’s Sky niemals anfassen: So sehr ich das unendliche Universum mit seinen mysteriösen Facetten auch mag, genau diese weite Unendlichkeit kann schnell einsam werden. Denn auf Dauer würde ich es doch als öde empfinden, all die Entdeckungen alleine zu machen. Stumm und still für mich Ressourcen abbauen oder von Planet zu Planet zu düsen, wäre es dann doch nicht. Dafür ist No Man’s Sky im Kern zu ruhig.
Geteilte Freud, ist doppelte Freud: Ein besonders schönes Erlebnis ist es, gemeinsam mit seinen Schiffen in die Fremde aufzubrechen und einen neuen Planeten zu entdecken. Hier fühle ich mich meinem Traum ein Stück näher, Teil einer forschenden Sternenflotte zu sein. Sich gegenseitig die Umgebung, Ressourcen, spannende Höhlen oder Tiere zu zeigen, macht einen großen Teil des Spaßes aus. Genauso die gemeinsame Planung für zukünftige Ziele.
Multiplayer bietet gemeinsame Missionen, Basen und Modi
Der Multiplayer ist intelligent umgesetzt: Niemand ist alleine der Host, weshalb wir in der Gruppe noch viel Freiraum hatten. Während der eine Tiere auf Planeten füttern ging, war der andere noch im Charakter-Editor beschäftigt.
Es ist außerdem jederzeit möglich, einer laufenden Gruppe beizutreten und einfach mitzumachen. Sobald ich dies tat, kam ich auch immer relativ in der Nähe meiner Crew raus. Es können außerdem alle Modi gemeinsam gespielt werden, solange der gleiche Schwierigkeitsgrad eingestellt ist.
Freies Bauen mit der gesamten Gruppe: Besonders freue ich mich schon darauf, eine gemeinsame Basis mit meinem Team zu errichten. Es flogen schon Nachrichten hin und her, wo wir denn die Basis überhaupt haben möchten. Der eine denkt, dass es nahe am Wasser ideal wäre, während andere lieber im Untergrund bauen möchten. Alles ist möglich. Das hat schon ein bisschen was von Robinson Crusoe im All.
Wird No Man’s Sky auf lange Sicht überzeugen?
Wie sieht es mit der Langzeitmotivation aus? Zu diesem Punkt, an dem ich ein paar Stunden gespielt habe, finde ich die Langzeitmotivation schwierig einzuschätzen. No Man’s Sky ist eine riesige Sandbox, in der sich jeder selbst seine Bestimmung suchen muss. Das macht auch einen Teil des Reizes aus.
Ständig neuer Content und Events versprochen: Aber mit NEXT geht No Man’s Sky nochmal einen Schritt weiter und schlägt mehr die Richtung „Games-as-a-service“ ein. Die regelmäßigen Events könnten durchaus die nötige Abwechslung bringen und mich motivieren.
Im Moment genieße ich die Reise: Ob ich No Man’s Sky in zwei Wochen wieder in der Ecke ruhen lasse, weiß ich noch nicht. Aber für den Moment ist es eine angenehm ruhige, aber auch bewegende Reise. Sie kommt meinem Traum Teil eines lebendigen Universums, das ich mit meiner Crew gemeinsam entdecke und erforsche, doch recht nahe.
Mit meinem ersten positiven Eindruck scheine ich nicht alleine dazustehen: Bei No Man’s Sky steigen die Spielerzahlen auf Steam um den Faktor 10
Habt Ihr Euch schon in NEXT geschaut und was sind Eure ersten Eindrücke?