In Südkorea verklagt Kakao Games einen Spieler, weil er in einem Gaming-Forum harsche Kritik am MMORPG Black Desert übte. Ihm wird vorgeworfen, das Spiel zu diffamieren.
Die koreanische Seite, Daily Korea, berichtet über „Mister A“. Der Nutzer möchte anonym bleiben.
Ein Journalist der Seite hat sich mit Mr. A in Gwangju getroffen und der erzählt seine Probleme. Denn er wird von Kakao Games verklagt. Ihm wird vorgeworfen, er soll das MMORPG „Black Desert“ diffamiert haben.
Deshalb ist die Quellenlage schwierig: Es ist schwierig das genaue Geschehen nachzuvollziehen, weil es auf Koreanisch stattfindet. Zudem sagt Mr.A. nicht, wofür er konkret belangt wird. Denn dann müsste er ja eingestehen für die Dinge verantwortlich zu sein, wegen derer er vor Gericht gezerrt wird.
Er sagt aber gegenüber Daily Koren, das er für Dinge verklagt wird, die er im populären koreanischen Forum Inven gegen Black Desert gesagt hat.
Wie Nutzer auf reddit gefolgert haben, geht es wohl um diesen Inven-Beitrag, den Mr. A. angeblich getätigt hat.
Riesiger Beitrag in Forum schlägt hohe Wellen
Das passiert in dem Foren-Beitrag: Dort auf Inven ruft jemand zum Boykott des Spiels auf und Kakao Games denkt wohl, Mr. A steckt dahinter.
In dem Thread heißt es, Pearl Abyss habe ein tolles Spiel gemacht, versage aber darin, es zu betreiben. Die machten es kaputt und Kritik stoße auf taube Ohren. Mit dem Boykott-Aufruf wolle man erreichen, das Black Desert ein besseres Spiel werde.
Der Foren-Nutzer wirft Black Desert vor:
- einen Bug absichtlich im Spiel gelassen zu haben, um mehr Geld im Cash-Shop zu verdienen (also ein Pay2Win-Vorwurf)
- dass bestimmte Spieler bevorzugt werden, auch wenn sie eigentlich aus dem offiziellen Forum gebannt werden sollten
- und Events ausgenutzt zu haben, um die eigenen Entwickler mit Preisen zu überhäufen
- dazu gibt es zahlreiche weitere Kritikpunkte, wie die Weigerung, DPS-Zahlen zu veröffentlichen
Es ist ein sehr langer Post über viele Seiten, mit zahlreichen Screenshots, Bildern, Unterpunkten und Statistiken. Mittlerweile hat der Post 380 Kommentare.
Das ist danach passiert: Der Spieler wurde aus dem offiziellen Gaming-Forum gebannt. Und er hat einen Brief von Gericht erhalten, wo er wegen Verleumdung von Kakao Games angeklagt wird.
Man bot Mr. A aber eine außergerichtliche Einigung ein. Wenn er sich auf einige Punkte einlässt:
- Mr. A soll alle Posting und Kommentare löschen
- eine Unterlassungserklärung unterzeichnen
- Stillschweigen soll bewahrt bleiben
- Wenn er diese Unterlassungserklärung bricht, würden Strafen von 1,5 Millionen Won fällig. Das sind etwa 1160€.
Mr. A willigte in die Punkte ein und unterschrieb, um weiter Black Desert spielen, doch der Deal kam letztlich nicht zustande und Mr. A wurde gebannt und verklagt.
Verworrene Situation
So reagiert der Spieler: Mr. A leidet unter einer chronischen Krankheit, die ihm ohnehin schon schwer aufs Gemüt drückt. Der Account wurde am 15. Oktober gebannt.
Als einzigen Ausweg sah er es wohl an, sich an die Zeitung „Daily Korean“ zu wenden.
Er wird von Daily Korean als „heißblütig“ beschrieben, aber mittlerweile scheint er geschlagen. Er sagt, wenn er die Zeit zurückdrehen könne, würde er Black Desert nie auch nur anfassen.
Er streitet wohl ab, je etwas Negatives über Pearl Abyss verfasst zu haben. Er habe nichts damit zu tun, wenn jemand zum Boykott gegen die Firma aufrufe. Die beiden Firmen hätten immer ihr Bestes getan.
Daily Korean hat sich an Kakao Games gewandt und die haben eingestanden, dass sie Pearl Abyss vorher konsultiert haben, wie man mit Mr. A umgehen wird. Pearl Abyss erkennt an, dass sie von dem Fall wussten und einverstanden waren, den Fall auf gerichtlichem Weg anzugehen.
Auch hier im Westen steht Black Desert häufig in der Kritik, verklagt wurde deshalb unseres Wissens nach aber noch nie wer: