
Eine Zeit lang musste man um das norwegische Spielestudio Funcom bangen. Inzwischen hat sich das MMO-Studio erholt und stellt sogar neue Mitarbeiter für weitere Projekte ein. Wie haben sie das geschafft?
Es braucht nur eine richtig gute Idee, die bei den Spielern hervorragend ankommt und schon kann ein Spielestudio wie Funcom die Sorgen vergessen, die sich durch alternde MMORPGs und Spiele-Flops aufgetürmt hatten.
Von der drohenden Insolvenz zum Erfolgsstudio
Warum stand Funcom vor dem Aus? Noch 2015 stand es sehr schlecht um das Spielestudio Funcom. Die schwachen Umsätze der Onlinespiele Lego Minifigures Online, Age of Conan, The Secret World und Anarchy Online brachten das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten:
- Die MMORPGs waren in die Jahre gekommen.
- Titel wie The Secret World liefen ohnehin nie richtig erfolgreich
- Dazu hatte man einem Skandal die Finanzbehörden am Hals
- Vor allem aber Lego Minifigures Online riss ein großes Loch in die Finanzen von Funcom, da der Titel die angepeilte Zielgruppe, vor allem Kinder, nicht ansprechen konnte.
Dem Studio drohte die Insolvenz.
Plan gefasst – Plan umgesetzt
So wurde Funcom gerettet: Fast ein Jahr lang suchte das Unternehmen nach Strategien, wie man das drohende Aus noch abwenden könnte.
Schließlich entschied man sich, den Markt der „Open-World-Survival“-Spiele anzugreifen, den damals Titel wie Rust, H1Z1 oder ARK: Survival Evolved aufgemacht hatten. Die hielt man für „kleine bis mittlere Titel“ – im Genre war noch kein dominanter Titel zu erkennen.
Funcom analysierte Anfang 2016: Da ist Platz für uns.
Wenn Funcom voll auf Streamer setzen und ihre MMO-Erfahrung als Stärke einbringen würde, könnte man hier erfolgreich sein. Und Fucom hatte noch die Conan-Lizenz aus alten „Age of Conan“-Tagen – die würde doch super zu einer „Open World Survival“-Welt passen.
Im Mai 2016 gab das Unternehmen dann bekannt, ein privates Investment über 6,3 Millionen US-Dollar erhalten und die Verbindlichkeiten um 7,7 Millionen US-Dollar reduziert zu haben. Damit konnte das schon geplante Survival-Spiel Conan Exiles in Ruhe entwickelt werden.
Und dieses schlug Anfang 2017 ein wie eine Bombe. Das Survival-Spielprinzip, das düstere Setting und auch die Ausrichtung auf erwachsene Spieler kamen sehr gut an.
So gut, dass Funcom im Finanzbericht des ersten Quartals 2018 erklärte, dass mehr als 1,4 Millionen Exemplare im Early Access verkauft werden konnten, was Conan Exiles zum Bestseller für das Studio machte.
Auch kam die Neuausrichtung von The Secret World ganz gut bei den Spielern an.
Funcom hat eine rosige Zukunft vor sich
Was bedeutet das für die Fans? Durch diesen Erfolg ist es dem Unternehmen jetzt möglich, in den Studios in Oslo, Norwegen und North Carolina 40 weitere Mitarbeiter einzustellen. Diese kümmern sich nicht nur um den Ausbau der bereits erhältlichen Spiele, sondern auch um zukünftige Titel.
Für einen Release im Oktober ist beispielsweise das Taktik-Spiel Mutant Year Zero: Road to Eden geplant und ein weiteres Spiel zu Conan sowie ein Koop-Shooter befinden sich ebenfalls in Planung. Einige hoffen darüber hinaus auf Anarchy Online 2.
Fans von Funcom können sich also auf eine interessante Zukunft einstellen.