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Apr. 14, 2019 | 12:56 Uhr

Eine künstliche Intelligenz des OpenAI-Projektes hat das Pro-Gamer-Team OG in DOTA 2 besiegt. Dafür mussten in dem Spiel aber erst einige Einschränkungen vorgenommen werden.

Wer hat da gegeneinander gekämpft? In einem freundschaftlichen Match am 13. April 2019 ist das Champion-Team des größten DOTA-2-Turniers, OG, gegen fünf besondere Bots angetreten.

Diese Bots wurden von der künstlichen Intelligenz gesteuert, die von dem OpenAI-Projekt des Tesla CEOs Elon Musk entwickelt wurde. Eine Demonstration dieser KI gab es schon auf der International 2017, wo sie in 1v1-Matches Pro-Gamer wie Dendi zerlegt hat.

Für dieses Match hat die KI gelernt DOTA 2 in Teams zu spielen und zeigte in dem „Best-of-three“-Turnier was sie drauf hat.

Welche Strategie setzt die KI ein? Die Bots gewannen das erste Spiel gegen die Pro-Gamer durch den Einsatz mehrerer aggressiver Strategien. Es wird als „Snowballing“ bezeichnet und basiert darauf, dass die ersten Kills im einem Match die Grundlage für den Sieg bilden.

Während die Menschen ihre Verluste ignoriert haben, hat die KI ihre gefallenen Helden schon früh im Spiel durch die Ausgabe des Ingame-Geldes wiederbelebt.

Das gilt normalerweise als ein „Noob-Move“. Greg Brockman, einer der Entwickler von OpenAI, sagte, dass die Menschen eher dazu tendieren längerfristig zu planen und auf „Late Game“ hinzuarbeiten.

Wir beobachten das die ganze Zeit in Test-Games. Die Bots kaufen ihre toten Helden zurück, die Menschen lachen und dann verlieren sie.

Greg Brockman

Die KI hat sich früh in den Matches durch die Wiederbelebungen der Helden einen Vorteil geholt, durch den sie immer mehr an Boden gewannen.

Auch das zweite Spiel hat die KI für sich entschieden. Sie besiegte Team OG fast doppelt so schnell, wie beim ersten Match.

Das waren die besonderen Bedingungen der Matches: Es waren allerdings besondere Voraussetzungen notwendig, um die Matches gegen die KI zu ermöglichen.

Die Menge der Variablen, also der Kombinationen aus Charakteren, Fähigkeiten, Items, etc., in einem DOTA2-Kampf ist schier unendlich. Um die Rechenkapazität und die Speicherbelastung der KI nicht zu überladen, wurde daher die Obergrenze von 17 Helden pro Team eingeführt.

Außerdem wurde der Spielmodus „Captain’s Draft“ benutzt, durch den wohl gezielt Helden mit Illusions- und Beschwörungsfähigkeiten aus dem Spiel entfernt wurden.

So sieht der „Captain’s Draft“-Modus für die Zuschauer eines Matches aus

Wie waren die Reaktionen? Die Jungs von OG nahmen die Niederlage mit Humor. Sie nannten sich #TeamHuman und versprachen auf Twitter in Zukunft stärker zu werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine KI gegen echte Spieler in einem Game gewinnt. Das begann bereits bei Schach und weitete sich auf andere Spiele aus, wie zum Beispiel auch StarCraft 2.

Dennoch waren die Fans und andere Profis von dem Ergebnis überrascht. Der DOTA2-Spieler und KI-Spezialist Mike Cook hat auf Twitter angemerkt:

Es ist interessant sich diese Team-Fights anzuschauen. Wie Menschen und Bots eine Auseinandersetzung eröffnen und wie die Bots darauf antworten (oder es nicht tun). […] Was würden wir hier von den Bots im Idealfall erwarten? Die Strategie der Menschen zu erahnen und darauf zu antworten? In diesem Fall war es weder das eine, noch das andere.

Aber auch bekannte eSports-Analysten wie Rod Breslau haben sich gefragt, wie sich die KIs in Zukunft weiterentwickeln werden.

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