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Meinung
Dec. 26, 2018 | 11:00 Uhr

Für Einsteiger ist Dead by Daylight hart. Dafür ist es umso befriedigender, wenn man endlich erfolgreich ist – meint zumindest Cortyn.

Wer neu mit Dead by Daylight anfängt, der wird oft verlieren. Die ersten zehn, zwanzig oder dreißig Partien als Überlebender wird man vermutlich die Person sein, die als erstes gefunden und getötet wird. Man verfällt in Panik, verrät sich dem Killer unnötig oder rennt ihn direkt in die Arme. Das frustriert schnell und wer diese harte Zeit überwinden will, braucht Ausdauer und den Willen, aus jedem Match zu lernen.Dead by Daylight Cult of Dwight

Wer Action will, muss sich in Geduld üben

Obwohl Dead by Daylight ein brutales Spiel ist, das in einigen Momenten auf Action setzt, benötigt man viel Ruhe, um das Spielprinzip mit all seinen Feinheiten zu verstehen. Gerade Neulinge müssen eine sehr lange „Zuschauer-Phase“ durchleben, um wirklich mitspielen zu können.

Wenn man selbst aus dem Spiel ausgeschieden ist, dann wird man in die Lobby geworfen und hat die Möglichkeit, das Spiel direkt zu verlassen oder noch die laufende Partie weiter zu beobachten. Dabei kann man den anderen Überlebenden über die Schulter schauen und erlebt das Spiel genau aus ihrer Perspektive, lernt viele Dinge:

  • Wie bewegen sie sich?
  • Wie drehen sie ihre Kamera?
  • In welchen Augenblicken machen sie Krach?
  • Wie tricksen sie den Killer aus?

All diese Dinge lernt man entweder über Hunderte Stunden selbst oder man nimmt sich die ersten 20 Spiele Zeit, um nach dem Tod nicht gleich wütend „Spiel verlassen“ zu klicken, sondern zu beobachten und zu lernen.Dead by Daylight Freddy Power

Jukes lernen und Killer überlisten

Einige meiner besten „Jukes“ habe ich aus YouTube-Videos, in denen man ebenfalls viel lernen kann. Mein Favorit ist recht simpel in der Ausführung, zaubert mir aber jedes Mal ein zufriedenes Grinsen aufs Gesicht, wenn es klappt.

Man benötigt im Grunde nur eine lange Wand mit einem offenen Fenster, das zumindest auf der „Ausgangsseite“ des Fensters frei zugänglich ist. Der Überlebende springt hindurch und rennt einige Meter in eine gewünschte Richtung. Sobald der Killer allerdings auch durch das Fenster steigt, dreht man sich um, duckt sich und schleicht direkt an die „Füße“ des Killers.

Da der Killer in seiner Kameraperspektive „gefangen“ ist, während er durch das Fenster steigt, sieht er den Überlebenden nicht. Der YouTuber Ussylis macht das in seinem Video vor:

Beachtet bitte, dass viele andere Tricks aus dem Video, aufgrund von Mechanik-Änderungen, nicht mehr funktionieren.

Andere spielerische „Tricks“ wie diese gibt es viele und sie zu meistern und den Gegner mit Mindgames zu bezwingen, das ist die Kür von Dead by Daylight.

Habt ihr schon die ersten Bilder zum neusten Killer mit gespaltener Persönlichkeit gesehen?

Auch Killer müssen lernen

Wer als Überlebender „aufs Maul“ bekommt und ständig tot endet, könnte auf den Gedanken kommen, dass Dead by Daylight als Killer viel einfacher ist. Aber auch das ist schlichtweg falsch. Wer in den ersten zwei oder drei Runden noch ein paar „komplette Noobs“ umbringt, wie man selbst vielleicht noch einer ist, der wird schnell gegen frustrierende Überlebende spielen.

Dead by Daylight HuntressImmer wieder werden sie spurlos verschwinden oder dir direkt eine Palette ins Gesicht knallen, um dahinter dann mit bestem Teabagging einen Tanz aufzuführen und dich zu verspotten. Das tut weh und ist schmerzhaft, doch es hilft. Nach und nach lernt man aus diesen Fehlern und um Verlauf von Dutzenden Stunden wird man ein Killer, den Überlebende fürchten.

Welcher Killer aktuell am stärksten ist, das verrät unsere Tier-Liste der Killer.

Beide Seiten ergeben ein Bild

Wer als Überlebender nicht weiterkommt und von Killern ständig überwältigt wird oder gar zu der Aussage neigt, dass Killer alle „op“ seien, der sollte selbst mal Killer spielen. Als Killer ist die Wahrnehmung nämlich gänzlich anders – man spielt aus der First Person. Außerdem ist durch den Blickwinkel und die leichte Farbentsättigung das Spielgefühl anders. Dead by Daylight Spirit Adam Smith

Wer ein guter Überlebender sein will, sollte auf jeden Fall auch ein paar Runden Killer spielen, um zu verstehen, was ein Killer sieht und was nicht. Das gleiche gilt auch anders herum, aber in geringerem Ausmaße. Auch ein Killer sollte wissen, wie Überlebende die Spielwelt sehen und warum sie so oft scheinbar „spurlos“ entkommen.

Die wohl größte Schwierigkeit ist, dass es bei Dead by Daylight keinen „Kindergarten“-Modus gibt, bei dem das Spiel einen an die Hand nimmt. Zwar gibt es ein Tutorial, das erklärt aber nur die grundlegenden Mechaniken und die auch nur grob. Wie viele Feinheiten des Spiels funktionieren, das lernt man auf die harte Tour.

Ich hoffe, dass noch weitaus mehr Spieler sich durch die harte Anfangsphase „durchbeißen“ und tiefer in Dead by Daylight eintauchen können. Denn aktuell erscheint mir das Spiel so fair und ausgeglichen wie seit langer Zeit nicht mehr. Der perfekte Zeitpunkt für Neulinge.Dead by Daylight Doctor Huntress Hallowed Blight title

Ich will niemandem die Lust nehmen, mal in das Spiel reinzuschauen – doch es benötigt Zeit. Dead by Daylight hat eine beinharte Einstiegsphase, die bei vielen in meinem Freundeskreis dafür gesorgt hat, dass das Spiel nach einer Handvoll Matches nie wieder gestartet wurde.

Diese harte Einstiegsphase macht Dead by Daylight aber viel intensiver und befriedigender, wenn man dann endlich ein „guter Spieler“ geworden ist.

von Cortyn