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Meinung
Feb. 12, 2019 | 11:38 Uhr

Für Hearthstone wurden jede Menge neue Kartenchaos-Modi angekündigt. Doch eine Sache fehlt dabei einfach – Ben Brode.

Hearthstone ist aktuell wieder in einer Phase, in der das Spiel so ein bisschen „vor sich hindümpelt“. Das Meta ist wieder relativ festgefahren, auch wenn jüngste Nerfs zumindest kleine Veränderungen brachten. Sehnsüchtig warten die meisten Spieler schon jetzt auf die nächste Erweiterung, die aber wohl erst im April erscheinen wird.

Die Entwickler von Hearthstone sind allerdings nicht untätig und versuchen die Spieler zumindest mit kleinen Ingame-Events wie dem Mondfest oder neuen Brawls bei Laune zu halten.

Neue Brawls sollen helfen: In einem neuen „Developer Insights“-Video stellt Joseph Magdalena, einer der Live Content Designer von Hearthstone, künftige Inhalte vor. Er erklärt, dass es ab dem 13. Februar insgesamt 3 neue Brawls (Kartenchaos)-Spielmodi geben werde. Diese bilden eine besondere „Saison von Rastakhan“ und sind demnach thematisch an die aktuelle Erweiterung Rastakhans Rambazamba angelehnt. Die Spieler können hier in die Rolle der Troll-Legenden schlüpfen, gegen die sie in der Arena antreten mussten.

Hearthstone Ben Brode rappt

Ein Video, das kaum wer mag: Das Video hat für ein Hearthstone-Video erstaunlich viele „Daumen nach unten“ kassiert. Knapp die Hälfte aller Bewertungen sind Dislikes. Das liegt nicht nur an dem irreführenden Titel, denn es ist gar kein „Developer Insight“-Video, immerhin werden gar keine Einsichten in die Entwicklung geteilt. Auch der Inhalt selbst und die Art der Präsentation wird kritisiert.

Es mag ein bisschen fies klingen, doch Magdalena ist in meinen Augen für solche Präsentationen nicht geeignet. Auch wenn er sicher schwer begeistert von dem ist, was sein Team auf die Beine stellt, will der Funke einfach nicht überspringen. Vergleicht man seine Präsentation mit denen von vor einigen Jahren, in denen Ben Brode die Vorstellung übernahm – der ehemalige Strahlemann des Hearthstone-Teams.

Ich vermisse den Typen einfach. Und das will was heißen. Ich vermisse einen Typen, der mir im Grunde Werbung andrehen wollte. Auch wenn Hearthstone immer mal wieder ein cooler „Lückenfüller“ ist, springt die Begeisterung einfach nicht mehr so über, wie das noch mit Ben Brode der Fall war. Brode war einfach ein unterhaltsamer Mensch, bei dessen übertrieben langgezogenem „Well met“ man innerlich schon grinste und wusste, dass gleich ein paar spannende Ankündigungen kamen. Oder sein ikonisches Lachen, das Kinder verschlingen konnte.

Für mich hat Ben Brode die ganze Idee von Hearthstone einfach getragen. Er war der geborene Entertainer und ein Mann, bei dessen Erzählungen man nicht anders kann, als zu grinsen. Außerdem ist er sich auch nicht zu schade gewesen, eigene Songs zu Hearthstone-Erweiterungen zu verfassen, um die Community nicht zu enttäuschen.

Ja, es gibt sogar Gelächter-Zusammenfassungen von Brode.

Vielleicht tue ich Magdalena und dem Rest des Hearthstone-Teams ein bisschen Unrecht. Sie geben ihr Bestes und doch hat keiner von ihnen das Charisma, das ein Ben Brode hat. Keiner von ihnen kann neue Ideen so gut verkaufen und das zeigen auch die YouTube-Kommentare unter dem neusten Video. Da heißt es etwa (übersetzt):

  • „Bringt Ben Brode zurück.“
  • „Das Spiel ist mit Brode gestorben.“
  • „Wir vermissen Brode.“
  • „Drückt F um Respekt an Ben Brode zu zollen.“

Oder deutlich fieser:

  • „Joseph Magdalena ist das, was man bekommt, wenn man ‚Devolution‘ auf Ben Brode wirkt.“

Auch jetzt, lange nach seinem Weggang bei Blizzard, ist für mich noch immer klar: Brode fehlt bei Hearthstone, ganz egal wie gut der Content des Spiels auch sein mag. Er war in Bezug auf Hearthstone mehr als nur ein Aushängeschild und Entwickler, er hat den „Geist“ des Spiels wirklich getragen.

Oder wie seht ihr das?

Inzwischen arbeitet Ben Brode an einem ganz anderen Spiel, bei einem anderen Unternehmen:

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von Cortyn