Am 8. Januar erschien die neue Guild Wars 2 Story-Episode „Alles oder Nichts“. Mit ihr kamen nicht nur neue Inhalte ins Spiel, sondern auch eine packende Story-Wende. Unser Autor Alexander Leitsch fand sie sehr gelungen und fasst für euch 5 Gründe zusammen, warum sich ein Blick in die Episode lohnt.
In einem regelmäßigen Rhythmus von zwei bis vier Monaten veröffentlicht ArenaNet eine neue Episode des saisonalen Contents „Lebendigen Welt“. Der Aufbau ist dabei immer vergleichbar, die Qualität ist jedoch sehr unterschiedlich. „Alles oder Nichts“ macht jedoch vieles richtig, was in vorherigen Episoden schiefgegangen ist.
Dabei stechen besonders das neue Gebiet „Donnerkopf-Gipfel“ und die neue Geschichte hervor. Doch auch bei den zusätzlichen Neuerungen haben die Entwickler vieles richtig gemacht.
Ein Gebiet mit Langzeit-Aufgaben
Das große Problem an den neuen Gebieten in Guild Wars 2 liegt in der Langzeitmotivation. In den meisten Fällen spielt man eine Karte die ersten Tage nach Release und sobald man alles einmal gesehen und jeden Erfolg abgeschlossen hat, verlässt man sie. Im Donnerkopf-Gipfel ist das etwas anders.
Motivation durch Zwergen-Schätze: Ein Grund für tägliche Besuche sind die Zwergen-Katakomben. In diesen findet ihr nicht nur massig seltene (gelbe) Gegenstände, sondern auch die Erlesenen Serpentit-Juwelen. Diese benötigt ihr für die Herstellung eines komplett neuen Waffensets.
Auf den ersten Blick wirken die Katakomben etwas verwirrend. Ihr benötigt zuerst eine „Licht von Deldrimor“-Platte. Diese erhaltet ihr zum Beispiel zusammengesetzt aus den beiden Plattenteilen der Meta-Events auf der neuen Karte. Alternativ können andere Spieler sie im Handelsposten verkaufen und ihr könnt diese dann einkaufen.
Mit der Platte besucht ihr Frodak Stahlstern, den Zwerg in den Katakomben. Der überreicht euch eine Teleport-Platte in einer Farbe und das Licht von Deldrimor. Von nun an habt ihr 30 Minuten, um euch durch die Katakomben zu spielen und mit dem Licht versteckte Schätze aufzudecken.
Das Tolle dabei ist, dass die Schätze immer an anderen Orten liegen und man jeden Tag auch nur drei der fünf unterschiedlichen Verließe betreten muss. Zudem sind die Aufgaben innerhalb der Katakomben abwechslungsreich. Mal müsst ihr Sprung-Aufgaben erledigen und mal kleine Rätsel lösen.
Die Drachenblut-Waffen: Zwar sind die Belohnungen der Zwergen-Schätze auch so schon recht angenehm, doch erst durch das neue Waffenset lohnt sich der tägliche Besuch so richtig.
Die Drachenblut-Waffen in der Exotischen Form benötigen jeweils drei Erlesene Serpentit-Juwelen. Diese könnt ihr euch mit etwas Glück zudem über die Meta-Events verdienen, die ihr im besten Fall bereits für die Platten-Teile abgeschlossen habt.
An die Drachenblut-Waffen sind zudem eine Sammlung mit vielen Erfolgspunkten und Aufgestiegene Waffen gebunden. Hier geht Erfolgsjägern besonders das Herz auf.
Während die meisten Episoden zwischen 100 und 200 Erfolgspunkte aufgeteilt auf 30 bis 50 Erfolge verleihen, überbietet „Alles oder Nichts“ diese Werte deutlich. 353 Erfolgspunkte und insgesamt 112 unterschiedliche Erfolge warten auf euch.
Das liegt unter anderem auch an der Herstellung der Aufgestiegenen Drachenblut-Waffen. Jede Waffe kommt mit vier zusätzlichen Erfolgen daher.
Nützliche Ressourcen auf der Karte: Zu guter Letzt hat ArenaNet auch die Materialien auf der Karte angepasst. Während es normalerweise in Gebieten für Charaktere der Stufe 80 nur die höchste Stufe der Materialien gibt, findet man auf der neuen Karte viele Vorkommen von Platin- und Eisenerz.
Dies ist nicht nur im Verkauf wertvoller, sondern wird auch in der Herstellung für die Aufgestiegenen Drachenblut-Waffen häufig verwendet.
Dramatische Wendung in der Story
Im Punkt Story hat ArenaNet diesmal wirklich ein Feuerwerk abgebrannt. Wer die Geschichte aber selbst noch nicht gespielt hat, sollte diesen Absatz überspringen.
Kampf mit einem Alt-Dachen? Während der gesamten Episode werden wir auf den Kampf mit Kralkatorrik vorbereitet. Im ersten Abschnitt bringt uns die Drachin Glint bei, wie wir erneut Drachen-Waffen herstellen können. Nur mit diesen können wir Kralkatorriks Schuppen durchdringen und ihm Schaden zufügen.
Zudem lernen wir gemeinsam mit dem von uns aufgezogenen Drachen Aurene Kräfte zu bündeln und diese zielgerichtet einzusetzen.
Auf der Karte wiederum versammeln sich unsere Verbündeten. Alle sind vor Ort:
- Bekannte Charaktere unserer Gilde wie Taimi, Gorrik, Canach oder Rytlock
- Der Pakt mit Marschall Logan Thackeray
- Die freien Erweckten
- Zephyriten
- Korsaren
- Sonnenspeere
- Olmakhan
- Erhabene
- Und sogar die Schaufler, die uns auf der Karte mit Öl versorgen.
Das große Finale: In der letzten Episode stellen wir uns dann endlich Kralkatorrik. Der Kampf ist gut durchgeplant. Alle Waffen stehen bereit und mit Hilfe der Schaufler-Technologie können wir die Resonanzen verstärken und die Angriffe bündeln.
Gerade als es so aussieht, als wäre der Drache besiegt, erhebt dieser sich jedoch zu einem Angriff gegen uns. Aurene schmeißt sich ihm entgegen und es geschieht, was die Drachin bereits in anderen Episoden vorhergesehen hatte.
Sie wird von Kristallen durchbohrt und stirbt. Unsere Gruppe, schwer angeschlagen durch die Explosion der Angriffe, steht ratlos da. Abgerundet wird das ganze mit der Frage von Braham, wie es denn weiter ginge, und unserer Antwort dazu: Wir wissen es nicht.
Und genau das ist richtig gut gelungen. Selten standen wir in einem MMORPG so vor einem Rätsel. Aurene war unsere Hoffnung im Kampf gegen die Drachen. Sie sollte die Magie aufsaugen, die bei jedem Tod der Drachen frei wird. Die Spieler spekulieren nun eifrig, wie es weitergehen könnte.
Ein unterhaltsames Fraktal
Wer sich eher für Gruppen-Content, als für die offene Welt interessiert, der kann sich in diesem Patch über das neue Fraktal „Riff der Sirenen“ freuen. Auch hier gibt es Story zu entdecken.
Die Geschichte des neuen Fraktals: Zusammen mit dem Schiffsjungen Weyandt und dem Kapitän Strohm sind wir auf einer Insel gelandet. Diese gehört einer berühmten Geister-Piraten-Königin.
Zusammen mit den beiden NPCs begeben wir uns auf die Suche nach Schätzen, müssen Rätsel lösen und stellen uns am Ende der Kapitänin Arabella Crowe. Am Ende der Instanz übernimmt Weyandt die Crew und das Schiff, nachdem er selbst seinen Kapitän ermordet hatte.
Dieser Weyandt ist übrigens der gleiche, der uns in Löwenstein als Geister-Pirat im Sprungrätsel begegnet. Auch hier hat eine kleine Nebengeschichte abgeschlossen.
Schwierigkeiten und Instabilitäten: Insgesamt ist das Fraktal von den Mechaniken her eher einfach gehalten. Durch die neu eingeführten Nebelsperren-Instabilitäten, die alle Fraktale etwas schwieriger gestalten, kam jedoch auch allgemeine Abwechslung ins Spiel.
Zu den neuen Instabilitäten zählen zum Beispiel ein rutschiger Boden, Feuergeschosse von gerade besiegten Gegnern oder Vögel, die uns aus heiterem Himmel angreifen. Neu ist jedoch, dass jede negative Instabilität auch irgendwo einen kleinen Vorteil mit sich bringt. Der rutschige Boden zum Beispiel kommt mit zusätzlicher Dauer von Stabilität daher.
Ein schlichter, aber cooler Langbogen
Zugegeben, an diesem Punkt scheiden sich wahrscheinlich die Geister. Der neue legendäre Langbogen Pharus ist nicht so spektakulär, wie manch andere Legendarys. Aber durch die Schlichtheit ist der Bogen vielseitig einsetzbar.
Kombinierbar mit allen Rüstungen: Während zum Beispiel der vorherige Langbogen Kudzu vom Thema her nur mit Sylvari oder Blatt-Mustern kombinierbar war, ist Pharus durch den weißen Effekt sehr flexibel.
Von den Geräuschen her ist der Langbogen einzigartig und unverwechselbar. Trotzdem sind sie nicht so nervig, wie zum Beispiel die Schüsse vom Kurzbogen Träumer. Dieser schießt mit wiehernden Einhörnern um sich.
Ich persönlich fand die Waffe sogar so schön, dass ich viele Spielstunden investiert habe, um sie mir selbst herzustellen.
Allgemeine Neuerungen runden den Patch ab
Mit der Episode veröffentlichte ArenaNet auch noch zwei kleine Neuerungen. Dabei handelt es sich um eine neue Kombination von Attributen und um ein praktisches Feature für Bank und Material-Lager.
Wahrsagerische Werte für Support-Klassen: Die neuen Wahrsagerischen Werte bringen vor allem große Vorteile für Support-Klassen, die zusätzlich Schaden verursachen wollen. Sie bestehen aus:
- Kraft
- Präzision
- Wildheit
- Konzentration
Der letzte Wert erhöht die Dauer von Segen und ist damit perfekt für Chronomanten, Aufwiegler und Abtrünnige. Im Reddit gibt es bereits eine Übersicht zu aktuellen Schadenswerten und Einflüsse der Attribute auf die Meta in Raids.
Anzahl der gelagerten Gegenstände: Wer sein Material-Lager und seine Bank nicht auswendig kennt, wird sich über dieses kleine Feature freuen. Wenn man seinen Mauszeiger über einen Gegenstand im Inventar hält, dann sieht man direkt in der Vorschau, wie viele dieser Gegenstände man besitzt.
Für die Planung von größeren Aufgaben wie die Legendären Waffen ist das Feature extrem praktisch! Sie passt gut zur bereits vorherigen Anpassungen am Inventar-Managment aus dem November.
Keine Drachenblut-Waffen oder Legendarys ohne Gold. Schaut darum unbedingt in unseren Gold Guide für 2019: