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May. 08, 2018 | 15:46 Uhr

In Korea hat eine Ordnungsbehörde jetzt Strafgelder gegen drei Gaming-Firmen verhängt. Die gehen bis 775.000 Euro hoch. Es gibt da Probleme mit den Lootboxen – vor allem Nexon wird eine deftige Strafe aufgebrummt.

Die Südkoreanische Kommission „Fair Trade Commission“ (FTC) hat Strafgelder gegen drei Gaming-Firmen verhängt, weil man ihnen eine Täuschungsabsicht gegenüber den Kunden unterstellt. Betroffen sind Nexon (MapleStory), Netmarble (Lineage 2 Revolution) und NextFloor.

Nexon wurde hier mit dem höchsten-Strafgeld von 944.5 Millionen koreanischen Won bestraft, das sind etwa 775.000 Euro.

Die Strafe wurde für das Lootbox-Event „Celebrity Count“ verhängt, das lief im November 2016 bei „Sudden Attack“ ab, einem Free-to-play-Shooter.

Sudden-Attack

Ein Kunde hat 335€ ausgegeben, um alle 16 Teile des Puzzles zu erhalten

Bei dem Event konnten Spieler Lootboxen kaufen, die Teile enthielten, um damit ein 16-teiliges Puzzle zusammensetzen, das einen Prominenten zeigte. Wenn das Puzzle gelöst war, gab es Ingame-Items. Eine Box kostete umgerechnet etwa 68 Cent. Das Event fand im November 2016 statt.

Das Problem: Der Publisher erklärte, die 16 Teile des Puzzles gebe es mit einer zufälligen Chance.

Die FTC sagt aber: Nexon hätte den mehr Informationen liefern müssen. Auch die Information, wie niedrig die Chance war, bestimmte Teile dieses Puzzles zu erhalten. Denn die Teile hatten unterschiedliche Chancen, in der Box enthalten zu sein. Einige dieser Teile hätte eine Chance von lediglich 0,5% gehabt.

Die FTC nennt einen Fall, in dem ein Nutzer 460.000 koreanische Won ausgegeben hat, um alle 16 Teile zu finden. Das sind 353€.

Justitia Lootboxen

Höchste Strafe, die jemals verhängt wurde

Nexon hat angekündigt, in Zukunft die Prozent-Chancen bekanntzugeben, um ein Item zu erhalten – in allen Games. Aber offenbar will sich Nexon dagegen wehren, die deftige Strafe zu bezahlen.

Es geht darum, ob Nexon deutlicher hätten sagen müssen, dass einzelne Puzzle-Teile so selten sind. Nexon hatte lediglich gesagt: Die Teile würden zufällig verteilt.

Unter einem Prozent = 0.0005%

Auch Nexon wurde noch mal für eine Aktion bei Counter Strike Online 2 belangt, aber das waren im Vergleich zu der Riesen-Strafe für Sudden Death alles nur kleine Summen.

Hier ging es etwa darum,

  • dass die Chancen ein bestimmtes Item zu bekommen bei 10% lagen – sie lagen aber nur bei 5%.
  • oder eine Firma sagte, die Chance auf ein Item lägen „unter einem Prozent“ und es waren dann 0,0005%

Insgesamt verhängte die FTC eine Geldstrafe in Höhe von 1 Milliarden koreanischen Won, etwa 760.000€ – das ist die höchste Geldstrafe, die jemals über den „Korea’s Electronic Commerce Act“ verhängt wurde.


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von Schuhmann