Bei Activision Blizzard winkt der Geschäftsbericht kräftig in Richtung Free2Play. Könnte es die beiden Blizzard-Spiele Overwatch und World of Warcraft treffen? Oder koppelt Activision vielleicht den Blackout-Modus von Call of Duty aus? Wird eins der Spiel auf ein kostenloses Free2Play-Modell umgestellt? Unser Autor Schuhmann gibt seine Einschätzung.
Das steht im Finanzbericht: Die Zahlen für das aktuelle Quartal von Activision Blizzard sind zwar „besser als erwartet“, im Vergleich zum Vorjahr aber relativ schwach.
- Activision hatte als Aussicht für Q1/2019: 1.715 Milliarden US-Dollar
- der tatsächlich Umsatz liegt aber bei 1.825 Milliarden $
- das Problem ist: Q1/2018 lag der Umsatz noch bei 1.965 Milliarden US-Dollar
- unschön ist ferner, dass die Aussichten für Q2/2019 mit 1.315 Milliarden US-Dollar niedrig sind
Als „Pluspunkt“ verbucht Activision Blizzard offenbar die Entlassung von 800 Mitarbeitern, die man als „starke operative Disziplin“ darstellt.
Zudem war Sekiro recht erfolgreich.
Was ist mit Free2Play? Activision Blizzard hat einige Ideen vorgestellt, wie man jetzt weitermachen will und welche Ziele man verfolgen möchte.
Ein wichtiges Ziel ist es weiterhin, die großen Franchises auf Mobile zu bekommen.
Eine der konkreten Maßnahmen ist es: „Mehr Ressourcen dafür bereit zu stellen, das Geschäftsmodell der eigenen Franchises zu optimieren, darunter fällt auch das Überprüfen von Möglichkeiten, auf Free2Play zu wechseln.“
Welche Spiele könnte das betreffen? Wenn man sich das Portfolio von Activision Blizzard anschaut, gibt es da nur relativ wenige „Nicht Free2Play“-Spiele:
- Call of Duty Black Ops 4 – wäre eine Option, um dort den Battle-Royale-Modus als Free2Play-Titel auszugliedern, der dann mit Fortnite und Apex Legends konkurriert. Auch das nächste Call of Duty wäre ein Free2Play-Kandidat oder ein Modus davon.
- Overwatch wäre eine Idee – das Spiel kam 2016 raus, war schon oft im Sale. Hier könnte Activision Blizzard dann vielleicht Lootboxen verstärkt verkaufen. Ein Free2Play-Gang könnte die Zuschauerbasis für den E-Sport, die Overwatch League, vergrößern.
- World of Warcraft wäre eine weitere Option – das läuft immer noch mit einem Abo-Modell, obwohl die Zahlen offenbar nicht mehr so stark sind wie einst. Wenn WoW wirklich umgestellt werden würde, wäre das sicher ein großer Einstellung.
- die harmlose Lösung ist, dass man künftig Spiele der Franchises meint, dass ein Diablo Immortal oder andere Games zu Overwatch oder Warcraft dann Free2Play-Spiele werden.
Das steckt dahinter: Am wahrscheinlichsten scheint Overwatch zu sein – bei WoW wäre das schon ein gewaltiger Einschnitt, aber es scheint durch den wachsenden Einfluss von Activision auf Blizzard nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie vor einigen Jahren.
In jedem Lall wäre eine Umstellung eines der Spiele schon eine größere Angelegenheit. Sollten WoW oder Overwatch wirklich Free2Play werden, wäre das etwas, was vielleicht auf der BlizzCon vorgestellt wird.
Man darf gespannt sein, was die Überprüfung ergibt, ob sich ein Free2Play-Modell für eine der Kern-Franchises von Activision Blizzard lohnt.