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Jul. 12, 2018 | 10:40 Uhr

Ein Mädchen spielte 10 Stunden Fortnite am Stück und vergaß darüber wohl alles andere. Sie pinkelte sich ein und schlug ihren Vater. Nun ist sie in Therapie, um ihre Fortnite-Sucht zu bekämpfen. Die Mutter des Mädchen fordert ein Verbot von Fortnite.

Keine Zeit fürs Klo: Die britische Seite Mirror berichtet von dem Fall eines 9-jährigen Mädchens, das so fasziniert von Fortnite war, dass sie lieber einpinkelte als aufs Klo zu gehen und das Spiel dafür zu unterbrechen. Das Mädchen spielte wohl häufiger zehn Stunden am Tag – heimlich und in der Nacht.

Mädchen macht sich nass und schlägt ihren Vater

Schleichende Entwicklung: Die Eltern hatten dem Mädchen im Januar eine Xbox One gekauft. Sie durfte eine Stunde unter der Woche und zwei Stunden am Wochenende spielen. Im März bemerkten die Eltern, dass sich ihr Kind anders verhält:

  • So rief der Lehrer des Mädchens an und erkundigte sich, ob mit ihr alles okay sei, denn ihre Noten wurden schlechter und sie sei schon zweimal im Unterricht eingeschlafen
  • Als man das Mädchen damit konfrontierte, stritt sie alles ab. Die Eltern dachten, es läge an der Pubertät. Die Hormone seien Schuld
  • Dann habe das Mädchen aber immer weniger Sport gemacht, die Ballettklassen ausfallen lassen und sei auch nicht mehr sonntags mit in die Kirche gegangen, weil sie zu müde dafür war
  • Auf der Kreditkarte seien zudem kleinere, aber regelmäßige Ausgaben an Microsoft aufgetaucht, die sich etwa auf 56€ im Monat beliefen
  • Das Mädchen habe gestanden, sie gebe das Geld für Fortnite aus
  • Danach hätte man dem Mädchen wütend die Xbox weggenommen, dabei hätte das Mädchen den Vater geschlagen

Zocken oder Sucht?

Nachts erwischt: Doch die Eltern blieben misstrauisch. In einer Nacht habe der Vater des Mädchens gesehen, dass noch Licht aus ihrem Zimmer kommt. Das Mädchen saß da in in einem von Urin getränkten Laken und spiele Fortnite. Am nächsten Morgen hätte das Mädchen unter Tränen gestanden, dass sie bereits seit zwei Monaten abends wartete, bis ihre Eltern schliefen, um dann bis in die frühen Morgenstunden Fortnite zu spielen.

Mutter entsetzt: Ihre schockierte Mutter (36) erzählt, sie wusste gar nicht, was da auf sie zukam, als sie ihre Tochter Fortnite spielen ließ. Die „süchtig machende Natur“ von Fortnite hätte einen Einfluss auf die geistige Gesundheit ihrer Tochter genommen.

Nun in Therapie: Das Mädchen sei jetzt in einer Therapie, um ihre Sucht zu bekämpfen. Das Mädchen sei auf einem guten Weg, wieder ins Leben zurückzufinden.

Computer Sucht Troll

Mutter will, dass der Staat eingreift

Mutter fordert Verbot: Die Mutter sagt, das sei eine ernste Angelegenheit, die das Leben ihres kleinen Mädchens zerstöre. Jemand müsse hier einschreiten und Fortnite verbieten, bevor sich das Spiel zu einer Epidemie auswachse.

Fortnite als Tor zu Sucht und Glücksspiel

Britische Boulevard-Medien sehen Fortnite kritisch: Der Mirror zitiert einen Psychologen, der diese Thesen unterstützt. Ihm seien viele solcher Fälle bekannt. Laut ihm liege es unter anderem an Fußball-Stars, die mit Gesten aus Fortnite jubeln und das Spiel so in die Öffentlichkeit tragen. Fortnite sei eine „perfekter Einstiegsdroge in Glücksspiel und Sucht.“

Psychologen raten zum „Maß halten“

Psychologen mahnen zur Selbst-Regulierung: Wir haben uns hier auf Mein-MMO mit dem Thema schon häufiger beschäftigt:

Ab wie viel Jahren dürfen Kinder Fortnite spielen? Die USK in Deutschland hat bei der Altersfreigabe eine Empfehlung von „ab 12 Jahren“ für Fortnite ausgesprochen. Allerdings bezog sich die Empfehlung auf den PVE-Teil „Rette die Welt“. Spiele, die rein online vertrieben werden, wie „Fortnite: Battle Royale“, müssen nicht zur Überprüfung eingereicht werden.

von Schuhmann