Der Fortnite-Spieler Tyler „Ninja“ Blevins hat 48 Stunden nicht auf Twitch gestreamt. In der Zeit hat er 40.000 kostenpflichtige Abos verloren. Damit fehlen Ninja etwa 100.000$ im Monat. Das zeigt den Druck, unter dem Streamer stehen.
Harte Welt da draußen: Der Fortnite-Streamer Ninja ist für sein Arbeitsprogramm bekannt. Man nennt das auch „Grinding“, die Zeit in der Tretmühle. Wo unsereins vielleicht Spielstunden oder Zeit bei der Arbeit grindet, ist das für Twitch-Star Ninja die Zeit „on air“, in seinem Stream. Der Streamer hat einen knallharten 12 Stunden-Arbeitstag, 7 Tage die Woche. Aber was passiert, wenn er mal Urlaub oder wenigstens ein Päuschen macht?
48 Stunden keine Streams zur E3: Während der E3 2018 nahm sich Ninja etwa 48 Stunden Pause vom Streamen. Aber faul war er in der Zeit nicht. Er reiste nach Los Angeles, gewann dort das „ProAm“-Turnier von Fortnite und sicherte 1 Millionen US-Dollar für einen guten Zweck. Während er in LA war, gab’s zig Selfies mit Fans, die er brav auf Social Media postete. Seiner Popularität hat das sicher nicht geschadet, aber seinem Bankkonto.
Die Leiden des jungen Streamers
Nach der E3 dann der Dämpfer: Über Twitter schrieb Ninja dann: „Wollt Ihr mal wissen, was für Probleme Streamer haben im Vergleich zu anderen Jobs? Ich war weniger als 48 Stunden weg und hab 40.000 Subscriber auf Twitch verloren. Ich bin heute zurück, um weiter zu grinden.“
Wanna know the struggles of streaming over other jobs? I left for less than 48 hours and lost 40,000 subscribers on twitch. I’ll be back today (Wednesday) grinding again.
— Ninja (@Ninja) June 13, 2018
Lebensstil eines Streamers: Ninja schreibt hier über die große Angst: die Tretmühle, in der sich Streamer befinden. Die sind selbstständig, haben keinen gesetzlich geregelten Urlaub oder freie Tage. Sie sind selbst für sich verantwortlich. Viele Streamer glauben, man könne auf Twitch nur erfolgreich sein, wenn man pausenlos jeden Tag online ist und den Fans das bietet, was die wollen. Nimmt man sich Pausen oder eine Auszeit, dann fällt man vom Tretrad runter.
Burnout unter Streamern verbreitet: In letzter Zeit haben sich Streamer häufiger kreative Auszeiten genommen, weil sie den ständigen Druck, immer unterhaltsam und kreativ zu sein, nicht mehr aushielten: So setzte DrDisRespect medienwirksam seinen Stream aus und gönnte sich eine Pause wegen Untreue. Auch Ninja scheint unter dem Druck zu stehen: Jetzt durchzuziehen, wo es mit Fortnite so gut läuft.
100.000 Dollar im Monat weg – aber trotzdem Millionär
Aber der Job hat auch Vorteile: Allerdings lohnt sich der Job für Ninja auch. Durch den Hype um Fortnite und Kooperationen von Twitch mit Epic Games ist die Anzahl der Abonnenten auf Twitch für Ninja nach oben geschossen. Pro kostenpflichtigem Abonnenten erhält Ninja etwa 2,50$ im Monat. Die 40.000 Subscriber, die er verlor, kosten ihn daher etwa 100.000 Dollar pro Monat (etwa 86.000€).
Allerdings dürfte Ninja noch genügend Abos übrig haben, um über die Runden zu kommen. Der Hype um Fortnite hat ihn längst zum Millionär gemacht. Und die Abos kann er sich ja zurückholen.