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May. 25, 2019 | 08:16 Uhr

Im Online-Shooter Fortnite gibt es seit einigen Tagen eine Kontroverse um den Twitch-Streamer Tfue und seine E-Sportorganisation FaZe. Nun hat FaZe erklärt, warum man Tfue nicht ziehen lassen möchte und wieso der Twitch-Star eigentlich weg will.

Daher kommt das Statement: Der Clan Faze hat gestern ein 7:15 Minuten langes Video auf Twitter hochgeladen, wo man seine Sicht der Dinge schildert. Es sprechen FaZe CBass und Lee Trink, der CEO des FaZe Clans.

Ihre Sicht auf die Klage von Tfue unterscheidet sich erheblich davon, wie der Streamer Turner „Tfue“ Tenney seine Lage darstellt.

So sieht FaZe Tfue: Man wisse genau, welchen Einfluss Tfue auf FaZe als Marke hatte, erklärt FaZe CBass.

Man sei wahnsinnig stolz darauf, was Tfue im letzten Jahr erreicht habe. Die Produkte, die man um den Fortnite-Star herum entwickelt hat, seien einige der besten Arbeiten, die FaZe als Firma je abgeliefert hat.

Man habe 8 Jahre darauf hingearbeitet, mit einem Talent zusammenzuarbeiten, das so begabt wie Tfue ist.

Da war die Welt für Tfue und FaZe noch in Ordnung.

FaZe kann Tfue wegen der Fans nicht ziehen lassen

Darum darf Tfue nicht gehen: Für FaZe stehen die eigenen Fans an erster Stelle. Es gehe hier darum, die Beziehung zu den Fans zu schützen. Denn im letzten Jahr hätten die Fans eine Beziehung zu Tfue aufgebaut.

Es heißt: Die Fans hätten ihre Zeit, ihren Eifer, ihre Sorge und Liebe in die Beziehung gesteckt, die FaZe mit Tfue aufgebaut hat.

Daher könne man Tfue nicht einfach ziehen lassen, nur weil er das wolle. Das würde ein völlig falsches Licht aufs Gaming und auf die Beziehungen insgesamt werfen.

Auf diesen Tweet von Tfues Bruder, der wolle eine eigene Organisation gründen, bezieht sich FaZe.

Tfue will angeblich eigene E-Sport-Organisation gründen

Warum will Tfue weg? Laut FaZe gehe es Tfue nur darum, aus der Organisation rauszukommen, weil er eine eigene E-Sport-Organisation gründen möchte. Dabei bezieht sich FaZe offenbar auf Aussagen von Tfues Bruder.

FaZe könne das nicht gestatten. Das wäre so, als würden die Lakers dem NBA-Star LeBron James erlauben, ein eigenes Basketball-Team der Stadt zu eröffnen.

Daher seien alle Versuche, mit Tfue zu verhandeln, fehlgeschlagen.

Wer von FaZe fordere, Tfue das machen oder ihn ziehen zu lassen, sei einfach nicht vernünftig.

Fortnite-Tfue-eigene-Org
Diesen Facebook-Post von Tfues Bruder führt FaZe im Video auf.

So wollte FaZe die Sache kitten: FaZe erklärt, man habe von Anfang an versucht, den „alten Vertrag“ mit Tfue durch einen besseren zu ersetzen. Damit wären alle negativen Klauseln sofort verschwunden.

Der alte Vertrag sei noch unter einem anderen Management ausgehandelt worden.

Es heißt, als das jetzige Management im Amt war, habe FaZe Tfue früh klargemacht: „Wir mögen den Vertrag auch nicht, den Tfue unterschrieben hat.“

Man habe auch keine dieser Klauseln je gezogen, um von Anfang an klarzumachen, wie sehr man Tfue schätzt. Man habe nur 60.000 $ mit ihm verdient, das waren zwei Sponsor-Deals, die FaZe Tfue besorgt hat, und von denen man 20 % nahm.

FaZe erklärt dann ausführlich, dass man Tfue bei einem neuen Vertrag alle Wünsche erfüllen wollte, aber auf Granit biss. Die Verhandlungen liefen nicht gut – es kamen teilweise gar keine Antworten mehr.

Das steckt dahinter: Das Interessante ist hier, dass Tfue wohl wirklich einen furchtbaren Vertrag unterschrieben hat und FaZe das auch wusste.

Als FaZe gemerkt hat, welcher großer Star Tfue durch Fortnite und Twitch für wird, wollte man diesen Fehler offenbar reparieren und versuchen mit Tfue auf eine bessere Basis zu kommen, aber da war es offenbar schon zu spät.

Der Clan gibt jetzt an, alles richtig zu machen – aber die Frage bleibt: Wie konnte man Tfue so furchtbare Konditionen überhaupt anbieten, wenn man langfristig mit ihm zusammenarbeiten wollte?

Die Seite von FaZe ist plausibel. Es ist glaubwürdig,

  • dass man mit neuem Management unbedingt die Beziehung zu Tfue pflegen wollte.
  • dass es FaZe hier nicht darum geht, Geld von Tfue abzuzwacken, sondern er als Marken-Botschafter viel wertvoller ist, den man sich da sehr günstig eingekauft hat

Doch es bleiben Fragen offen:

  • Was hat man sich dabei gedacht, ihn den 1. Vertrag so unterschreiben zu lassen?
  • Wie will man jetzt Tfue gegen seinen Willen bis Ende 2021 in der Organisation halten, wenn er so deutlich raus will
  • Ist es überhaupt noch möglich, hier eine gemeinsame Basis zu finden?
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