Mit einem eigenen Store für Spiele will Epic jetzt neue PC-Spieler an sich binden. Und diese möglicherweise von Steam wegholen – ganz neben Fortnite. Dabei stichelt man gegen Valve.
Das ist der Plan von Epic: Viele von Euch kennen Epic als Macher von Fortnite. Das kostenlose Battle-Royale-Spiel ist auf vielen Rechnern installiert. Epic nutzt jetzt diese Reichweite, die Installations-Basis, um einen eigenen Shop für Online-Games zu starten.
Der Vorteil: Statt 30% wie bei Valve (Steam), nimmt der Store von Epic nur 12% der Einnahmen pro verkauftem Spiel. 88% gehen an die Entwickler des Spiels.
Eine klare Kampfansage an Steam also, die noch mal im Interview mit einer Stichelei unterstrichen wird. Man wirft Steam und Valve vor, einen zu hohen Anteil an den Einnahmen zu verlangen.
Der Epic Games Store – Was ist bekannt?
Das macht Epic nun: Epic baut einen neuen Launcher, in den der Games Store integriert wird.
Was macht der Store anders? Der Laden von Epic teilt die Einnahmen 88% zu 12% auf. 88 an die Entwickler des Spiels, 12 an Epic für das Bereitstellen der Plattform.
Im Gegensatz zu Steams 70/30 Version also ein klarer Vorteil für die Entwickler der vertriebenen Games.
Wann startet der Epic Games Store? Der soll „bald“ mit ausgewählten Titeln starten. Im Laufe des Jahres 2019 wird die Auswahl dann noch weiter vergrößert.
Klare Kampfansage gegen Valve: Zu hoher Aufschlag
Was sagt Epic dazu? „Während der Laufzeit von Fortnite lernten wir viel über die Kosten für den Betrieb eines digitalen Stores“, erklärt Tim Sweeney, Gründer und CEO von Epic Games, gegenüber MCV.
„In unserer Analyse schlagen die 30%-Stores auf ihre Kosten um die 300 bis 400 Prozent auf.“
Sweeney glaubt, dass ein Store auch mit 12% profitabel sei – und nicht gleich 30% verlangen müsse. Ein klarer Seitenhieb gegen Steam und deren Betreiber „Valve“, die 30% wollen. Die 12% habe man durchgerechnet, erklärt Sweeney.
Dazu gibt es auch eine Grafik, die Spiele Unreal-Engine und der Konkurrenz-Engine Unity auf Steam und bei Epic Games vergleicht.
Im Store von Epic ist es egal, welche Engine die Games nutzen, die dort vertrieben werden. Nutzen Spiele die Unreal-Engine, verzichtet Epic allerdings auf die Lizenzgebühr.
„Wir glauben, dass Creators (Spiele-Entwickler und auch Content-Creators), für das enorme Wachstum und die Dynamik der Spiele-Industrie verantwortlich sind und den Löwenanteil der Gewinne der Spielverkäufe erhalten sollen“, sagt Sweeney gegenüber MCV. „Unternehmen, die unterstützende Services wie Engines, Stores, Plattformen und Zahlungsabwicklungen anbieten, sind nur da, um zu helfen. Sie sollten auch dementsprechend bezahlt werden.
Mehr Details will man während der Game Awards am Donnerstag ausplaudern.
Einen ähnlichen Weg nahm Epic Games auch bei der Mobile-Version von Fortnite. Die ist nicht im App-Store von Android zu finden, weil es Epic zu teuer war, was Google dafür haben wollte.