Ein Exploit mach die Runde, der für kontroverse Diskussionen unter den Fortnite-Spielern sorgt. Das sogenannte „ADS-Spamming“ sorgt für gravierende Vorteile, wenn man Fortnite: Battle Royale mit einem Controller spielt wie etwa auf PS4 oder Xbox One. Was ist da los und was sagen die Profis dazu?
Was ist „ADS-Spamming“? Wer Fortnite: Battle Royale mit einem Controller spielt, profitiert von einer Mechanik, die sich Aim Assist nennt. Diese sorgt dafür, dass Euer Visier zu einem Gegner hingezogen wird, sobald Ihr hindurch schaut (das sogenannte aiming down sights oder ADS).
Diese Mechanik wird notwendig, wenn kein präzises Eingabegerät wie ein Maus verfügbar ist. Da Spieler mit der unpräzisen Steuerung eines Controller-Sticks ohne Aim Assist einen gravierenden Nachteil hätten, wurde die Mechanik eingeführt.
Here’s a clear example of why ADS Spamming should be looked into/removed. Again, I have no issue with Aim Assist, at all. In the video provided you can see ADS Spamming hitting numerous shots on someone who can’t be seen in a Stink Bomb
RT/Tag @erwil9??
— Fortnite: Battle Royale Leaks (@FNBRLeaks) January 29, 2019
Das ist das Problem aktuell: Das Aim Assist ist jedoch nicht unbedingt die ausschlaggebende Ursache des aufgetauchten Exploits, sondern die „first shot accuracy“ oder auch Anfangspräzision genannt.
Wer in Fortnite: Battle Royale still steht und einen Gegner präzise anvisiert, wird stets das Ziel treffen (sofern das Visier auf dem Gegner liegt).
Der Exploit, welchen wir hier nicht näher erläutern werden, macht sich die Eigenschaften des Aim Assists und der Anfangspräzision in einer Art und Weise zunutze, die einen gravierenden Vorteil gegenüber PC-Spielern bringt, die auf Maus und Tastatur angewiesen sind. Das funktioniert sogar bei weit entfernten gegnerischen Spielern, die nicht einmal sichtbar sind.
Besonders extrem wirkte sich der Exploit während des letzten Events rund um den Eiskönig aus, der die ganze Map in Schnee und Nebel gehüllt hat. Auch wenn die Spieler kaum etwas sehen konnten – der Aim Assist hat funktioniert.
Warum ist dieser Exploit ein Problem? Fortnite ist ein Spiel, bei dem unterschiedliche Plattformen miteinander spielen können. Sollte eine Plattform durch Mechaniken wie Aim Assist einen Vorteil erhalten, werden Plattformen ohne diese Funktion benachteiligt.
Der Exploit hat demnach Auswirkungen auf alle Plattformen, auf denen Fortnite: Battle Royale verfügbar ist. Zudem hat der Exploit eine Grundsatz-Debatte darüber ausgelöst, ob der Aim Assist und die Anfangspräzision generell zu stark sind.
When you can’t see but your aim assist can ?? pic.twitter.com/VaKwwp9f9w
— SMOON (@bc_smoon) January 27, 2019
Wäre Fortnite ohne Aim Assist auf Konsolen überhaupt spielbar? Zum Start der Spielwiese in Fortnite: Battle Royale hatten Spieler auf Konsolen mit dem Problem zu kämpfen, dass Aim Assist komplett deaktiviert war.
Dies hat sich sehr deutlich bemerkbar gemacht, da das Zielen durch den schwammigen Controller-Stick erheblich erschwert wurde.
Sollte Epic das Aim Assist also abschalten, würden sich Controller-Spieler auf einen Schlag einem großen Nachteil gegenüber anderen Plattformen ausgesetzt sehen.
Was sagen die Profis zur aktuellen Debatte? Top-Spieler wie Myth und Tfue wollen sich der Kritik nicht anschließen, sagen jedoch, dass Controller-Spieler in speziellen Situationen einen Vorteil dank dem Aim Assist haben.
Speziell im Hinblick auf offizielle Turniere, bei denen unterschiedliche Plattformen gegeneinander antreten, könnte dies durchaus zu Problemen führen.
Kann Epic überhaupt etwas gegen den Exploit oder Aim Assist im Allgemeinen ausrichten? Eine schwierige Frage, über die sich Epic sicher bereits den Kopf zerbrechen wird. Sollte der Aim Assist reduziert werden, dürften sich Controller-Spieler einem Nachteil ausgesetzt sehen.
Würde Epic die Anfangspräzision entfernen, dürfte so gut wie niemand mehr mit Waffen spielen, die hart treffen, aber präzises Zielen erfordern. So oder so, um den Exploit tatsächlich einzudämmen, wird Epic Änderungen vornehmen müssen, die nicht allen Spielern schmecken dürften. Ich bin gespannt, was sich der Entwickler hier einfallen lässt.
Epic kündigt Lösung für 7.40 an
Update 10:34 Uhr: Epic-Entwickler, Eric Williamson, hat in einem Tweet angekündigt, zumindest den aktuellen ADS-Exploit im Patch 7.40 zu beseitigen. Man habe wahrscheinlich eine Lösung. Es scheint sich dabei um einen Cooldown zu handeln, um das „schnelle ADS“-Drücken weniger stark zu machen. Der Aim-Assist an sich bleibe unverändert.
Was haltet Ihr von dem Thema? Sollte der Aim Assist auf Konsolen reduziert werden?