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Jul. 20, 2018 | 10:57 Uhr

Bei Fortnite wagt man den Einstieg in den eSport, aber ein erster Versuch schlug katastrophal fehl. Jetzt sagt Epic: Das hat vor allem an der Bauwut der Profis und ihrem defensiven Spiel gelegen. So will man das in den Griff kriegen.

100 Millionen in den eSport: Epic Games will Fortnite in einen eSport verwandeln und öffnet dafür die Geldbörse. 100 Millionen Dollar stellt man als Preisgeld für die 1. Fortnite-Saison 2018/2019 im eSport bereit. Mit einem 8-Millionen-Dollar-Versuchsballon startete man die Saison am letzten Samstag.

Erstes Turnier war eine Katastrophe

Langweilig und laggy: Das erste Turnier erwies sich aber als langweilig. Außerdem killten Lags den Spielspaß. Für die Zuschauer und die Teilnehmer war das Turnier eine Katastrophe. Das Event wurde nach nur 4 von 10 geplanten Matches abgebrochen. Spieler schieden zum Teil aus, ohne sich bewegen zu können. Wer überlebte, mauerte sich ein und versuchte nur möglichst lange am Leben zu bleiben, um einen Sieg zu erlangen und die dicke Hauptbelohnung einzustreichen: zehntausende von Dollar.

Epic sagt: Das war nix

Statement von Epic: Die Macher von Fortnite haben jetzt in einem „Postmortem“ (via Epic) den Fehlschlag eingestanden. Es sei nicht wie geplant gelaufen, aber man habe eine Menge gelernt. Zwar betont man, das sei jetzt das erste Mal gewesen, doch man räumt ein: Das war nichts. Und gerade weil es um so viel Geld geht, sieht man sich in der Pflicht.

Das viele Geld ändert die Spielweise: Apropos Geld. Auch wenn Epic viele Tests gestartet hat, hat das viele Geld, um das es beim Turnier ging, das Verhalten der Spieler deutlich beeinflusst: Sie haben viel defensiver gespielt als normalerweise. Das liege daran, dass man in Duos viele Ressourcen (Munition, Lebenspunkte, Materialien) aufwenden müsse, um jemanden auszuschalten. Daher sei es taktisch klüger, diese Konflikte zu vermeiden. Hier will Epic ansetzen.

Make-it-rain-fortnite

3 Probleme killen Server. Es gab im Prinzip drei große Probleme, die auf die Server-Performance gedrückt haben:

  • Es waren zu viele Spieler am Leben, als das Spiel in die Endphase ging
  • Dann haben die Spieler zu viel gebaut, besonders am Ende
  • Und die Spieler, die tot waren, blieben noch im Spiel, um den anderen zuzusehen

Server werden optimiert für „enge Bauten“

Bloß nicht explodieren: Ein Problem entsteht etwa, wenn am Ende viele Bauten beisammen stehen und jemand eine Explosion verursacht. Dann meldet jedes einzelne Bauteil die Schadenszahlen an alle verbundenen Clients. Das sorge für eine große Belastung der CPU. An dem Problem arbeitet Epic im Moment, indem man die Server-Performance optimiert. Epic glaubt, damit auch andere Modi, wie das 50vs50, in FOrtnite besser zu machen.

Players-am-leben

Bauwut macht Server-Probleme: Vor allem die intensiven und engen Tunnelbauten scheinen die Performance gekillt zu haben. Die Spieler bauen dann „sich schlängelnde Tunnels“, sie betreiben richtige Grubenarbeit.

Das Problem mit dem Bauen und dem Spaß

Bauen ist aber auch langweilig: Die Bauwut drückt aber nicht nur auf die Server, sondern auch auf die Freude der Zuschauer. Denn die Tunnelarbeit macht es schwer, dem Match in Fortnite über Twitch zu folgen. Das Bauen senkt die Action. Offenbar sorgt es auch für den Lag.

Hier im Video sieht man bei Top-Spiel TSM_Myth wie irre die da gebaut haben:

Spectator-Tool auch ein Problem: Zudem kann Epic nicht auf das „Zuschauer-Tool“ zurückgreifen, das auf der E3 so gut funktioniert hat. Das funktioniert nur im LAN. Beim „Summer Skirmish“-Turnier musste man immer zu den einzelnen Streamern springen. Das hat es schwer gemachte, „eine Geschichte“ im Stream zu erzählen. Auch das eine Erklärung für das eher langweilige Turnier.

Auf die zum Teil scharfe Kritik an den Castern geht Epic aber nicht ein. Die hatte etwa PC Gamer sinngemäß als ahnungslose Sprücheklopfer dargestellt.

fortnite-bauarbeiten-titel

Die Maßnahmen, um eSport spannender zu machen

So will Epic das Problem lösen:

  • Mehr Belohnungen für Kills: Bei Epic hat man vor, jetzt die Belohnungen für Kills hochzusetzen, will dabei aber ein „einfaches“ Punkte-System verwenden, damit es nicht zu komplex wird. Man experimentiert mit den Formaten.
  • Nächstes Turnier auf öffentlichen Servern: Jetzt am Wochenende wird Epic das zweite Turnier auf öffentlichen Servern abhalten, um dann in der nächsten Woche wieder private Matches zu spielen.
  • Weniger Building: Im Moment denkt man darüber nach, wie man im eSport mit dem Bauen umgeht. Hier scheint man noch keine Lösung zu haben, was passieren soll, wenn so viele Baumeister aufeinander treffen. Das will man „vorsichtig abwägen“. Hier hatte Epic schon angekündigt, etwas zu ändern: Fortnite will sich ändern: Man soll ohne Super-Bauskills gewinnen können

Wir haben viel gelernt:  Bei Epic sieht man die „Niederlage“ letzte Woche sportlich. Epic sagt, dass man viel daraus gelernt hat und scheint zuversichtlich, das Problem in den Griff zu kriegen.

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von Schuhmann