Aktuell tobt eine Diskussion um den YouTube-Trend „Strip Fortnite“. Dabei spielen Typen Fortnite und eine daneben platzierte Frau entkleidet sich bei jedem Kill. Allerdings bleibt es offenbar jugendfrei.
YouTube ist eine Welt für sich und funktioniert nach anderen Regeln als die klassischen Online-Magazine zu Gaming. Aber auch auf YouTube ist „Fortnite“ aktuell das größte Spiel und das größte Thema.
Seit Freitag beschäftigen sich die größten Gaming-Seiten der Welt relativ entrüstet (Polygon) bis halbwegs irritiert (PCGamer) mit einem Trend, der seit einigen Wochen auf YouTube kursiert. Es sind Videos zu „Strip Fortnite.“
Das Prinzip hier: Jemand spielt Fortnite und neben ihm sitzt eine attraktive Frau, die ein Kleidungsstück ablegt für jeden Kill, den der Spieler erzielt. Während des Videos entsteht dann eine Dynamik und die Frau will verhindern, dass der Spieler weitere Kills erzielt und lenkt ihn ab.
Thumbnails suggerieren FSK18 – Videos eher zahm
Geworben wird bei solchen Videos gerne mit expliziten Thumbnails, die suggerieren: Die Frau macht sich nackig und ist völlig entsetzt darüber, dass der brillant spielende Fortnite-Profi sie da zwangs-entkleidet.
Dazu kommt es in den eigentlichen Videos aber nie. Natürlich nicht: Das würde ja gegen die Regeln von YouTube verstoßen.
Stattdessen legen die Damen im Verlauf des Video zwar immer mehr ab. Dabei handelt es sich aber um Haarspangen, Schnürsenkel und zwiebelartige Schichten an Kleidung.
In jedem Fall sind die „Strip Fortnite“-Videos wahnsinnig erfolgreich. Die populärsten Videos erreichen über 10 Millionen Views und spülen damit Werbegeld ein – und wie so oft machen das dann viele nach, die ebenfalls Clicks auf YouTube wollen.
„Klar ist es Clickbait, aber ich wäre ja verrückt, es nicht zu tun“
Der erfolgreichste dieser Strip-Fortnite-YouTuber „RiceGum“ hat mehrere Videos mit über 10 Millionen Views nach dem immer gleichen Schema rausgehauen.
RiceGum wurde von jetzt einem der besten Fortnite-Spieler der Welt, von TSM_Myth, in einem Stream angegriffen. Warum der sowas macht?
RiceGums Erklärung (in einem eigenen Video natürlich) ist: Es funktioniert einfach.
Wenn das erste „Strip Fortnite“-Video nicht funktioniert hätte, dann hätte er kein zweites gemacht, erklärt RiceGum. Da es aber funktionierte, machte er immer wieder welche. Er wäre ja verrückt, es nicht zu tun.
„Hier strippt meine 13-jährige Schwester!“
Die Kontroverse endgültig angestoßen hat das Video eines anderen YouTubers .„One Kill = One Cloth With My 13-Year-Old-Sister“ – das folgte demselben Schema. Das Video erregte aber allein durch die Idee, jemand würde da seine minderjährige Schwester für Clicks missbrauchen, die Gemüter. Dabei war die Frau, wie Polygon weiß, weder die Schwester des YouTubers, noch 13 Jahre alt, sondern deutlich älter.
Das Video wurde mittlerweile gelöscht.
Auch dieser YouTuber sagt sinngemäß: Klar, ist das Clickbait. Aber was soll ich machen? Ich bin ein Junge vor einer Kamera, der versucht ein paar Clickbait-Videos zu machen, damit mein Name bekannt wird.
Auch in Deutschland klappt der „Strip-Fortnite“-Trick
Auch in Deutschland gibt es den Trend „Strip Fortnite“ – etwa auf dem Kanal der „Schinken Brothers.“
Auch hier liegt das Video mit 350.000 Clicks deutlich über dem Kanal-Durchschnitt. Allerdings nur wenn sich die Frau auszieht. Ein Video, in dem sich einer der männlichen YouTuber entkleidete, erreichte lediglich 46.000 Clicks.
Dass Ganze ist auch deshalb so irritierend, weil Fortnite dafür bekannt ist, vor allem eine junge Zielgruppe zu bedienen. Das Spiel ist von der USK ab 12 Jahren empfohlen.
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