Die verbündeten Völker sind eines der großen Features von WoW: Battle for Azeroth. Und doch sind sie sehr merkwürdig konzipiert.
Mit World of Warcraft: Battle for Azeroth gab es einige neue Features, die Azeroth nun bereichern. Neben Insel-Expeditionen und Kriegsfronten wurden vor allem die neuen Verbündeten Völker beworben. Genau die sind aber ein spieltechnischer Widerspruch und gehen deswegen vielen Fans auf die Nerven.
Am Ende von World of Warcraft: Legion ergab das System noch Sinn. Es war ohnehin eine „Dürreperiode“ in der Spieler kaum etwas zu tun hatten. Da kam ein System genau recht, mit dem man neue Völker freischalten und dann leveln konnte. Spieler konnten ihre Leerenelfen, Hochbergtauren, Lichtgeschmiedeten Draenei und Nachtgeborene bereits leveln und nun in das neue Addon Battle for Azeroth starten.
Doch Dunkeleisenzwerge und Orcs der Mag’har sind anders. Sie erscheinen zum Start einer neuen Erweiterung und damit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Denn jetzt wollen die meisten Spieler sich auf die erste „Saison“ von BfA vorbereiten. Immerhin startet ab dem 5. September der erste Raid „Uldir“ und auch die „Mythisch+“-Dungeons sind dann verfügbar. Das heißt, der Charakter muss ausgerüstet und vorbereitet sein.
Genau das geht aber nicht, wenn man als Hauptcharakter gerne einen Dunkeleisenzwerg oder einen Mag’har spielen möchte.
Die absurde Situation ist nun, dass man zuerst einen Hauptcharakter durch den ganzen neuen Content „hetzen“ muss, um am Ende einer mehrwöchigen Farmarbeit dann einen neuen Charakter freizuschalten. Diesen levelt man ebenfalls gehetzt von Stufe 20 an, nur um den ganzen neuen Content auf Stufe 110 noch einmal zu wiederholen.
Wer also vor hat, einen „neuen“ Hauptcharakter als Verbündetes Volk zu spielen, der ist heillos überfordert, wenn er nicht im Raid-Content einige Wochen nachhängen will.
Das ist nicht durchdacht. Vielleicht war es als Time-Sink geplant, aber so einen Time-Sink bereits zum Launch zu veröffentlichen, ist keine wohlüberlegte Idee.
Ich freue mich über mehr Vielfalt in World of Warcraft und die neuen Spezies tragen dazu bei, dass es mehr Abwechslung gibt. Aber die Veröffentlichung von Verbündeten Völkern zum Start einer Erweiterung – gekoppelt an hohe Rufanforderungen – ergibt keinen Sinn. Es sorgt für Stress und Frustration.
Ich habe Glück, dass mir die neuen Völker alle nicht zusagen und mein Drang sie zu spielen entsprechend gering ist. In meinem Freundeskreis ist „das Geheule“ jedoch groß. Und ich kann es nachvollziehen.
Wie ist eure Meinung zu den verbündeten Völkern, die zum Start eines neuen Raid-Tiers veröffentlicht werden?