Um der Negativität rund um WoW etwas entgegen zu setzen, verrät Cortyn, was von World of Warcraft noch richtig Spaß macht.
Ähnlich wie der Streamer Asmongold bin ich der Meinung, dass bei World of Warcraft nicht alles rund läuft und das Spiel an vielen Stellen deutlich besser sein könnte als es gegenwärtig ist. Dennoch spiele ich WoW im Grunde täglich und habe Spaß daran.
Es ist wohl kein Geheimnis, dass World of Warcraft mit Freunden deutlich mehr Spaß macht als alleine. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich so selten „WoW-Pausen“ einlege. Solange es noch jemanden gibt, mit dem man zusammen spielen und dabei gemütlich im Discord plaudern kann, ist alles andere nicht so wichtig. Die ist und war bei WoW schon immer gut, denn es gibt zahlreiche Dinge, die man erledigen kann.
Selbst wenn man den aktuellen Content nicht mag, gibt es schier zahllose Dinge, die man in alten Inhalten erledigen kann, wie etwa das Sammeln von Transmogs oder einfach nur das Besuchen alter Raids und Dungeons, um die Geschichte zu erleben.
Der Spaß an alten Inhalten
In meinem Freundeskreis sind inzwischen viele Leute, die eher am „Casual“-Ende der Spielerschaft einzuordnen sind oder lange Pausen gemacht haben. Das bedeutet, sie haben alte Raids aus der letzten Erweiterung, wie etwa das Grabmal von Sargeras oder die Nachtfestung nie richtig kennengelernt.
Es hat ungeheuren Spaß gemacht, vor einigen Tagen mit vier Freunden in das Grabmal von Sargeras auf heroisch zu ziehen und „ganz klassisch“ wieder an einer Boss-Strategie für den Kampf etwa gegen den Avatar von Sargeras oder den finalen Kampf gegen Kil’jaeden zu feilen.
Freunde im Kampf gegen die verdorbene Maid in den Abgrund stürzen zu sehen, weil sie mit der Bombe zu früh in das Loch springen, ist ebenfalls ungeheuer befriedigend, genau so wie das Gelächter im Discord dabei.
Auch wenn das nun wie ein negativer Punkt klingt, lernen wir gerade wieder die „alten“ Dinge von World of Warcraft richtig zu schätzen. Da ist es natürlich schade, dass uns abgesehen von Dungeons in den neuen Inhalten so wenig fesseln kann, aber das ist kein wirkliches Problem.
Ein Freund von mir hat gerade erfahren, dass er ein Klassen-Reittier in Legion erspielen kann und holt das nun fanatisch nach.
Ein anderer Mitspieler hat Gefallen an den Pet-Battles gefunden und jagt die Haustiere nun süchtiger als jeder „Pokemon Go“-Junkie, nur um mir jeden Tag mit Stolz seinen neuen Höchstwert an einzigartigen Pets zu präsentieren.
Das Geheimnis von Minahonda
Eine weitere Anekdote in meinem Freundeskreis ist „das Geheimnis von Minahonda“. Wir wollten gerade das RIESENFLÖZ!! auf mythisch angehen und uns fehlte noch ein Schadensausteiler. Also schmissen wir die Gruppensuche an und erklärten gleich in der Beschreibung „Wir sind eine Nappel-Truppe und flotschen durch den Dungeon, kein Stress, nur Spaß“.
Gefiltert wurde dann nach Namen, nicht nach Itemlevel – wer seinen Hexenmeister „Schattenkillerxx“ oder seinen Dämonenjäger „Illìdân“ genannt hat, kommt bei uns nicht mit.
Wir erwischten daraufhin einen Druiden von dem Server „Minahonda“, was sofort zu Diskussionen und Spekulationen führte. Was für eine Sprache war das? Offenbar spanisch.
Da Servernamen ja immer irgendwas mit der Warcraft-Lore zu tun hatten, kamen wir ins Rätseln, was denn wohl „Minahonda“ bedeuten könnte.
Wir fragten den Druiden von Minahonda also auf englisch, was sein Servername zu bedeuten hatte. Das Problem war wohl, dass der Druide nur sehr wenig Englisch verstand oder einen Magister in „Ich lese den Chat nicht“ besaß.
Nach den ersten Mobgruppen, in denen wir keine Antwort bekamen, wechselten wir in ein bisschen „Pseudo-RP“ und flehten den Druiden im Sagen-Kanal nach Informationen an.
- „Tell us the secret of Minahonda!“
- „We need to know! Reveal the truth!“
- „Mi-na-hon-da! Mi-na-hon-da!“
Nachdem die Antwort noch immer ausblieb, entschieden wir uns dazu, auf einer der Tanzflächen (die es im RIESENFLÖZ!! gibt) ein wenig zu tanzen – es wurde im Discord derweil recht albern, während wir des Rätsels Lösung entschlüsseln wollten.
Nach einem verwirrten „what is happening“ des Druiden verließ er leider die Gruppe und nahm das Geheimnis von Minahonda mit zurück nach Spanien.
Die Zwergen-Paladin, die den Druiden ersetzte, machte sich übrigens nichts aus unserer Tanz-Performance. Sie stellte sich dazu und tanzte ebenfalls mit, was unser Gelächter im Discord nochmal anheizte.
Ich habe noch immer keine Ahnung, was der Servername „Minahonda“ bedeutet. Aber ist das wirklich wichtig? Nein. Ab jetzt wird jedes Rätsel damit verglichen. Wenn wir über das Rätsel des Gürtels Zeitvergoldung reden, können wir gute Gewissens sagen „Immerhin ist es nicht so kompliziert wie das Geheimnis von Minahonda“.
Das ist nur ein Beispiel von spaßigen Situationen, die ich mir zwar auch in anderen MMOs vorstellen könnte, aber sie sind eben in World of Warcraft geschehen. Es ist eine spaßige Erinnerung, die ich nur hatte, weil ich mit Freunden in WoW unterwegs war – alleine oder „nur mit Randoms“ wäre das schlicht nicht möglich gewesen.
Wenn einiges schlecht ist, ist noch immer sehr vieles gut
Es gibt in World of Warcraft viel zu tun. Und es gibt vieles, das noch immer großen Spaß macht.
Zusammengefasst habe ich noch immer großen Spaß an World of Warcraft, genieße die Abende mit Freunden in Dungeons, auf Insel-Expeditionen oder beim PvP. Ich halte viele Mechaniken von Battle for Azeroth noch immer für verkorkst und hoffe, dass Änderungen kommen. Aber bis dahin mache ich einfach andere Dinge im Spiel – meine Battle-Pet-Sammlung braucht auch dringend wieder ein Upgrade und auch der grüne Papagei aus den Insel-Expeditionen fehlt mir noch.
Denn auch wenn der aktuelle Content mir aufgrund einiger Mechaniken nicht gefällt, ist World of Warcraft als Ganzes betrachtet noch immer „zu gut“ um es nicht zu spielen. Und mit Patch 8.1 Tides of Vengeance, der wohl in wenigen Wochen erscheint, wird ja auch vieles in WoW wieder besser …
Womit verbringt ihr gerade in WoW eure Zeit? Was sorgt dafür, dass ihr noch weiter spielt? Oder ist aus eurer Sicht alles an Battle for Azeroth top?