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Aug. 05, 2018 | 11:00 Uhr

Dem Krieg der Dornen in World of Warcraft geht etwas ab – er wäre eindrucksvoller gewesen, wenn der Brand von Teldrassil eine Überraschung gewesen wäre.

Der Krieg der Dornen hat ein Ende gefunden und das Antlitz der World of Warcraft für immer verändert. Doch die große Enthüllung blieb aus, denn schon lange vor dem Pre-Event wussten die Spieler, dass am Ende der Teldrassil in Flammen stehen wird. Ich bin der Meinung, dass Blizzard sich damit einen ganz wichtigen, dramatischen Punkt ruiniert hat. Unwissenheit im Vorfeld wäre hier förderlich gewesen.WoW Battle for Azeroth Burning Teldrassil Before Artwork

Theorien anstatt Schock: Weil Blizzard den Brand des Weltenbaumes bereits auf der BlizzCon angekündigt hatte, fehlte dem Krieg der Dornen ein bisschen die Würze. Es wäre viel spannender und dramatischer gewesen, erst im Verlauf des Events zu erfahren, dass Teldrassil in Flammen stehen würde.

Weil das aber schon im Vorfeld bekannt war, ging es viel mehr um die Frage, wie genau der Baum eigentlich abbrennt. Als dann die große Überraschung ausblieb und die „offensichtlichste aller Lösungen“ tatsächlich eintrat, war die Enttäuschung groß.

Unwissenheit hätte stärkeren Effekt gehabt. Das komplette Ereignis wäre viel dramatischer und eindrucksvoller gewesen, hätte man nicht schon um das Ende gewusst. Spieler der Horde hätten mit Eifer an der Dunkelküste gekämpft und Spieler der Allianz fieberhaft verteidigt, weil der Ausgang ungewiss wäre. Das war aber nun nicht der Fall, weshalb der ganze Krieg etwas „vergebens“ wirkte – beide Seiten wussten, was am Ende steht und dass jede Verteidigung nutzlos ist und nur Battle for Azeroth einläuten sollte.WoW Sylvanas Warbringer Screen 8

Datamining als Schuldige? Im schnelllebigen Zeitalter des Internets mit massenhaftem Zugang zu Informationen und Dataminern, die jeden Patch schon lange vor der Veröffentlichung zerlegen, ist das mit dem Zurückhalten von Informationen recht schwierig. Oder etwa nicht?

In diesem Fall bin ich davon überzeugt, dass es nicht so schwierig gewesen wäre. Denn dafür hätte es nur wenige Verschlüsselungen im Spiel gebraucht – das abschließende Cinematic, die „Skybox“ vom brennenden Teldrassil und die eine Quest, die Allianzler auf dem brennenden Baum erleben. Dass Blizzard einzelne Elemente bis zur Unkenntlichkeit verschlüsseln kann, das haben sie bereits bewiesen – denn „Kriegsbringer: Sylvanas“ war seit Patch 8.0 in den Spieldaten vorhanden, wurde aber nicht ausgelesen.

WoW Battle for Azeroth Burning Teldrassil Artwork

Der brennende Teldrassil – Grund für die Aufregung.

In Retrospektive hätte ich mir gewünscht, von Darnassus‘ Niedergang nichts gewusst zu haben. Die Questreihe hätte eine viel stärkere Wirkung entfaltet, wenn der Brand erst im letzten Moment sichtbar ist.

In Zukunft hoffe ich, dass Blizzard wieder mehr große Wendungen verschleiert und nicht schon vorab verrät – auch wenn die BlizzCon dafür ein Stück weit langweiliger wird. So wurde der Niedergang der Nachtelfen ein bisschen weniger spannend und deutlich weniger dramatisch. Es fehlte der Schock des Unerwarteten, stattdessen rückte ein eher weinerliches „Warum war ausgerechnet Sylvanas das?“ in den Fokus.

Wie ist eure Meinung dazu? Ist es cool, dass man so große Ereignisse schon lange im Vorfeld kennt, damit man sich noch etwas „verabschieden“ kann? Oder hätte es mehr Wirkung, wenn es bis zum Ende verschleiert bleibt?

von Cortyn