Ist Kriegsfürst Sylvanas wirklich irre? Die Kurzgeschichte „Ein guter Krieg“ verrät, wie die Anführerin der Horde in WoW tatsächlich tickt.
Seit Sylvanas in World of Warcraft den Teldrassil entzündet und die Nachtelfen zu einem großen Teil ausgelöscht hat, gibt es Kritik an ihrem Vorgehen.
Fans fragen sich: Ist die Bansheekönigin nur noch irre? Reagiert sie nur noch auf Gefühle? Ist sie einfach nur Garrosh 2.0?
Blizzard hat nun zwei Kurzgeschichten veröffentlicht, die Teil der Collector’s Edition von Battle for Azeroth sind. Diese werfen ein neues Licht auf Sylvanas‘ Pläne – und geben entsprechenden Kontext.
Der ursprüngliche Plan: Darnassus als Geisel
Leben der Nachtelfen als Pfand. Sylvanas‘ großes Ziel ist die Eroberung und Vernichtung von Sturmwind. Sie weiß jedoch, dass Sturmwind nicht frontal angegriffen werden kann – die Stadt ist befestigt und mehr als den Hafen würde man nicht erobern können. Orgrimmar jedoch wäre für die Allianz leichter zu belagern.
Selbst Saurfang stimmt diesen beiden Punkten zu. Um den Krieg langfristig entscheiden zu können, wählt Sylvanas einen anderen Plan: Kalimdor muss vollständig erobert werden.
Politische Probleme innerhalb der Allianz. Darnassus und der Teldrassil als Geisel hätten für Streit innerhalb der Allianz gesorgt. Die Gilneer unter Graumähne warten noch immer darauf, dass die Allianz Gilneas zurückerobert. Die Nachtelfen hätten jedoch darauf gedrängt, den Teldrassil zurückzuerobern – das hätte für politische Probleme gesorgt und die Einigkeit der Allianz womöglich geschwächt.
Anduin wäre zwischen den Wünschen seiner Verbündeten hin und hergerissen und egal welchem Wunsch er nachkommt, eine Seite hätte er verschmäht. Die Armeen der Nationen hätten sich in ihre eigenen Länder zurückgezogen, um ihre Heimat zu schützen.
Aufnahme der Allianzvölker. Durch die Streitigkeiten innerhalb der Allianz wären die einzelnen Nationen geschwächt und im einzelnen schwächer als die Horde. Nach und nach hätte die Horde Frieden mit den einzelnen Völkern geschlossen (auf Androhung oder logischer Kooperation hin) und sie in die Horde integriert – bis es keine Allianz mehr gäbe. Dadurch wäre Sturmwind verwundbar geworden.
Schutz dank Geisel. Gleichzeitig hätte Sylvanas mit Darnassus als Geisel dafür gesorgt, dass es keinen Weg der Vergeltung für die Allianz gibt. Sie weiß, dass die Allianz als Rache Silbermond oder Unterstadt angreifen würde – sie könnte es jedoch nicht, wenn die Horde damit droht, alle Bewohner von Darnassus zu töten.
Soviel zum ursprünglichen Plan. Diesem ursprünglichen Plan stimmt Varok Saurfang vollkommen zu – er hält ihn sogar für brillant.
Saurfang hat den Plan ruiniert und das weiß er
Die große Schwachstelle in Sylvanas‘ Plan war Saurfang. Denn Sylvanas wollte grundsätzlich eine Sache erreichen: Der Allianz eine Wunde zufügen, von der sie sich nicht so schnell erholt. Das wäre der Tod von Malfurion gewesen, einem Kriegshelden, der schon seit über 10.000 Jahren existiert und die Mächte der Natur beherrscht wie kein Zweiter.
Obwohl Malfurion an der Schwelle des Todes ist, lässt Saurfang ihn leben, weil er den Tod des Nachtelfen als nicht ehrenhaft erachtet.
Nachtelfen glauben an ein Wunder. Mit Malfurion als Überlebenden hätten die Nachtelfen neuen Mut geschöpft. Sie hätten es als Wunder gesehen, dass Malfurion trotz dem Hinterhalt der Horde überlebt hat. Elune und das Schicksal wären auf Seiten der Nachtelfen und das hätte ihnen neuen Mut gegeben.
Sylvanas erkennt letztlich, dass sie die Allianz nicht wie geplant schwächen kann, weil Malfurion überlebt hat.
Um ihre Chancen auf einen Sieg für die Horde zu erhöhen, wählt sie einen anderen Weg: Sie reißt eine Wunde, die niemand schließen kann und vernichtet den Teldrassil. Denn eine wütende Allianz begeht vielleicht einen Fehler.
Einen ersten Fehler erleben die Spieler ab heute in der Schlacht um Unterstadt.
Cortyn meint: Ich kann jedem nur empfehlen, die knapp 100 Seiten von „Ein guter Krieg“ zu lesen, denn sie werfen ein viel detaillierteres Licht auf den Krieg der Dornen und dessen Ablauf. Die exakte Strategie zwischen den einzelnen Angriffen der Horde und Allianz werden deutlich und es ergibt sich ein viel besseres Bild von dem, was Sylvanas und Saurfang tun. Das ist nicht nur für Spieler der Horde einen Blick wert.
Wer sich „Ein guter Krieg“ durchlesen will, hier geht es zum Download der PDF-Datei.
Wie hat euch „Ein guter Krieg“ und der Krieg der Dornen gefallen?