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Special
May. 25, 2019 | 10:00 Uhr

Wohin steuert die Geschichte von Sylvanas in WoW? Der YouTuber Bellular stellt eine spannende Theorie auf: Sie wird nicht sterben, aber die Horde bald verlassen.

Patch 8.2 Azsharas Aufstieg befindet sich aktuell auf dem Testserver von World of Warcraft und ist inzwischen in der „Feintuning“-Phase angekommen. Auch wenn in Patch 8.2 der Kriegshäuptling der Horde, Sylvanas Windläufer, nicht im Fokus der Handlung steht, gibt es doch einige Hinweise, wohin ihre Reise gehen wird. Sylvanas selbst spricht davon, dass ihr „Endgame“ bald beginnen wird, also die Umsetzung ihres großen Plans. Doch was ist das eigentlich?

Der YouTuber Bellular hat in einem ausführlichen YouTube-Video die Ereignisse von Patch 8.2 Azsharas Aufstieg und den vorangegangenen Aktionen der Bansheekönigin bewertet und zusammengefasst. Dabei stellt er eine interessante These auf, wie es mit Sylvanas weitergehen könnte.

Bellulars Vermutung: Sylvanas wird die Horde verlassen und eine wahre „Herrscherin über den Tod“ werden. Sie gründet quasi eine eigenständige Gruppierung (keine „neue Fraktion“ für Spieler) und agiert losgelöst von Horde und Allianz.

Das hätte gleich zwei Vorteile für die Handlung:

  • Die Horde kann wieder „gemäßigt“ werden und unter einem neuen Anführer nicht mehr einen so radikalen Kriegspfad einschlagen.
  • Sylvanas könnte weiterhin existieren. Sie ist ein Aushängeschild von World of Warcraft und ein Fan-Liebling. Sie ist für dramatische, schockierende Augenblicke verantwortlich (wie der Brand von Teldrassil) und somit ein Charakter, der Emotionen in den Spielern hervorruft.

Dass Sylvanas eine kühle und vorausschauende Strategin ist, werden wohl die wenigsten Spieler bezweifeln. Das kommt auch in Patch 8.2 Azsharas Aufstieg wieder zum Tragen. Hier schickt Sylvanas ihren Diener Nathanos zusammen mit dem Spieler auf das Meer. Sie sollen dem Dolch Xal’atath folgen.

Das Interessante an der Sache: Sylvanas weiß bereits, dass etwas auf dem Meer geschehen wird, das viele Opfer erfordern wird. Sie gibt dem Spieler klar zu verstehen, dass die Verluste auf beiden Seiten (Horde und Allianz) gigantisch sein werden. Man solle diese Gelegenheit doch nutzen und dafür sorgen, dass die illoyalen Anhänger der Horde ausgeschaltet werden.

Der Hinterhalt von Azshara, bei dem sich das Meer auftut und die verbleibende Flotte von Horde und Allianz in die Tiefe zieht, ist für Sylvanas kein wirklicher Hinterhalt. Sie weiß das und nimmt billigend in Kauf, dass es dazu kommt, macht daraus aber auch kein wirkliches Geheimnis. So sagt sie zum Spieler:

„Die nächste Phase unserer Kampagne steht an. Segelt mit den Resten unserer Flotte hinaus. Die Klinge wird Euch zum Treffpunkt führen. Es wird große Verluste auf beiden Seiten geben. Betrachtet dies als Möglichkeit, die Illoyalen auszusortieren.“

Was will Sylvanas eigentlich?

Dass das genaue Ziel von Sylvanas unklar ist, haben wir bereits in diesem Artikel besprochen. Die größten Anhaltspunkte und daraus folgenden Vermutungen stammen aus dem Buch „Before the Storm“ und der vorangegangenen Erweiterung „Legion“.

Sylvanas macht Deals in Legion: In der Erweiterung Legion bekommt Sylvanas von Helya eine Lampe, mit der sie Eyir versklaven will, um weitere Val’kyr zu erschaffen. Wie wir wissen, wurde das von Genn Graumähne verhindert, der die Lampe zerschlagen hat. Doch bisher ist unbekannt, welchen Deal genau Sylvanas mit Helya eingegangen ist.

Interessant ist hier auch, dass Helya in Legion zwar besiegt wurde, allerdings nicht gestorben ist. Eine Quest aus den Insel-Expeditionen sagt eindeutig, dass die Kvaldir eine große Flotte aufgebaut haben und Helya in Helheim wieder ihr Unwesen treibt. Sie lebt. Und was auch immer sie für einen Pakt mit Sylvanas geschlossen hat, der scheint noch Bestand zu haben.

Das Ende der Spieler-Entscheidungen: Aktuell können die Spieler in einigen Quests wählen, wem sie die Treue halten. So können sie sich entweder Saurfang und seiner kleinen Rebellion anschließen oder als Agent für Sylvanas arbeiten und sie über alle Vorgänge innerhalb Rebellion informieren.

Blizzard hatte bereits verraten, dass beide Entscheidungsmöglichkeiten am Ende zum gleichen Ergebnis kommen werden. Immerhin will man eine logische Spielwelt haben, die für alle Spieler nahezu auf dem gleichen Stand ist.

Auch hier passt Bellulars Theorie perfekt, denn wenn Sylvanas sich von der Horde lossagt und alle Verbindungen kappt, dann könnte sie beide Arten von Spielern „beseitigen“. Die Betrüger würde sie ohnehin zurücklassen und ihre loyalen Agenten auch – denn für die hat sie dann keine Verwendung mehr.

Wie würde es in der Horde weitergehen?

Was ist mit den Verlassenen? Zur Zukunft der Verlassenen stellt Bellular keine Vermutungen auf, weshalb wir hier selbst eine nennen. Es wäre durchaus möglich, dass die Verlassenen, die nicht Teil von Sylvanas‘ Plan sind, einen neuen Anführer bekommen. Nathanos scheint wegzufallen, da er Sylvanas treu ergeben ist und wohl eher an der Seite der Banshee-Königin kämpfen wird.

Jedoch gibt es noch eine „Untote Person“, die als Herrscher auftreten könnte: Calia Menthil. Sie ist die Schwester von Arthas und wurde im Buch „Before the Storm“ getötet. Auf den letzten Seiten der Geschichte wurde sie aber durch ein merkwürdiges Ritual mit einem Naaru, Anduin und einem Verlassenen zu einer Untoten gemacht, die allerdings Licht-Energie ausstrahlte.

Eine neue Form der Untoten war geschaffen. Als letzte existierende Menethil wäre sie die rechtmäßige Thronerbin von Lordaeron und damit vom Geburtsrecht her „Königin über die Verlassenen“ – eine Sorge, die Sylvanas auch im Buch umtreibt, weshalb sie Calia überhaupt tötet.

Calia könnte dafür sorgen, dass die übrigen Verlassenen (wie die Spieler-Charaktere) auf einen „freundlicheren“ Pfad geführt werden und besser in die Horde passen. Etwas Ähnliches geschah auch mit den Blutelfen in „The Burning Crusade“, die zuerst Fel-Magie nutzten und Naaru töteten, später jedoch zurück zum Licht und den Sonnenbrunnen fanden.

Calia Menethil tauchte erst bei den Priestern auf, wurde dann in „Before the Storm“ getötet.

Der lange Plan: Die Vernichtung von Sturmwind

Doch was möchte Sylvanas eigentlich? Was ist das „Endgame“, von dem sie spricht, auf das sie hinarbeitet und das sie erreichen will? Hierfür nimmt Bellular noch einmal Bezug auf das Buch „Before the Storm“. Dort berührt Sylvanas zum ersten Mal Azerit und hat den folgenden Gedanken, gleichsam einer Vision:

Sie war nicht länger die Dunkle Lady oder eine Königin. Sie war eine Göttin der Zerstörung und der Schöpfung. Sie war benommen davon, dass sie nie verstanden hatte, wie stark diese beiden miteinander verbunden waren.

Armeen, Städte, ganze Kulturen – sie könnte sie erschaffen. Oder sie stürzen. Sturmwind würde zu den ersten gehören und würde seine Bewohner opfern, um ihre eigenen Truppen zu vergrößern. Sie könnte den Tod in einem Ausmaß verteilen, das –

Selbst das Azerit gibt ihr die Vision, dass sie Sturmwind vernichten könnte und die Bewohner zu ihren Dienern machen wird.

Als Sylvanas das Azerit berührt, hat sie eine Vision der Vernichtung Sturmwinds.

Dass Sylvanas an diesem Plan festhält, wird auch noch an einer anderen Stelle deutlich, schon bevor sie das Azerit berührt hat. Hier heißt es nämlich im Gespräch mit ihrem Untergebenen Nathanos:

‚Bald werde ich nach den tapferen Streitern der Horde für eine weitere Schlacht rufen. Jene, nach der du und ich uns schon so lange sehnen.‘

Nathanos war still. Sie verstand das nicht als Ablehnung oder Missbilligung. Er war oft still. Dass er sie nicht nach weiteren Einzelheiten fragte, bedeutete, dass er verstand was sie wollte.

Sturmwind.

Es ist also davon auszugehen, dass Sylvanas auch jetzt noch an ihrem Plan festhält und Sturmwind stürzen will, um die Menschen zu untoten Dienern zu machen, die sie dann für ihren „großen Plan“ benötigt.

Ob ihr Plan aufgeht, wird sich erst noch zeigen. Immerhin wäre es auch möglich, dass sich ihre Pläne inzwischen geändert haben.

Hoffentlich gibt Blizzard uns bald mehr Hinweise, damit wir wissen, wohin die Reise von Sylvanas geht.

Was glaubt ihr ist das zukünftige Schicksal von Sylvanas? Wird sie die Anführerin der Verlassenen bleiben? Oder wird sie in der nächsten Erweiterung einer komplett neuen Gruppierung angehören?

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von Cortyn