
In Patch 8.1 können Spieler von World of Warcraft eine wichtige Entscheidung fällen. Doch funktioniert das in einem MMORPG wirklich?
Mit Patch 8.1 Tides of Vengeance versucht Blizzard etwas, das in World of Warcraft bisher noch nicht möglich war. Spieler der Horde werden vor eine klare Wahl gestellt, die sogar Auswirkungen auf den Verlauf der Handlung und ihre verfügbaren Quests haben wird.
Was ist die Entscheidung? In der Saurfang-Questreihe können Anhänger der Horde entscheiden, ob sie Saurfang unterstützen wollen oder weiter zur Banshee-Königin Sylvanas halten. Der Konflikt zwischen diesen beiden Fraktionen bahnt sich, auch bei den Spielern, bereits seit Monaten an.
Blizzard wagt etwas Neues: Für WoW ist eine solche Entscheidung etwas vollkommen neues. Immerhin folgten Spieler bisher einem vorgegebenen Pfad und konnten von diesem nie abweichen. Auch für die Entwickler ist es ein Experiment und in mehreren Interviews auf der BlizzCon sagten sie, dass sie „schauen wollen, wohin das ganze führt“.
Entscheidung soll Bedeutung haben: Den Entwickler ist klar, dass eine Entscheidung deutliche Konsequenzen haben muss, denn sonst wäre es keine Entscheidung. Wenn die Auswahl keine spürbaren Folgen hätte, dann würden die Spieler hinterfragen, warum sie überhaupt eine Wahl hatten und sich um eine vernünftige Story betrogen fühlen.
Mögliche Szenarien für die Sylvanas-Frage
Auch wenn Blizzard noch keine Antwort darauf gegeben hat, wie die Story am Ende aufgelöst wird oder welchen Einfluss die Entscheidungen der Spieler darauf haben werden, kann man schon über mögliche Szenarien spekulieren.
Zwei Optionen mit dem gleichen Ergebnis: Am wahrscheinlichsten scheint zu sein, dass beide Handlungsstränge am Ende zu ein und demselben Ergebnis führen. Dann gäbe es in der Zukunft keine großen Widersprüche in der Lore. Das wäre zwar „langweilig“, würde aber für eine einheitliche Geschichte sorgen, die dann vernünftig weitererzählt werden kann. Das Problem hierbei wäre, dass sich die Wahl der Spieler dann womöglich nicht bedeutsam genug anfühlt, wenn das Endergebnis davon nicht beeinflusst wird (Hallo, Mass Effect 3!).
Eine Wahl wird Kanon: Die zweite Möglichkeit wäre, dass Blizzard einfach einen der beiden Handlungsstränge zum Kanon erklärt. Das könnte spannend sein, indem man etwa die Spieler abstimmen lässt (etwa dadurch, welche Seite mehr Zuspruch bekommen hat). Doch auch hier würde eine Seite der Spieler verschmäht und ihre Entscheidung nichtig.
Kampf zwischen den Spielern: Die „coolste“ Lösung wäre aus unserer Sicht, wenn Blizzard ein „Pro gegen Kontra“-Match austrägt, sodass sich etwa Spieler die „für Sylvanas“ waren gegen die Spieler stellen, die „gegen Sylvanas“ waren. Ein Szenario aus zwei Perspektiven würde sich hier anbieten.
Wie genau Blizzard das Problem mit der Story lösen möchte, bleibt abzuwarten. Die Entwickler schienen aber zuversichtlich, dass eine passende Lösung dafür gefunden wird – selbst wenn diese erst in Patch 8.2 oder noch später implementiert wird.
Wie würdet ihr dieses Problem lösen? Soll sich WoW in zwei unterschiedliche „Zeitlinien“ aufspalten mit geteilter Story? Oder ist ein einheitliches Finale wichtig?