In der zweiten Stufe des „Krieg der Dornen“-Event in World of Warcraft erfahren Spieler endlich, wie der Weltenbaum Teldrassil angezündet wird. Die Art, wie das passiert, sorgt jedoch für großen Unmut. Den lassen manche an der WoW-Autorin Christie Golden aus.
Beleidigungen und Todesdrohungen: Besonders Spieler der Horde-Fraktion sind sauer über die Auflösung des Konflikts. Seit der Veröffentlichung des „Kriegstreiber“-Videos für Sylvanas und der Questreihe in Darnassus zum Krieg der Dornen, kocht die Stimmung.
Schreiber und Entwickler werden beleidigt und erhalten Aufforderungen zum Selbstmord. Die Drohungen richten sich sogar schon gegen Leute, die mit der Entwicklung gar nichts zu tun haben – wie die Schreiberin Christie Golden.
Die Horde ist wütend
Die heftigen Reaktionen kommen zwar generell aus der Community, aber besonders Horde-Spieler fühlen sich angegriffen durch den Verlauf. Sie befürchten, dass sich die Geschichte wiederholt und sie erneut in einem schlechten Licht erscheinen lässt.
Achtung! Der folgende Text enthält Spoiler zum „Krieg der Dornen“-Event!
Der Teldrassil brennt – aus Hass: Grund für den Aufruhr ist Sylvanas Windläufer, Kriegshäuptling der Horde. In einem kürzlich veröffentlichten Video, das während der Questreihe zum „Krieg der Dornen“ gesehen werden kann, zündet sie Teldrassil an, die Heimat der Nachtelfen.
Der Baum verbrennt und zieht hunderte unschuldige Zivilisten mit in den Tod. Auf Seiten der Allianz versuchen Spieler in WoW, die Unschuldigen zu retten, scheitern aber beim Versuch. Sylvanas Beweggrund ist einzig und allein Hass, wie das Video zeigt.
Horde-Spieler helfen in der Questreihe vom „Krieg der Dornen“ gezwungenermaßen Sylvanas bei ihrer Tat. Daher klebt nun offiziell ein Völkermord an den Händen der gesamten Horde.
Warum das ein Problem darstellt: Eine solche Aktion hätte vermutlich nicht so einen Aufschrei erzeugt, wenn sie nicht schon einmal vorgekommen wäre. In Mists of Pandaria hat der damalige Kriegshäuptling Garrosh Höllschrei ähnlich gehandelt.
Höllschrei hat Theramore mit einer Manabombe zerstört – und damit Jaina Prachtmeer zu der verbitterten Person gemacht, die sie heute ist. Das Bild von Garrosh wurde im Verlauf des Addons immer schlechter, bis er am Ende als letzter Raidboss diente.
Die Horde musste ihren eigenen Kriegshäuptling vernichten und sich eingestehen, dass sie lange auf der Seite des Bösen standen. Diese Geschichte droht sich nun zu wiederholen.
Einige eskalieren hier tatsächlich auf Twitter und schreiben bekannten WoW-Autoren, die sollten sich umbringen. Die Tweets sind mittlerweile aber gelöscht. Hier sind noch einige der „harmloseren.“ (via mmo-champion.)
Community wehrt sich gegen den Hass: Obwohl einige Spieler aufgebracht sind und überreagieren, versuchen einige Mitglieder der Community auch, die Wogen wieder zu glätten. In Foren und auf reddit rufen Fans dazu auf, nicht so heftig zu reagieren.
Sie wollen sich von den Aufrufen zum Selbstmord distanzieren, nehmen Christie Golden in Schutz und zeigen, dass die Community die Entwickler und Christie nicht hasst – besonders, da Christie Golden selbst nichts mit den Videos zu tun hat. Die „Kriegstreiber“-Geschichte wurde schon entwickelt, bevor sie an Bord kam.
Golden dient wohl hier als Blitzableiter, an dem sich der Zorn von Teilen der Community entlädt.
All the Warbringer pieces where well into development before I came on board.
— Christie Golden (@ChristieGolden) July 31, 2018
Einige Teile der Community haben ganz andere Verrücktheiten auf Lager: Ein Raidleiter zwingt Spielern einen Vertrag auf – mit 349€ Strafe