Im neuesten Raid von World of Warcraft sorgt ein Boss für besonders viel Freude. Denn da ist Kommunikation auf einer neuen Ebene wichtig.
Ich will ehrlich sein – ich gehöre auch zu den Leuten, die nicht mehr die Zeit haben, um einer festen Raidgruppe jede Woche zwei bis drei Abende zu opfern. Deshalb spiele ich nur sporadisch mal bei Raids mit, wenn sich eben eine Random-Gruppe findet oder eine befreundete Gilde noch einen Priester braucht.
Aber herrje – der neuste Raid macht so viel Laune! Es ist lange her, dass ich so viel in World of Warcraft gelacht habe, wie in der Schlacht von Dazar’alor.
Vor allem der siebte Bosskampf gegen Gelbin Mekkadrill sorgt für gute Laune wie schon lange nicht mehr, denn der Kampf hat gleich mehrere lustige Mechaniken.
- Es spawnen endlose Bots. Diese Bots erschaffen AoE-Effekte um sich herum, die irgendwann den Raid überwältigen, wenn man nicht genug von ihnen beseitigt.
- Einige Spieler werden geschrumpft. Geschrumpfte Spieler können von „normalen“ Spielern zertreten werden und erleiden dabei massiven Schaden.
Der Clou ist, dass die geschrumpften Spieler in die Bots klettern können. Dort müssen sie den korrekten Farbcode angeben, um den Bot zu deaktivieren. Das Problem: Der Spieler im Bot kann die Farb-Reihenfolge nicht sehen, das können nur die Spieler außerhalb, denn die Farbe wird über dem jeweiligen Bot angezeigt.
Ohne Scham zu verspüren gebe ich zu: Der erste Versuch war das reinste Chaos. Drei Leute versuchten gleichzeitig im Discord, die Farben für die Bots anzusagen. Da die Bots selbst noch einmal mit „Raid Marks“ markiert waren, ergaben sich dann lustige Ansagen wie:
-
„Bot blau – grün – gelb – lila!“
-
„Der Bot mit dem roten Zeichen, rot! ROT! ROT! Man, drück doch rot! Gelb! Blau – äh, ich meinte Lila! Verdammt!
-
„Grüner Bot – gelb – rot – äh, ist das gelb? Gelb!“
Stellt euch einfach vor, dass all diese Ansagen gleichzeitig kamen. Es war schwer für mich, das Lachen zurückzuhalten, als keiner der drei Bots deaktiviert wurde.
Während Spieler so die Farben der Bots ansagen, werden aber auch noch einige Raid-Mitglieder mit Bomben belegt. Diese Bomben müssen weit vom Raid weggetragen werden. Das vergisst der eine oder andere gerne mal, wenn er gerade die Farben für einen Kollegen ansagt.
Sicher, für solch eine Erfahrung muss man auch einfach die richtigen Leute dabei haben. Viele wären sicher frustriert oder wütend über das Chaos gewesen, doch in der lockeren Atmosphäre des Raids war das wundervoll. Wir haben zwar mehr Versuche für den Boss gebraucht als notwendig, hatten dabei aber verdammt viel Spaß.
Auch andere Spieler haben offenbar Spaß an dem Kampf. So hat eine Raidgruppe erst während des Kampfes erfahren, dass einer ihrer Mitspieler „ein bisschen farbenblind“ ist und er „das vermutlich hätte sagen sollen“ – nachdem er tapfer die ersten Ansagen gemacht hat. Die Reaktion war amüsiert und gelöst, wie das Video zeigt:
Solche Erfahrungen zogen sich durch den ganzen Raid, auch bei Jaina, Rastakhan oder dem Schatz-Boss. Und hier liegt für mich der große Unterschied zu Uldir, dem vorangegangenen Raid.
Uldir fand ich grässlich langweilig. Nicht „langweilig“ im Sinne von „die Bosse sind zu leicht“ sondern mir hat weder das Setting noch die Bosse gefallen. Ihnen fehlte es meiner Meinung nach an Persönlichkeit und Bedeutsamkeit, wenn man von Zul mal absieht. In der Belagerung von Dazar’alor sind allerdings so viele coole Bosse mit lustigen Mechaniken oder tollen Sprüchen, dass ich mich auf jeden einzelnen davon freue.
Egal wie viel Kritik man gerade auch an World of Warcraft üben mag, die Schlacht um Dazar’alor ist ziemlich cool und für mich schon jetzt einer der besten Raids, die WoW jemals hatte.
Wie gefällt Euch der Raid „Schlacht um Dazar’alor“? Habt ihr Spaß in dem Raid oder langweilt er euch? Oder wartet ihr noch auf die LFR-Version?
Im gleichen Raid gibt es aktuell auch einen nervigen Bug – der hängt mit einem Reittier zusammen!