Die Kriegsfront im Arathi-Hochland von World of Warcraft hinterlässt bei vielen Spielern einen miesen Beigeschmack. So richtig Spaß macht das Feature nicht.
Seit einigen Stunden können Spieler der Horde endlich die Kriegsfront im Arathihochland ausprobieren und sich dabei schicke Belohnungen verdienen. Es lockt einmal Ausrüstung mit Gegenstandsstufe 370 und fürs wiederholte Abschließen Items im Bereich von 340. Also ein lohnenswertes Unterfangen für alle, die noch Ausrüstung brauchen.
Aber die Kriegsfronten haben ein klares Problem: Sie machen keinen Spaß.
Die Kriegsfronten sind eines der großen Features von World of Warcraft: Battle for Azeroth und wurden stark beworben. Leider kann die Schlacht um Arathi einfach nicht mit den Erwartungen mithalten.
Ich fühle mich dort nicht wie „der Held in einer Karte aus Warcraft 3“ sondern wie der kleine Peon, der über die ganze Karte hetzen soll.
Ich fälle Bäume, sammle das Holz, renne zur Mine, packe die Erze ein und kehre damit zum Lager zurück. Dort stecke ich dann alle Ressourcen in den Bau von Gebäuden. Ich bin kein Held, ich bin der Depp vom Dienst. Das ist beim Questen eine schöne Abwechslung, in einer epischen Kriegsfront aber eher lästig.
Ehrlich gesagt erinnere ich mich aber auch nicht daran, dass Arthas in Warcraft 3 plötzlich mit einer Axt Bäume gefällt hat oder sich in die Mine stellte, um mit Frostgram Eisen abzubauen.
Wenn man sich an den tatsächlichen Schlachten um die Kontrollpunkte beteiligt, kommt ebenfalls kein richtiges Kriegsfronten-Feeling auf. Man rennt gegen eine Wand von Lebenspunkten an und zerschneidet sie langsam. Klar, das ist der „übliche Kampfverlauf“ in World of Warcraft – aber einfach nicht das, was ich von einer epischen Schlacht erwartet habe.
Das AFK-Problem
Das wohl nervigste an den Kriegsfronten ist jedoch, dass Spieler schon jetzt damit beginnen, das ganze System auszunutzen. Sie melden sich wiederholt für die Kriegsfront an und sind dann mehr oder weniger AFK. Das können sie auch sein, denn auf 4-5 Spieler kommt es in der Kriegsfront nicht an. Vermutlich könnte man das Szenario auch mit einer Fünfer-Gruppe solide erledigen, wenn es denn genug Koordination gibt.
Ein einzelner Spieler kann es reißen
Ebenso absurd ist, dass es schon einige Strategien gibt, wie man die Kriegsfront komplett alleine bewerkstelligen kann. Denn immer wieder berichten Spieler, dass sie in Gruppen kommen, in denen alle „nur planlos herumlaufen“ und auch nicht auf Ansagen reagieren. Dann gibt es eine Möglichkeit, zumindest mit solider Ausrüstung, das Ganze weitestgehend im Alleingang zu bewältigen und sich die NPCs zu Nutze zu machen.
Das ist einfach nicht richtig.
Die Erwartungen wurden nicht erfüllt
Aktuell ist die Kriegsfront aus meiner Sicht eine Enttäuschung. Sie hat keinerlei Schwierigkeit, benötigt keinerlei Können und vermittelt nur sehr geringfügig das Gefühl einer richtigen Schlacht. Als ich am Ende meine 370er-Handschuhe erhielt, hielt die Freude sich in Grenzen. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Unverdient. Nachgeschmissen. Und das passt mir nicht.
Wie sind eure Erfahrungen mit den Kriegsfronten? Habt ihr euch die Belohnungen schon geholt? Gefällt euch das Arathi-Szenario oder ist es eher enttäuschend?