Viele Spieler haben World of Warcraft den Rücken gekehrt. Wir wollten eure Gründe dafür wissen – hier ist das Ergebnis: 5 Gründe, aus dene Spieler, die MeinMMO lesen, mit WoW aufgehört haben.
Vor einigen Tagen haben wir eine Umfrage gestartet und wollten von euch wissen, warum ihr mit World of Warcraft aufgehört habt. Jetzt ist es an der Zeit, diese Umfrage auszuwerten.
Wir präsentieren euch hier also die Top 5 der Gründe, warum unsere Leser World of Warcraft in seiner aktuellen Form nicht mehr spielen wollen.
Platz 5: Zu wenig Content und dadurch Langeweile
Auf dem fünften Platz mit knapp 9% der abgegebenen Stimmen ist das Argument von „zu wenig Content“ und dadurch bedingte Langeweile. Diese Spieler loggen sich in World of Warcraft ein, schauen sich kurz um und wissen oft nicht, was sie mit der Zeit im Spiel anfangen sollen.
Obwohl es eine große Auswahl von Inhalten gibt und auch komplett neue Arten von Content (Insel-Expeditionen oder Kriegsfronten) erzeugen diese Inhalte nicht den Reiz. Für viele Spieler sind sie irrelevant und werden deswegen verschmäht.
Langeweile ist die Folge und WoW wird immer öfter beiseite gelegt – bis das Abo gekündigt wird.
Platz 4: Es gibt zu viele Zufallsfaktoren
Ein MMORPG kommt ohne Zufallselemente nicht aus, doch World of Warcraft hat es einfach übertrieben. Das denken zumindest 11% der Teilnehmer an der Umfrage. Der Wert von Beute in einem Dungeon wird nicht mehr nur dadurch bestimmt, ob ein Boss einen entsprechenden Gegenstand mit einer gewissen Chance droppt, sondern auch, ob dieses Item dann aufgewertet wird.
Zusätzliche Itemlevel, Sockelplätze oder tertiäre Attribute wie „Lebensraub“ entscheiden darüber, ob ein eigentlich schlechter Gegenstand nicht unvergleichlich gut wird. Die Freude, dem immer gleichen Item hinterherzujagen, hält sich in sehr engen Grenzen.
Für viele Spieler also ein klarer Grund, WoW den Rücken zuzukehren.
Platz 3: Das Azerit-System gefällt nicht
Mit 12% auf dem 3. Platz ist ein Feature, das eigentlich einen Kern von World of Warcraft: Battle for Azeroth aus macht: das Azerit-System.
Durch den Wegfall der Aretfaktwaffen in Legion brauchten die Spieler neue Gegenstände mit tollen Eigenschaften, die ihre ehemaligen Waffen ersetzten. Diese Lücke konnte von dem Azerit-System nur unzureichend gefüllt werden. Es gibt zwar zahlreiche passive Boni, von denen einige auch Auswirkungen auf das Gameplay haben, doch diese sind in der Minderheit.
Das System sorgt eher für Frust. Denn wer stärkere Ausrüstung findet, fühlt sich zurückgesetzt. Es ist notwendig, die immer gleichen Eigenschaften wieder und wieder freizuschalten. Das andauernde „Verlieren und Gewinnen“ der immer gleichen passiven Effekte sorgt für vieles, aber sicher nicht für Freude.
Hinzu kommt, dass das eigentliche Artefakt, das Herz von Azeroth, verdammt langweilig ist. Jeder Spieler trägt die Kette und sie hat keine relevanten Auswirkungen auf das Gameplay. Sie fühlt sich beliebig und austauschbar an, verfügt über keinerlei Bindung.
Immerhin: Mit Patch 8.2 Rise of Azshara soll sich das ändern. Dann wird das Herz von Azeroth spannender und das Farmen von Artefaktmacht soll nicht länger notwendig sein, um alle Fähigkeiten von Azerit-Rüstung zu benutzen.
Platz 2: Andere Gründe
Auf Platz 2 habt ihr „Andere Gründe“ gewählt, also Antworten, die wir in unserer Umfrage nicht berücksichtigt hatten. Hier ist es am besten, die Kommentare für sich selbst sprechen zu lassen, denn die Gründe waren vielfältig:
Marven Geiß: „Ich habe keinen Bezug mehr zu meinem Server, meiner Gilde, meiner Community oder der Spielwelt. […] Dank Tools und serverübergreifenden Zonen wissen wir, dass wir uns benehmen können wie die Axt im Walde und es absolut null Konsequenz hat.“
Damian: „Ich habe mein Abo gekündigt, weil sich Blizzard nur noch auf die Einbahnstraße Gruppencontent konzentriert, der letztendlich aus unzähligen Wiederholungen auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden besteht. Völlig repetitiv, ohne Sinn und Verstand. Alles reiner Timesink.“
pro.non-ciert: „Es ist mittlerweile einfach hoffnungslos veraltet. Mein Patenkind lacht sich schon kaputt, wenn es nur die Grafik sieht. Es hat eben alles seine Zeit und die von WoW ist vorbei.“
tyler: „Der Grund, warum ich das nicht mehr so spiele wie früher? CHARAKTER-PRUNING! Bald brauchst du keine Tastatur mehr, es reichen ein paar Knöpfe.“
Platz 1: WoW ist zu leicht, man bekommt alles nachgeschmissen
Mit 15% aller abgegebenen Stimmen sind die meisten Spieler auf unserer Seite der Meinung, dass World of Warcraft zu leicht geworden sei. Belohnungen gibt es ohne großen Aufwand und demnach gibt es nur wenige Möglichkeiten, sich als „guter Spieler“ von den „Casuals“ zu unterscheiden. Das geht natürlich einher mit der Kritik an dem Aufwertungssystem (titanen-/kriegsgeschmiedet).
Blizzard betont zwar immer wieder, dass es statistisch quasi nicht vorkommt, dass ein Spieler, der nur „LFR“-Raids besucht, so gute Ausrüstung hat wie ein Spieler, der sich in mythischen Raids tummelt, doch allein die Möglichkeit, dass das geschieht, genügt schon für Frust. Und außerdem kennen wir doch alle diesen einen Spieler, der aus einem heroischen Dungeon ein 380er-Teil gezogen hat, nicht wahr?
Knapp ein Fünftel ist zufrieden
Doch bei Weitem nicht alle Spieler haben World of Warcraft temporär oder permanent den Rücken gekehrt. 18% der Teilnehmer der Umfrage gaben an, dass sie World of Warcraft noch immer spielen und jede Menge Spaß mit dem aktuellen Zustand des Spiels haben. Wenn Blizzard also an den richtigen Kritikpunkten die Stellschrauben bewegt, dann könnte WoW auch diese Spieler einmal mehr begeistern.
Stimmt das Ergebnis der Umfrage mit eurem eigenen Empfinden überein?