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Oct. 23, 2018 | 18:32 Uhr

Wenn es nach eSport-Seiten und der besten WoW-Gilde geht, winkt World of Warcraft ein zweiter Frühling … ausgerechnet als PvE-eSport. Die World-First-Gilde Method sieht in kompetitiven Raiden ein großes Potential.

Das ist passiert: Die beste WoW-Gilde der Welt, Method, hat übertragen, wie sie den neuen Raid Uldir attackiert haben.

Zuschauer auf der ganzen Welten konnten den Fortschritt der Gilde live auf Twitch mitverfolgen, bis der letzte Boss lag. Das Rennen ging vom 11. September bis zum World-First-Kill an G’huun am 19. September.

Begeisterte WoW-Spieler konnten im Dauer-Stream mitfiebern oder von den Top-Leuten lernen.

WoW Screenshot Taloc auf dem Dach von Uldir

Der erste Boss: Taloc.

Warum hat das noch keiner vorher gemacht? Eigentlich war ein Live-Streamen von aktuellem Raid-Content in der Geschichte von WoW nicht üblich. Denn jede Raid-Gilde schützt ihre Geheimnisse.

Man spricht nicht offen über den Raid, weil man eigene Taktiken für jeden Boss erarbeitet hat.

Diese Tricks und Taktiken sollen geheim bleiben, damit die Konkurrenz sie nicht erfährt und man einen Vorsprung behält.

WoW_Battle_for_Azeroth_Nazmir_03

World First powered by Red Bull

Warum konnte man den Raid diesmal sehen? Es hängt wohl mit den Sponsoren hinter Method zusammen. Die haben diesmal aus dem sonst so geheimen Raid ein öffentliches Event gemacht:

  • Red Bull lud 4 der populärsten Spieler von Method zu sich nach London ein und zeigte da die Action – die anderen 16 Spielern stiegen dann online in den Raid ein.

World of Warcraft WoW Turalyon Argus

World First Raid pusht WoW auf Twitch

Hat das funktioniert? Wie die Seite eSportsobserver festhält, war das eSport-Event ein Erfolg:

  • Für den populärsten Spieler Scott „sco“ McMillan: der erreichte im Peak 167.2000 Zuschauer. Mehr hatte er noch nie
  • Für die Gilde selbst, die drei Haupt-Streams erreichten in der Spitze 226.000 Zuschauer
  • Und für WoW als ganzes, die konnten im August mehr Zuschauerminuten ansammeln als in jedem Monat zuvor

World First hebt PvE-eSport auf neue Ebene: Schon 2017 hatte Blizzard mit dem „Mythic Dungeon Invitational“ die Tore für ein ein eSports-Event im PvE geöffnet.

Method ist mit dem World First Raid jetzt triumphal durch das Tor gegangen.

Mit den Zuschauerzahlen lag der Method-Raid 2018 weit über den Werten, die Blizzard mit den Mythic-Dungeons in 2017 erreichen konnte. Der World-First-Raid lag bei den Höchstwerten etwa 3- bis 5-mal drüber, je nachdem, wie viele Kanäle man da im Vergleich hinzuzieht.

WoW Method vs Ghuun Titel

Method begeistert

Was sagt die Gilde dahinter: Es ist durchaus eine kommerzielle Absicht hinter der Aktion zu erkennen. Der Co-Founder und Mitbesitzer von Method, Sascha Steffens, sagt, man habe bewiesen, dass kompetitives Raiden in WoW eine große Zuschauerzahl anlocken kann.

Das sei vergleichbar mit den größten eSport-Events.

Bislang sei der eSport zu „eng gesehen worden“ als reines PvP-Spiel. Steffens glaube, eSport könne mehr als das sein. Kompetitives PvE habe enormes Potential.

eSport-Seite frohlock: Wenn es nach „eSportsobserver“ geht liegt im Raiden der nächste Hype. Es seien die Tore zu einer großen Zukunft aufgestoßen worden.

Die Vorteile, auch für Sponsoren, seien klar:

  • WoW habe 13 Jahre überlebt – es sei unwahrscheinlich, dass es so bald verschwindet.
  • Außerdem geht so ein World-First-Race wahnsinnig lange – das ist also gut zu monetarisieren
  • Und man weiß nicht genau, wann es endet – die Spannung bleibt also hoch

Der nächste Raid komme Ende des Jahres. Da könne eine neue Ära des eSports anbrechen.

Was meint Ihr? Könnte sich WoW wirklich als PvE-eSport etablieren?

von Schuhmann