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May. 17, 2018 | 16:35 Uhr

Die Jahre im Kampf gegen Blizzard zeigen doch Wirkung. Der bekannte Hersteller des WoW-Bots Honorbuddy, die Zwickauer Firma Bossland, klingt im neuen Newsletter so, als gibt man nun auf. Bekannt und berüchtigt war Bossland für Bots zu Diablo 3, Overwatch, Heroes of the Storm, WoW und vielen weiteren Spielen.

Seit Jahren gibt sich die Zwickauer Firma Bossland kämpferisch. Sie stellen Bots für Spiele von Blizzard her, wie Honorbuddy (WoW) oder Demonbuddy (Diablo). Doch das Repertoire ist mittlerweile geschrumpft. Nach Bannwellen und Niederlagen vor Gericht sind die Bots zu Blizzard-Spielen alle eingestellt.

Ein schwerer Rückschlag war es wohl auch, als man die „Life-Time-Abos“ für seine Bots rückwirkend für abgelaufen erklärte und die User bat, sich neue Abos zu ziehen. Die fanden das nicht so nett.

Bannwelle um Bannwelle: Deutsche Bots im Fadenkreuz Blizzards

Neben gerichtlichen Auseinandersetzungen rollten immer mehr Bannwellen auf die Bots von Bossland zu: Blizzard schien sich regelrecht auf Produkte der Firma eingeschossen zu haben:

Aktuell hat Bossland nur noch Bots zu Nicht-Blizzard-Spielen im Repertoire.

Bossland: Jahrelang für kämpferischen Ton bekannt – Jetzt am Ende?

Über all die Jahre konnte man aus Zwickau vernehmen, dass man sich im Recht fühlt und den Kampf mit Blizzard bis in die letzte Gerichtsinstanz ausfechten wird. Man warf Blizzard auch häufig vor, unfair zu spielen, selbst mit zweifelhaften Methoden zu arbeiten.

Doch mittlerweile scheint der jahrelang Kampf doch Wirkung zu zeigen.

Zwar wird man laut eines Urteils hier in Deutschland nicht die geforderten 8.6 Millionen Dollar an Blizzard zahlen müssen, weil das US-Urteil in Deutschland nicht vollstreckbar ist. Aber trotzdem klingt der Ton im neuesten Newsletter zerknirscht.

Denn Bossland gehen wohl die Mittel aus. Ohne die populären Bots schwindet auch die Community. Ein Versuch, ein eigenes, legales Spiel auf Steam zu etablieren, scheiterte offenbar.

Bots weg – Community weg

Ein Newsletter wurde der Seite MassivelyOp zugespielt. In der eMail an die Fans beklagt der Autor den Niedergang seiner Firma.

Honorbuddy und Demonbuddy seien weg. Das legale Spiel, das man jetzt auf die Beine gestellt hat, sei gescheitert.

Im Newsletter heißt es: „Stellt Euch vor, Ihr tut alles, um die Wünsche der Leute zufrieden zu stellen, und dann scheitert Ihr.“ Der Markt für Bots sei von den Publishern zerstört worden. Deshalb wollte man ein eigenes Spiel entwickeln, um sich finanzielle Unabhängigkeit zu bewahren, aber die Zeiten hätten sich geändert.

Man sei jetzt in einer Situation, wo man irgendein Produkt braucht, das sich verkauft. Es sollte das Steam-Spiel „Epic Car Factory“ sein, aber daraus wurde nichts.

Gesetz

Jetzt gebe es kaum noch Möglichkeiten, was zu machen. Man fordert die Community auf, sich das Spiel zu holen und ein ehrliches Review zu schreiben. Damit will Bossland angeblich sehen, wie groß die Fan-Base noch ist.

Aber Bossland glaubt: Die Fan-Base sei jetzt weg. Als Honorbuddy und Demonbuddy verschwanden, hätte man auch die Unterstützung der Nutzer verloren.

Der Newsletter ist unterschrieben mit „Yours Bossland. Have a nice life.“ Das klingt nach Abschied.

Das Spiel der Firma steht, nach eigenen Angaben, bei einem Steam-Score von 10%. Den Newsletter in ganzer Länge könnt Ihr bei MassivelyOp nachlesen.


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von Schuhmann