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Meinung
Oct. 25, 2018 | 12:17 Uhr

In World of Warcraft werden endlich die Wünsche der Spieler erhört. Aber eine Sache bleibt weiterhin schlecht: Blizzards Kommunikation mit den Spielern.

Wer in den letzten Wochen und Monaten in den offiziellen Foren von World of Warcraft oder dem passenden Subreddit unterwegs war, dem wird die negative Grundstimmung aufgefallen sein: Es hagelte Kritik an Battle for Azeroth.

Viele der Endgame-Systeme in WoW waren nicht ausgereift und mit Bugs durchzogen oder ein reines „RNG-Fest“.

Die Stimmung in der Community kippte über und auch die Versuche des Game Directors Ion Hazzikostas direkt in den Dialog zu treten, scheiterten. Für die meisten Spieler kam dabei nur „PR-Gewäsch“ heraus, die niemanden glücklich machte.WoW Undead Pointing GameMaster

Änderungen zu Wünschen der Community

Jetzt reagieren die Entwickler allerdings auf viele Kritiken und bauen das Feedback der Community effektiv in Patch 8.1 Tides of Vengeance ein. Das hier sind nur einige der Features und Anpassungen, die im nächsten Update kommen:

WoW Lordaeron Ending Sylvanas 1Diese und weitere Änderungen wurden alle von der Community angestoßen oder bereits in der Beta von Battle for Azeroth gefordert.

Dass die Verbesserungen nun kommen, ist natürlich erfreulich und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die WoW-Spielerschaft wieder zufrieden zu stellen.

Die Kommunikation ist ein Graus

Allerdings gibt es einen Kritikpunkt, der damit nicht aus der Welt geschafft wird: Die Kommunikation von Blizzard mit den Spielern.

Die ist nämlich quasi nicht vorhanden.

Zwar beten die Community-Manager seit Jahren herunter, dass man versucht, zwischen den Entwicklern und den Spielern zu vermitteln, auf Feedback zu reagieren und sich Ideen durch den Kopf gehen zu lassen – davon erleben die Spieler allerdings wenig.

Wo andere Entwickler fast täglich ein Statement zu einem bestimmten Umstand im Spiel „raushauen“ oder Änderungspläne besprechen, hüllt sich Blizzard in Schweigen.WoW Hazzikostas Allen BfA QA

Bei Blizzard gibt es gelegentlich mal einen Post vom Community Manager oder einmal im Monat das „Entwickler Q&A“, bei dem Blizzard auf Fragen eingeht und sie im Stream beantwortet. Die meisten dort gestellten Fragen sind für die „Hardcore“-Fans, die sich um Mechaniken und Details Sorgen machen, allerdings zu trivial.

Diese Streams richten sich eindeutig an die „Casuals“, die keine Fanseiten verfolgen und die nicht jeden Tag nach neusten Infos suchen.

Es ist natürlich gut, dass der Game Director die Spieler über einen Stream anspricht und informiert. Für die „Hardcore“-Spieler ist es allerdings ungeheuer frustrierend, Hazzikostas nur in diesem Stream zu sehen, wo er nur „Kleinvieh“-Fragen beantwortet.

Ist es Blizzards Pflicht, jede größere Änderung im Vorfeld mit der Community zu besprechen und zu diskutieren? Ganz sicher nicht, am Ende des Tages ist es noch immer „ihr Spiel“ und sie entscheiden über die Entwicklung.

Aber würde es helfen, das Vertrauen der Spieler zurückgewinnen? Da bin ich mir sicher.WoW Paladin Present title

Etwas mehr Gespräche hätten geholfen

Die ganzen letzten Monate des Unmuts und der Negativität (die sicher auch einige Spieler vergrault hat), hätte man vermeiden können. Blizzard hätte einfach schon nach einer oder zwei Wochen des intensiven Feedbacks sagen können:

„Ja, wir verstehen eure Kritikpunkte. Das Azerit-System hat Schwächen. Wir denken aktuell darüber nach, einen Händler zu implementieren, mit dem ihr gezielt auf Items hinarbeiten könnt. Das wird aber noch bis Patch 8.1 dauern.“

Allein mit diesen beiden Sätzen hätte man sicher 50% der negativen Laune eindämmen und verhindern können. Denn eine Veränderung in Aussicht zu haben, ist deutlich besser als die monatelange Stille zu der Problematik.WoW Human Soldier Cry Taunt title

Was haltet ihr von der aktuellen Art und Weise, wie und wann Blizzard mit den Spielern kommuniziert?

von Cortyn