In Battle for Azeroth beginnt das Endgame mit dem meisten Content auf Stufe 120. Nach etwa 13 Stunden in der neuen WoW-Erweiterung habe ich die neue Maximalstufe erreicht. Viel geändert hat sich dadurch nicht unbedingt, aber es fühlt sich ganz anders an als zu Legion.
Nachdem ich für die ersten 5 Level im neuen Gebiet fast 8 Stunden gebraucht habe, ging der Rest im Anschluss recht schnell – vermutlich weil die Wartezeiten kürzer waren und ich nicht mehr so müde. Das ist mein Eindruck von den ersten Tagen auf der neuen Maximalstufe.
Ich bin nun Stufe 120 – und nichts ist anders als beim Leveln
Stufe 120 habe ich mit meinem ersten Charakter im Sturmsangtal bei irgendeiner Quest erreicht. Es ploppte der Erfolg auf – und das war’s. Kein Brief, keine neue Quest, die sich in mein Questlog schleicht.
Aus Erweiterungen zuvor war ich gewohnt, dass mich jetzt sofort die Anführer der Fraktionen zu sich beordern, um den Helden irgendwo auf die nächste Mission zu schicken – oder mir wie damals Rhonin einen Brief zuschicken mit ein paar netten Gadgets.
Aber in Battle for Azeroth bin ich eben kein Held mehr – ich bin ein Niemand, unwichtig. Der erst fade Beigeschmack des ereignislosen Stufenaufstiegs, der einfach nur „einer mehr“ ist, hat sich so recht bald verflüchtigt. Eigentlich ganz schön, wenn nicht jeder ständig was von mir will.
Was mache ich jetzt?
Durch die fehlenden Befehle von Anduin oder Magni, war ich deswegen erst etwas aufgeschmissen. Was tun? Irgendwie fehlen mir die Ziele. Es dauerte so eine Weile, bis ich die Weltquests freigeschaltet und die Kriegskampagne weiter vorangetrieben habe.
Nach einer kurzen Orientierung habe ich so den Faden wieder gefunden – vor allem dank der Kriegskampagne. Da diese aber recht schnell an eine Rufvoraussetzung gebunden ist, müssen Alternativen her.
Den Content erkunden
Auf was ich mich die meiste Zeit beim Leveln gefreut habe, waren die Dungeons. Das Design der neuen Instanzen ist erstklassig: Eine ganze Piratenstadt in Freihafen, ein verwunschenes Hexenhaus im Kronsteiganwesen und ein Gefängnis wie die Alcatraz in Tol Dagor.
Die Story und die Präsentation von Battle for Azeroth hauen mich so auch auf 120 noch immer um – und mit 120 habe ich als Allianz-Spieler auch endlich Zugriff auf die Instanzen der Horde.
Mein nächstes Ziel war deswegen das Erreichen von Gegenstandstufe 305 – für die heroischen Dungeons. Mit Weltquests, berufen und ein paar normalen Dungeons war das innerhalb von zwei Tagen geschafft.
Dungeons – Grind ohne Langeweile: Auch, wenn mit „nur“ 8 Dungeons die Auswahl relativ klein ist, machen sie immer wieder aufs Neue Spaß. Besonders auf höheren Schwierigkeiten wie mythisch sind sie fordernd, und das Zusammenspiel mit der Gruppe macht Spaß.
Dazu kommt die Möglichkeit, mich für den Anfang mit so ziemlich allem zu verbessern. Die Ausrüstung ist noch so schwach, dass fast alles sie aufwertet. Es fühlt sich gut an, endlich wieder durch Dungeons zu gehen und dadurch Fortschritt zu machen.
Insel-Expeditionen – die Kehrseite: Ganz anders sah es dabei mit den Insel-Expeditionen für mich aus. Die Inselexpeditionen versprachen in ihrer Vorstellung, eine gute Quelle für Artefaktmacht zu sein. Und mein Herz von Azeroth braucht dringend mehr Power.
Die Expeditionen geben allerdings recht wenig Artefaktmacht – wenige 100 Einheiten pro Durchgang und einmalig 2500 pro Woche. Allein für Stufe 14 der Kette brauche ich aktuell 8000 Macht, und meine Ausrüstung benötigt Stufe 26 um voll ausgebaut zu sein. Etwas ermüdend.
PvP, besser als im Kreis laufen: Da einige der Inhalte sich hinter „Timegates“ verstecken, die sich vor allem in Form von Ruf bei den Kriegsfraktionen bemerkbar machen, habe ich viel Zeit, um den restlichen Content zu erkunden.
Was mir persönlich an Battle for Azeroth mit am meisten gefällt, ist das neue PvP. Der Kriegsmodus ist eine der besten Neuerungen, die ich in meinen 11 Jahren WoW gesehen habe. Statt in der Hauptstadt im Kreis zu laufen (was anscheinend in Legion sehr beliebt war), zieht es mich häufiger in die offene Welt.
In den PvP-Hauptquartieren gibt es sogar Quests, die das offene PvP in bestimmten Gebieten fördern. Die Quest überschneidet sich anscheinend bei den Fraktionen, sodass PvP-Begeisterte sich dort treffen und prügeln können.
Dabei bekomme ich sowohl ein Gefühl für’s PvP (das ich zur gewerteten Saison sicher weiter machen werde), als auch Ehre und ab und an ein wenig Gold oder Ressourcen. Die Gilde der Duellanten lädt sogar dazu ein, in der Hauptstadt noch schnell 1-2 Duelle zu machen, bevor man ausloggt.
Wie ist das Endgame in Battle for Azeroth?
Der Start ins Endgame in Battle for Azeroth fühlte sich weniger spektakulär an als in Legion. Es passiert einfach nicht viel auf einmal. Dafür ist das Gefühl, dass der Content eine ganze Weile anhalten wird, deutlich präsenter. Es bleibt spannend und interessant.
Ich finde jeden Tag etwas neues, das ich machen kann oder will. Wenn ich keine Lust mehr darauf habe, mich mit Ruf einzudecken und die Kampagne weiter voranzutreiben, gehe ich mit einer Gruppe durch Dungeons – oder gehe mich prügeln.
Lediglich der Grind ist aus meiner Sicht sogar noch etwas schlimmer, als ich befürchtet habe. Azerit zu sammeln ist im Moment ein sehr langes Unterfangen, und es ist schlichtweg frustrierend, Rüstung anzulegen, bei der 3 oder 4 Eigenschaften ausgegraut sind und in näherer Zeit nicht erreichbar sind.
Azerit sperrt gleich vier Ausrüstungs-Slots hinter ein Schloss: Hals, Kopf, Schultern und Brust. Um in den 4 Slots gut ausgerüstet zu sein, muss ich genau ein Item ständig aufrüsten. Das ist härter als zu Legion – besonders, da im Moment ein Weg fehlt, wirklich effektiv Azerit zu farmen für Leute, die viel Zeit investieren wollen für viel Fortschritt.
Generell sehe ich aber positiv in die Zukunft, zumal die Anforderungen an das Azerit gesenkt werden sollen, und mit besserer Ausrüstung auch die Wege, Azerit zu farmen leichter sind. Außerdem wartet noch eine Kampagne darauf, beendet zu werden.
Macht Euch ein eigenes Bild! So kommt Ihr schnell von Stufe 110 auf 120 in Battle for Azeroth.