Die Berufe in Battle for Azeroth sind nicht gut gelungen. Cortyn verrät, was so richtig am Crafting in World of Warcraft nervt.
Je länger man ein Spiel spielt, desto mehr fallen auch die negativen Aspekte auf, die nicht so begeistern können. Das ist bei World of Warcraft: Battle for Azeroth nicht anders. Auch wenn ich großen Spaß an der Erweiterung habe, stört mich eine Sache massiv: die Berufe.
Das grundsätzliche „Drumherum“ zu den Berufen ist toll: Es ist klasse und sinnvoll, dass Berufe und ihre Fähigkeiten nun nach unterschiedlichen Addons sortiert sind. Das sorgt für Übersicht und eine klare Struktur. Gleichzeitig ist es hilfreich, hergestellte Items einfach im Schrott-O-Matik wieder zerstören zu können, um einige Ressourcen zu erhalten.
Doch die Berufe selbst und ihre Rezepte sind misslungen. Sie fühlen sich „leer“ an, ihnen fehlt der typische Warcraft-Charme, der sie in der Vergangenheit großartig gemacht hat, selbst wenn der spielerische Nutzen durch bessere Ausrüstung gering war. Ja, es gibt die üblichen Dinge wie Juwelen, Buff-Food und Verzauberungen die sinnvoll sind. Aber das war es auch schon.
Nutzlose Rezepte, selbst für frische Charaktere auf Level 120
Mein Charakter ist Schneider und so hoffte ich eigentlich, mir direkt auf Level 120 neue Ausrüstung herstellen zu können, um zumindest einen soliden Start in das Endgame zu haben.
Das war allerdings nicht der Fall.
Die notwendigen Materialien für Items mit der Gegenstandsstufe 300 (solide Einstiegsrüstung auf Level 120) bekommt man nämlich vornehmlich durch das Zerlegen von seltenen Gegenständen, die es aus Weltquests gibt. Genauer gesagt: aus seltenen Stoffgegenständen. Also genau aus den Items, die ich eigentlich herstellen möchte.
Das Ende vom Lied war, dass mir die Weltquests, die ich zum Sammeln der Materialien absolvierte, bereits bessere Ausrüstung gewährten, als der Beruf des Schneidern es konnte. So kam ich zwar auch an bessere Items, aber Schneiderei war dafür nicht notwendig.
Den Berufen fehlt in Battle for Azeroth die Seele
Was mich fast noch mehr stört als die Abwesenheit von wirklich nützlichen Gegenständen ist das Fehlen von „Fun-Items“, die Berufe zuvor immer mit Spaß gefüllt haben. So konnten Schneider in Legion noch lustige „Verkleidungskisten“ bauen, Ingenieure einen Blingtron 6000 aufstellen und Alchemisten Tränke mit lustigen Verwandlungen erzeugen.
All das gibt es nur noch in stark abgespeckter Form oder fehlt gar komplett oder es wirkt lieblos.
So können Ingenieure zum Beispiel einen recht teuren Schrank erstellen, mit dem sie kurzzeitig auf die Transmogrifikation zugreifen können. Doch was für einen Nutzen erfüllt das in einer Welt, in der eine Vielzahl der Spieler bereits ein Reittier hat, das den gleichen Zweck (und noch mehr) erfüllt?
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass den Entwicklern die Ideen ausgegangen ist, sondern – wie auch schon beim Klassendesign – einfach die Zeit ausgelaufen ist.
Meine Hoffnung ist demnach, dass es mit Patch 8.1 oder 8.2 eine größere Überarbeitung der Handwerksberufe mit mehr Gimmicks geben wird. Denn selbst wenn die hergestellte Rüstung zweit- bis drittklassig ist, die Spaß-Gegenstände waren für mich immer ein wichtiger Bestandteil „meiner“ World of Warcraft.
Wie ist eure Meinung zu den Berufen in Battle for Azeroth? Seid ihr zufrieden mit dem Handwerk oder eher enttäuscht?