Einer der größten WoW-Streamer spricht über den aktuellen Zustand von World of Warcraft: Battle for Azeroth. Er nennt sehr viele Kritikpunkte. Vor allem stört ihn, dass man auf Loot nicht mehr zuarbeiten kann, sondern dass alles an RNG hängt.
Wenn man einen Blick auf Reddit oder die offiziellen Foren wirft, dann ist in der Community von World of Warcraft gerade „Land unter“. Es hagelt Kritik und Vorwürfe. Nun stimmt selbst der Streamer Asmongold mit ein und spricht in einem halbstündigen Video über all die Dinge, die seiner Meinung nach gerade falsch laufen.
Wer ist Asmongold? Asmongold ist Streamer und YouTuber, der sich in der Szene einen Namen verdient hat. Über Jahre zockt er World of Warcraft und unterhält die Zuschauer mit interessanten Stories aus seinem Gamer-Leben oder veranstaltet lustige Events, wie etwa das gemeinschaftliche Abschließen von zahlreichen Erfolgen. Seine Meinung hat in der Community einen hohen Stellenwert.
„Kriegsgeschmiedet“ zerstört wahre Freude
Das ist Asmongolds Kritik am Loot-System: Keiner würde sich daran erinnern, dass er in Warlords of Draenor „diese tolle Waffe kriegsgeschmiedet 5 mit Sockel“ bekommen hätte. Aber wenn man Classic, The Burning Crusade oder Wrath of the Lich King endlich diese eine Waffe vom Boss bekam, dann ist das eine Erinnerung, die sich festbrennt.
Der Grund dafür ist, dass weitere Ebenen des Zufalls eingeführt wurden. Auch früher gab es Zufall, so hatte eine Waffe etwa eine Dropchance von 8% – aber dann war das auch genau die Waffe, die man haben wollte.
Heute mag eine Waffe auch eine Dropchance von 8% haben. Aber dann kann sie noch kriegsgeschmiedet werden und die Möglichkeit, dass sie dabei das optimale Itemlevel, einen Sockel und noch den gewünschten Tertiärwert habe, liege bei weit unter 0,1%.
Und genau das zerstöre die wahre Freude, die man damals empfunden habe, als man einen gewünschten Gegenstand bekam. Heute währt die Freude nur kurz, denn nach wenigen Momenten drängt sich bereits der Gedanke auf: „Hätte die Waffe nicht noch ein paar Itemlevel höher sein können?“
Die Entwickler hören nicht zu
Das ist Asmongolds Kritik an den Entwicklern: Ein weiterer Kritikpunkt von Asmongold ist, dass die Entwickler schon lange nicht mehr auf die Community hören.
Es ginge nicht darum, dass man jeden Wunsch der Community blind umsetzt, sondern um einzelne Wünsche, die von einer großen Masse an Spielern kritisiert werden.
So wäre etwa die Änderung am Global Cooldown vollkommen an der Spielerschaft vorbei entschieden worden. WoW fühle sich seitdem langsamer und träger an.
PvP-Fans fordern seit Jahren, dass sie wieder einen Händler für Rüstung bekommen. Sie wollen sich Marken oder Währung erspielen und dann in der Lage sein, genau zu bestimmen, welchen Gegenstand sie erhalten. Doch auch hier sind die Profi-PvPler größtenteils auf RNG angewiesen.
Es geht nur noch um Spielzeit
Das kritisiert Asmongold an der allgemeinen Richtung von WoW: Zusammengefasst läuft für Asmongold alles darauf hinaus, dass es bei der Entwicklung von World of Warcraft nicht mehr darum geht, dass die Spieler Spaß haben, sondern dass sie möglichst lange Spielen. Alle Systeme erfordern langes Farmen und die meisten davon haben extreme Glückskomponenten (Azerit-Ausrüstung farmen, Gegenstände, Belohnungen aus Insel-Expeditionen).
Blizzard verfalle in den typischen Zyklus, diese Dinge dann nach und nach zu lockern, wenn es den Spielern zu viel wird. Doch dieses Mal ist dieser Zeitpunkt früher erreicht, denn die Proteste auf Reddit und in den Foren sind laut wie nie zuvor.
Für Asmongold wirkt es, als würden bei Blizzard Statistiken und Berechnungen die Spielinhalte bestimmen und nicht mehr der Umstand, ob es Spielern wirklich Spaß mache.
In seinem Video nennt Asmongold noch viele weitere Aspekte, wie das aus seiner Sicht misslungene Azeritsystem oder die „stinklangweilige“ Halskette (das Herz von Azeroth), die man „nicht einmal rechtsklicken kann“. Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte sich das ganze Video ruhig anschauen.
Nicht alles ist schlecht – aber sehr viel: Am Ende betont Asmongold, dass er trotz allem einige Aspekte der Erweiterung sehr mag und noch Spaß hat.
Er ist allerdings der Meinung, dass er deutlich mehr Spaß haben könnte, wenn die Entwickler endlich einen offenen Dialog suchen und sich dem Feedback der Community stellen würden.
Teilt ihr die Meinung von Asmongold? Oder ist WoW für euch ohne große Fehler und Blizzard hat den richtigen Weg eingeschlagen?