
Der Destiny-Chef Luke Smith beendet seine E-Mails ziemlich kurios: Smith unterschreibt mit „Scarab Lord.“ Grund dafür ist ein Event aus World of Warcraft, das ihn geprägt hat.
Die meisten Leute im Gaming-Bereich dürften Luke Smith als den Game Director von Destiny 2 kennen. Doch wie so viele in der Branche ist auch er ein leidenschaftlicher Gamer und wurde von einem besonderen Event geprägt – in World of Warcraft.
Das ist auch der Grund dafür, warum er seine E-Mails mit einem merkwürdigen Zusatz beendet: „Luke Smith, Scarab Lord“.
Was ist der „Scarab Lord“? Das ist ein Titel in World of Warcraft, den nur wenige Spieler besitzen. Pro Server konnte jeweils nur ein einziger Charakter diesen Titel zur Zeit von „Classic“ erhalten.
Dieser Titel war an das Event „Die Öffnung von Ahn’Qiraj“ gekoppelt, das wohl größte Event, das World of Warcraft je hatte.
Was war die Öffnung von Ahn’Qiraj? Um einen neuen Raid zu eröffnen, musste ein ganzer WoW-Server zusammen agieren. Das war im Jahr 2006. Es mussten mehrere hunderttausend Ressourcen gesammelt werden.
Gleichzeitig mussten mehrere Gilden zusammenarbeiten, um einen auserwählten Charakter durch eine schwierige Quest zu begleiten, damit er am Ende das Tor zu einem neuen Raid für alle öffnen kann.
Genau dieser Auserwählte war auf dem Server Eredar der Charakter Aganathyre, ein Tauren-Schamane im Dienste der Horde und der Avatar von Luke Smith.
Event-Erfolg war Leistung des ganzen Servers
Das sagt Luke Smith: In einem Interview mit PCGamer schwärmt Smith noch heute von der Zeit und erklärt, wie sehr ihn dieses Erlebnis geprägt habe. Es war „der Meißel, der ihm seine heutige Form gegeben habe.“
Der Grund dafür war die besondere Erfahrung und das kollektive Zusammenarbeiten während des Events. Hunderte Spieler kooperierten, um Smith bei den Quests zu helfen. So kämpften sie sich Seite an Seite in die Hauptstadt Sturmwind, um die Seite eines Buches zu stehlen.
Um den Ruf bei einer bestimmten Fraktion zu erhöhen, mussten die Spieler andere Charaktere zu „Abgesandten“ ernennen, die dann ebenfalls Ruf für den einen Champion sammeln konnten.
Allerdings saß Smith bei dieser Aktion auch immer die Zeit im Nacken, denn Spieler der Allianz versuchten ebenfalls, ihren Champion auf die Öffnung des Tores vorzubereiten. Das ist auch der Grund, warum Smith seinen Account mit anderen Spielern teilte, damit 24/7 an diesem Ziel gearbeitet werden konnte.
Ganz am Ende der Questreihe durfte Smith dann den Gong schlagen, der das Tor öffnen sollte. Er beschreibt das wie folgt:
„Ich ging zu dem Gong und das Spiel lief mit einer ziemlich schlechten Framerate. Es war, als würde ich eine Dia-Show spielen, aber so fühlte es sich damals nicht an.“
Als er den Gong dann schlug, schloss er die Quest ab und erhielt den Titel „Scarab Lord“ – Skarabäusfürst als einzige Person auf seinem Server.
Und aus diesem Grund hat Smith noch heute am Ende seiner Mails den Titel „Scarab Lord“ angehängt – weil ihn diese Erfahrung in World of Warcraft so geprägt hat.
Habt ihr auch eine Geschichte in einem MMORPG erlebt oder an einem besonderen Event teilgenommen, das euch so geprägt hat, wie die Eröffnung von Ahn’Qiraj den Game Director von Destiny 2?
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