Zum Spielen ist man nie zu jung. Das dachten sich wohl auch diese stolzen Eltern, deren kleine Tochter die DPS-Liste in einem Dungeon in World of Warcraft anführt.
„In World of Warcraft sind doch nur Kiddies unterwegs!“ liest man immer wieder. Auch wenn das sicher nicht stimmt, trifft man sie vereinzelt doch an. Ein junges Ehepaar spielt zusammen mit seiner 4-jährigen Tochter und freut sich darüber, dass diese im Damage-Meter in der Burg Schattenfang alle anderen Spieler abzieht.
WoW-Romanze mit zockendem Nachwuchs: Auf Reddit erzählt die Mutter „folkster“, dass sie und ihr Mann sich vor zehn Jahren beim Zocken von WoW kennengelernt haben. Inzwischen haben sie Nachwuchs bekommen und auch die 4-jährige Tochter wird langsam an World of Warcraft herangeführt. Entsprechend stolz waren die Eltern, als ihre Tochter in der Burg Schattenfang mit ihrem Jäger den meisten Schaden verursachte.
Hunter spielen ist doch Kinderkram: Ein paar Kommentatoren auf Reddit kamen sogar zu dem Schluss, dass dies nur einmal mehr das Klischee bestätigen würde, dass „Jäger spielen doch Kinderkram“ sei – im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch blieb die Stimmung im Thread gut gelaunt und positiv, auch die Eltern scherzten weiter mit.
So erzählten sie, dass in ihrem ersten Run auf den Flammenschlund ihre Tochter rufen hörten „Mama, Papa, da sind noch mehr Monster! Wartet, ich bringe sie zu uns!“ Das „Jäger-Gen“ scheint stark in der Kleinen zu sein, denn zusätzliche Monster zu pullen ist auch eine Spezialität der Jäger.
3 Skills, viele Haustiere: Der Fairness halber muss gesagt werden, dass Charaktere auf Stufe 20 noch nicht so viele Fähigkeiten besitzen. Laut den Eltern hat die Tochter ohnehin nur drei Fähigkeiten auf der Action Bar belegt und den Rest komplett mit zahlreichen Haustieren (denen sie alle eigene Namen gegeben hat), Reittiere und „dem Spielzeug, das dich in eine Krabbe verwandelt“ belegt.
Wer keine M+-Gruppe hat, macht sich eine: Der Thread ist voll von weiteren Witzen und Anspielungen. „Ihr findet keine gute Mythisch+-Gruppe? Dann zeugt man sich einfach eine eigene!“ Die Eltern zeigen sich weiter amüsiert darüber und witzeln mit. „Unser Ziel war es eh immer, Kinder zu bekommen, damit die uns Gold farmen können.“
Kein Chat für die Tochter: Mit vier Jahren kann das Internet noch ein ziemlich grausamer Ort sein, auch wenn man noch nicht lesen kann. Um die Tochter aber möglichst wenig toxischen Spielern auszusetzen, gibt es ein paar Sicherheitsmaßnahmen: Der Chat ist deaktiviert, ebenso wie Gildeneinladungen und Handelsangebote. Da die Familie aber ohnehin immer zusammenspielt, ist das wachsame Auge stets dabei.
Was die Kleine eigentlich versteht: Einige Nutzer wollten auch wissen, wie viel das Mädchen eigentlich von dem versteht, was auf dem Bildschirm abgeht, denn ein paar Kommentare merkten an, dass sie vielleicht doch zu jung für die Zusammenhänge sei. Die Realität sieht aber wohl anders aus, denn sie versteht eine Menge:
„Sie versteht Teamwork. Sie versteht, dass man manchmal scheitert und es dann aber weiter versuchen sollte. Sie versteht, dass sie auf ein Ziel hinarbeitet. Ihr großes Ziel war Level 20, damit sie endlich alle Pferde reiten konnte, die sie will. Und jetzt ist das Ziel die 60, damit sie überall hinfliegen kann, wo sie will und nicht nur an die Orte, an die der „Schuhflieger“ (das Schuh-Symbol mit dem Flügel für den Greifenmeister) sie bringt.“
Eine verdammt niedliche Geschichte. Oder wie seht ihr das?