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Jul. 28, 2018 | 18:20 Uhr

Bei Destiny 2 hadern die besten Spieler seit mehr als einem Jahr mit der zu hohen TTK und einem lahmen PvP, das auf Team-Shots ausgelegt ist. Heldenmomente gibt es so nur selten. Wie wird sich das PvP mit der großen Erweiterung „Forsaken“ verändern?

Was heißt TTK? Die „TTK“ ist die „Time to kill“, also die Zeit, wie lange man braucht, einen Gegner von vollen Lebenspunkten auf 0 zu bringen.

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Wie wirkt sich die TTK auf das Spiel aus? Die TTK bestimmt die Spielweise der PvP-Spieler.

  • Bei einer niedrigen TTK können einzelne, sehr gute Spieler etwas reißen. Wenn man das gegnerische Team überrascht, kann man viele Spieler ausschalten, bevor die reagieren. Solche Situationen, wenn ein einzelner das Match entscheidet, nennt man „Heldenmoment.“ Gerade Streamer sind darauf angewiesen, ihren Zuschauern diese zu bieten.
  • Bei einer hohen TTK können einzelne Spieler nur wenig ausrichten. Sie brauchen zu lange, um jemanden auszuschalten. Das Überraschungsmoment ist weniger wert. Teamplay ist wichtiger als schnelle Reflexe und persönlicher Skill. Dafür haben Anfänger die Chance zu verstehen, warum sie gerade gestorben sind, statt sich nur die Nummer des Lastwagens zu notieren, der sie gerade überrollt hat.

Destiny 2 Forsaken titan super

Kurz gefasst: Die TTK bestimmt, ob das PvP schnell oder langsam ist. Die besten Spieler bevorzugen ein möglichst schnelles PvP, weil dann das „Skill Ceiling“ höher ist, also welchen maximalen Einfluss ein einzelner Spieler auf den Verlauf eines Matches nehmen kann.

Skill Ceiling und Helden-Moment

Wie war’s bei Destiny? Bei Destiny 1 gab es eine relativ niedrige TTK.

Dadurch entstanden sogenannte „Helden-Momente“: Ein Spieler, der eine gute Aktion hatte, konnte ordentlich was reißen und viele umlegen.

Das sorgte dafür, dass vor allem einige Top-PvPler einen nahezu legendären Ruf genossen. Deren Streams waren begehrt, ihre Namen bekannt. Jedes Wochenende trafen sie sich in den „Prüfungen des Osiris“, um gemeinsam zu schwitzen.

Destiny 2 Graviton Lance guardian

Bei Destiny 2 wurde die TTK deutlich erhöht: Das heißt Spieler bleiben eher im Team, schießen gemeinsam auf einen Gegner, der sogenannte „Team-Shot“ dominiert.

Veteranen aus Destiny 1 lehnen dieses PvP ab und sehnen sich nach früheren Zeiten zurück. Schon im Februar kündigte Bungie ein „Go Fast“-Update an. Das erwies sich aber immer noch als „zu langsam.

Adlerauge sieht Hinweise im Trailer

Das ist jetzt passiert: PvP-Spezialist TrippleWreck hat auf reddit erklärt: Im neuen Trailer zu Breakthrough sei die TTK „deutlich schneller geworden.“

Automatikgewehre richteten dort 21 statt 17 Schaden bei einem Crit an. Das wäre eine DPS-Steigerung von 24% und damit eine kräftige Senkung der TTK von 1.1s auf 0,9 Sekunden.

Diese 2 Zehntelsekunden weniger auf der Uhr sieht TrippleWreck sehr positiv. Er gibt als Parole aus

Empower the individual. Embrace Speed. Promote gameplay depth.

Übersetzt heißt das so viel: Super, wenn das PvP schneller wird, kann ich mehr reißen und mir schauen wieder mehr Leute bei meinem PvP-Streams zu.

Destiny 2 forsaken spider

Bungie bestätigt Anpassung – TTK wird sinken

Was sagt Bungie? Bei Bungie hat man allgemein bestätigt, dass man an der TTK dreht (via Bungie). Man habe die „Time to Kill“ global angepasst. Die Antwort scheint also klar: Ja, die TTK wird mit Forsaken sinken.

Allerdings rückt Bungie aktuell noch nicht Details raus.

In einem Livestream am 7. August um 19:00 Uhr soll es diese Details geben, dann stellt man den Kampf in Jahr 2 vor. Wir werden den Live-Stream auf Mein MMO begleiten.

Was bedeutet das? Für die meisten Gelegenheitsspieler ist die Time-to-Kill nicht so wichtig. Für die PvP-Enthusiasten ist sie aber eine entscheidende Frage. Das Thema begleitet Destiny 2 jetzt seit mehr als einem Jahr. Die Entscheidung von Bungie, die TTK deutlich zu erhöhen, wurde scharf kritisiert.

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Die allgemeine Stimmung ist: Beim Versuch, Destiny 2 „eSport-tauglich“ und allgemein zugänglicher zu machen, hat Bungie das PvP ziemlich gekillt. Hier will man jetzt mit Forsaken wohl  nachbessern. Die Frage wird letztlich sein, ob Bungie das gelingt.

von Schuhmann