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Jun. 29, 2019 | 14:49 Uhr

Bei Watch Dogs Legion, dem 3. Teil der Reihe, ist das große Versprechen, dass Spieler jeden in London rekrutieren und steuern können. Das sind etwa 9 Millionen Figuren. Wie will Ubisoft das hinbekommen?

So viele Charaktere soll es geben: Während der beeindruckenden Gameplay-Präsentation auf der E3 sorgte vor allem die Oma für Aufsehen als ungewöhnliche Heldin in Watch Dogs Legion.

Sie stand sinnbildlich für das große Versprechen von Ubisoft: Man wird jeden NPC in London rekrutieren und mit dieser Spielfigur auch spielen können. Das klang wie ein gewaltiges Versprechen für Watch Dogs Legion.

Über die Details blieb Ubisoft vage. Es gab keine genaue Zahl, wie viele verschiedene NPCs Watch Dogs 3 simulieren wird. Spieler sollen aber jeden davon überzeugen können, sich der „guten Sache“ von DedSec anzuschließen und ins Team aufzunehmen.

Nun wurde Ubisoft konkreter.

Die Oma war der Star der Gameplay-Präsentation.

Wie viele NPCs gibt es insgesamt? Im Gespräch mit Gamecrate hieß es: Es gebe kein echtes Limit, wie viele NPCs zur Auswahl stehen. Denn die seien prozedural generiert.

Das Team hat 4 Jahre gearbeitet, um die Technik hinzubekommen. Als Nummer schwebte irgendwann 9 Millionen im Raum.

Wie werden diese 9 Millionen NPCs erschaffen? Im Gespräch mit Gamasutra enthüllt Clint Hocking die Details.

Man verwendet eine Datenbasis, die man „Census“ nennt (Volkszählung). Sie ist der Schlüssel, um so viele NPCs zu erschaffen.

Bei der Erstellung eines NPCs sorgt Census dafür, dass alle Teil-Information des Charakters ein stimmiges Ganzes ergeben.

Wenn das Spiel etwa einen Gärtner erschafft, der im Park die Hecken trimmt, gehört der einer bestimmten Ethnie an und erhält ein Animations-Set. Die Ethnie gibt den Namen vor.

Wenn Spieler sich den genauer ansehen, dann werden die Lücken gefüllt.

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Wenn er ein Gärtner ist, verdient er eine bestimmte Summe an Geld. Die erlaubt es ihm, in einer bestimmten Gegend zu wohnen und die Ethnie verfeinert die Nachbarschaft weiter, da bestimmte Kulturen in bestimmten Teilen Londons leben.

Daraus ergibt sich dann, welche Freunde er hat und welchen Aktivitäten er nachgeht. Als Gärtner wird er in Watch Dogs Legion vielleicht eher draußen aktiv sein und erhält eine Eigenschaft, die ihm mehr Lebenspunkt gewährt oder etwas in der Art, heißt es.

Viele Stats für Neugierige.

Das Wichtigste bei der Generierung sei es, dass sich jeder NPC echt und glaubhaft anfühle.

Wenn Spieler die NPCs rekrutieren, erhalten sie eine erzählerische Persönlichkeit, eine Stimme, Animation und einen eigenen Kampfstil im Nahkampf.

All das soll zu dem Typen passen, den man im Park sah, wie er grade Hecken schnitt.

Das steckt dahinter: Diese „prozedural“ generierten Sachen sorgen immer für riesige Zahlen und Dimensionen. So ist es etwa bei Star Citizen, wo man eine ganze Galaxie simulieren will. Wenn man jemanden von den Dimensionen reden hört, schlackern die Ohren.

Die Frage ist, wie relevant die Unterschiede im Gameplay wirklich sind. So wird es in Watch Dogs Legion lediglich drei Klassen geben: Hacker, Enforcer und Infiltrator.

Ohne gleich den Spielverderber machen zu wollen: Inwieweit sich ein indischer 60-jähriger Gärtner-Hacker von einem russischen 20-jährigen Punk-Hacker unterscheidet und ob das gravierende Auswirkungen auf das Gameplay hat, wird man dann sehen.

Es ist in jedem Fall ein tolles Versprechen erstmal.

Watch Dogs Legion soll am 6. März 2020 für PS4, Xbox One, Google Stadia und PC erscheinen.

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von Schuhmann