Beim Zocken haben es Frauen oft noch schwer. Eine Streamerin legt offen, mit was für Anfeindungen sie manchmal zurechtkommen muss.
AnneMunition zählt wohl zu einer der bekannteren Streamerinnen, die mit knapp 300.000 Abonnenten und mehr als 10.000.000 Kanalaufrufen sich eine treue Zuschauerschaft aufgebaut hat. Vor einigen Tagen brachte sie zu Sprache, wie Frauen noch immer in Videospielen behandelt werden und gab das auf Twitter als Beantwortung für die folgenden Fragen an.
„Warum benutz du keinen Voice Chat?“
„Warum kann ich keine Freundin finden, die Videospiele zockt?“
„Warum stellst du Leute stumm, wenn sie fragen ob du wirklich eine Frau bist?“
Im Video zeigt sie nur Ausschnitte aus einer einzigen Runde „Rainbow Six Siege“ und was für Anfeindungen des dort hagelt – einzig und allein aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist.
"Why don__APO__t you use voice chat?"
"Why can__APO__t I find a girlfriend who plays video games?"
"Why do you mute people who ask you if you__APO__re a girl?"Gee, I dunno.
[Warning: extreme language and monumental stupidity] pic.twitter.com/TO4VzU44YF
— Anne Munition (@AnneMunition) May 23, 2018
Den Herren der Schöpfung im Video scheint sie es auch nicht recht machen zu können. Als sie in einer Runde früh stirbt, wird sie beleidigt, weil sie „so schlecht“ ist. Als sie dann mehrere Kills erzielt, haben sie diese „den anderen weggenommen“.
Weitere Beleidigungen kommen permanent während des Matches:
- „Wie alt ist es?“
- „Deine Art ist hier nicht willkommen.“
- „Hey, Transen-Schlampe, töte sie.“
- „Wir sind nicht so, weil wir keine Frauen mögen. Wir sind so, weil du scheiße bist.“
- „Spielst du das richtige Spiel, Lady? Das hier ist nicht League of Legends oder so ein Scheiß, wo du einfach deine Titten in den Stream hältst.“
- „Ich hoffe, du stirbst.“
Gemischte Meinungen als Reaktion: Die Reaktionen auf das Video fallen unterschiedlich aus. AnneMunition erhält auf der einen Seite viel Zuspruch von anderen Frauen, die ebenfalls angeben, stets als Zielscheibe für Hass zu enden, wenn sie sich zu erkennen geben. Einige andere Spieler entgegen, dass man „sich nicht so anstellen sollte“ und Beleidigungen im Internet einfach dazu gehörten. Es sei reiner Zufall, dass es manchmal eben auch die Frauen treffe.
In einem Interview mit Kotaku fügte AnneMunition noch an, dass sie denkt „vielleicht ein naiver Narr zu sein, aber nicht sich weigere zu akzeptieren, dass wir uns nicht alle ein bisschen netter behandeln können.“ Sie habe es satt, dass das Thema immer wieder unter den Teppich gekehrt wird und alle so tun, als wäre alles in diesem Bereich in Ordnung.
„Spieler haben gelernt, dass sie diese Dinge tun können, ohne irgendwelche Folgen befürchten zu müssen.“
Vielleicht wäre es an der Zeit für ein paar ernstere Folgen.