Warframe ist dafür bekannt, teils absurde und verstörende Wendungen in die Story einzubauen. Doch mit dieser Offenbarung am Ende der Solaris-Story hat wohl niemand gerechnet!
Achtung, Spoiler! Die folgenden Absätze verraten ein wenig über die Solaris, ab der 2. Überschrift folgt jedoch ein mächtiger Spoiler.
Wer sind die Solaris? Wenn ihr zuerst in der Fortuna-Kolonie auf der Venus landet, fallen sofort die bizarren Solaris-Leute auf. Das sind Arbeiter, die dort für den gierigen Corpus-Konzern schuften müssen. Jeder Solaris ist beim Konzern seit Generationen verschuldet, da nicht bezahlte Rückstände an die Nachkommen weitervererbt werden.
Ein Teufelskreis aus Schulden: Die armen Teufel sind also auf ewig in einem Teufelskreis aus Verbindlichkeiten gefangen und müssen diese durch harte Arbeit abtragen. Das passiert jedoch nie, da der Konzern sicherstellt, dass man nie genug verdient, um jemals schuldenfrei zu werden. Von einer gesunden „Work-Life-Balance“ können die Arbeiter auf Fortuna also nur träumen.
Die seltsamsten Cyborgs, die es je gab
Doch es geht noch schlimmer, denn die gnadenlose und harte Arbeit in den Terraforming-Fabriken der Venus erfordert, dass die Solaris große Teile ihres Körpers durch mechanische Prothesen ersetzen müssen. Das Endergebnis ist ein fast kompletter Cyber-Körper, der „Rig“ genannt wird.
Das extremste Merkmal dieser „Verbesserung“ ist, dass die Solaris sogar mechanische Roboter-Köpfe haben, während vereinzelte Gliedmaßen noch menschlich zu sein scheinen.
Ein bizarrer und verstörender Anblick – vor allem, wenn die Solaris noch viele typisch menschliche Eigenschaften zu haben scheinen. Sie kratzen sich an juckenden Stellen, schlürfen erschöpft an ihren Arbeitsplatz und summen Ohrwurm-lastige Arbeitslieder während der Maloche.
Körper auf Raten: Jeder Solaris wird also beim Eintritt in die Arbeitswelt zu einem verstörenden Cyborg umgewandelt. Doch solch ein mechanischer Körper kostet ebenfalls Geld und wird vom Konzern gestellt. Wer aber seine Quote nicht erfüllt, dem nimmt Corpus den „Rig“ wieder weg.
Die unglücklichen Arbeiter sind dann nach einer solchen „Zwangsenteignung“ nicht mehr als ein Hirn im Glas, das in irgendwelchen Lagerhäusern in Dunkelheit und Isolation vor sich hinvegetiert, bis womöglich irgendwer die Schulden doch noch abbezahlt.
Das Leben eines Solaris-Arbeiters ist also ein einziges Elend aus Sklaverei und totaler Unterdrückung unter einem komplett moralbefreiten Kapital- und Industriekomplex, in denen den armen Teufeln nicht mal mehr ihr eigener Körper gehört.
Doch es gibt noch ein noch mehr verstörendes Geheimnis, das man aber erst sehr viel später erfährt.
ACHTUNG: Hier beginnt ein massiver Spoiler!
Das bizarre Geheimnis der Solaris
In Laufe der Story im neuen Fortuna-Update von Warframe helft ihr den armen Solaris und bekämpft den Corpus-Konzern. Dadurch steigt ihr immer weiter im Ansehen der Solaris-Arbeiterschaft, bis sie euch irgendwann mal genug vertrauen, um euch ihr letztes Geheimnis zu offenbaren.
Sobald ihr die letzte Stufe im Ruf erreicht habt, passiert im Gespräch mit der Revolutionsführerin Vox Solaris nämlich dies:
Was zum Teufel habt ihr gerade gesehen? Wie im Video zu sehen, tragen die Solaris ihren wertvollsten Besitz stets nah beim Herzen: Ihren Kopf! Die ungewöhnlich massigen Oberkörper der Solaris-Rigs beherbergen gut geschützt den Kopf und das Gesicht der Arbeiter, ihren einzigen und damit auch wertvollsten Besitz.
Sobald man also das ultimative Vertrauen der Geknechteten errungen hat, wird man von den Solaris stets „von Angesicht zu Angesicht“ begrüßt und man begegnet reihenweise verstörenden Bildern von lebenden und sprechenden Köpfen, die in der Brust ihrer Träger sitzen!
Die wahre Bedeutung des Solaris-Songs: So erklingt auch der Ohrwurm-Themensong der Arbeiter in einem neuen Licht, denn die Zeile „Hide the Heart of what we are“ ergibt nun einen ganz anderen Sinn. Die Solaris tragen ihr Selbst am Herzen. Kopf und Herz sind sozusagen eins und werden verborgen und versteckt.
Dadurch wird die Vorstellung von „Zwangsenteignung“ noch grausamer. Man möge sich nur gewaltige Lager-Regale voller entleibter Köpfe und Gesichter vorstellen, die für alle Ewigkeit in der Dunkelheit (ebenfalls eine Zeile aus dem Song) ausharren müssen. Also wie eine extrem düstere Version der Köpfe im Glas aus Futurama.
Warframe wird noch bizarrer: Digital Extremes hat es also wieder mal geschafft: Die Story der Solaris hat der allgemeinen „Weirdness“ des Settings nochmal eine Stufe hinzugefügt. Eine Leistung, die viele Spieler nach den extremeren Offenbarungen aus vergangenen Story-Updates wie Sacrifice oder The War Within kaum für möglich gehalten haben.
Es bleibt also spannend, wie die tragische und verstörende Geschichte der Solaris weitergeht und ob man im Spiel ihr grausames Los schließlich in späteren Updates wenden kann.
Wem diese Erkentnis zu extrem ist, der kann sich mit der folgenden Tätigkeit wieder beruhigen: